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In unmittelbarer Nähe der Quelle des Salza-Baches befindet sich das „Grundlose Loch“. An jener Stelle soll einst ein großer Mühlenbesitz gestanden haben. Der Müller war ebenso mit Geld und Gut gesegnet wie von bösem Geist besessen.
In unmittelbarer Nähe der Quelle des Salza-Baches befindet sich das „Grundlose Loch“. An jener Stelle soll einst ein großer Mühlenbesitz gestanden haben. Der Müller war ebenso mit Geld und Gut gesegnet wie von bösem Geist besessen.


Bei ihm klopfte eines Tages ein umherziehender, von Almosen gutherziger Leute lebender, fast blinder Wandersmann an und bettelte um einen Kanten Brot mit etwas geringer Zukost, um den schlimmsten Hunger zu stillen.
Bei ihm klopfte eines Tages ein umherziehender, von Almosen gutherziger Leute lebender, fast blinder Wandersmann an und bettelte um einen Kanten Brot mit etwas geringer Zukost, um den schlimmsten Hunger zu stillen.


Mit heimlich hämischem Grinsen tat der reiche Mühlenbesitzer, als wolle er dem alten Mann gnädig sein und wickelte ihm zwei Brotscheiben in ein Leinentuch, zwischen die er Kot gestrichen hatte.
Mit heimlich hämischem Grinsen tat der reiche Mühlenbesitzer, als wolle er dem alten Mann gnädig sein und wickelte ihm zwei Brotscheiben in ein Leinentuch, zwischen die er Kot gestrichen hatte.


Der Bettler bedankte sich und trollte seines Weges, um seine Mahlzeit an einem geruhsamen schattigen Platz zu verzehren. Als er beim ersten Bissen die ekelhafte Schändlichkeit des reichen Herrn bemerkte, stieß er bei Gottvater und allen seinen Heiligen einen fürchterlichen Fluch aus und verwünschte die Mühle mit allem, was darinnen ist, unter die Erde. Kaum waren seine Worte über die Lippen gekommen, da tat sich die Erde auf und der ganze Mühlenbesitz versank im heraufquellenden Wasser. Es entstand das Grundlose Loch.
Der Bettler bedankte sich und trollte seines Weges, um seine Mahlzeit an einem geruhsamen schattigen Platz zu verzehren. Als er beim ersten Bissen die ekelhafte Schändlichkeit des reichen Herrn bemerkte, stieß er bei Gottvater und allen seinen Heiligen einen fürchterlichen Fluch aus und verwünschte die Mühle mit allem, was darinnen ist, unter die Erde. Kaum waren seine Worte über die Lippen gekommen, da tat sich die Erde auf und der ganze Mühlenbesitz versank im heraufquellenden Wasser. Es entstand das Grundlose Loch.


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Aktuelle Version vom 27. September 2021, 08:44 Uhr

Grundloses Loch

In unmittelbarer Nähe der Quelle des Salza-Baches befindet sich das „Grundlose Loch“. An jener Stelle soll einst ein großer Mühlenbesitz gestanden haben. Der Müller war ebenso mit Geld und Gut gesegnet wie von bösem Geist besessen.

Bei ihm klopfte eines Tages ein umherziehender, von Almosen gutherziger Leute lebender, fast blinder Wandersmann an und bettelte um einen Kanten Brot mit etwas geringer Zukost, um den schlimmsten Hunger zu stillen.

Mit heimlich hämischem Grinsen tat der reiche Mühlenbesitzer, als wolle er dem alten Mann gnädig sein und wickelte ihm zwei Brotscheiben in ein Leinentuch, zwischen die er Kot gestrichen hatte.

Der Bettler bedankte sich und trollte seines Weges, um seine Mahlzeit an einem geruhsamen schattigen Platz zu verzehren. Als er beim ersten Bissen die ekelhafte Schändlichkeit des reichen Herrn bemerkte, stieß er bei Gottvater und allen seinen Heiligen einen fürchterlichen Fluch aus und verwünschte die Mühle mit allem, was darinnen ist, unter die Erde. Kaum waren seine Worte über die Lippen gekommen, da tat sich die Erde auf und der ganze Mühlenbesitz versank im heraufquellenden Wasser. Es entstand das Grundlose Loch.