Frauenbergkloster: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Der Straßenflügel des Frauenbergklosters Nordhausen - Abb. 6.jpg|thumb|Straßenflügel des Frauenbergklosters Nordhausen]]
[[Datei:Frauenberger Kloster Nordhausen Straßenflügel 1929 Schiewek.jpg|thumb|Straßenflügel des Frauenbergklosters (1920er Jahre)]]
Das '''Frauenbergkloster''' wurde im 13. Jahrhundert als Zisterzienserinnenkloster gegründet und an die bereits vorhandene romanische [[Frauenbergkirche]] angefügt. Das Gebäude wurde bei den [[Luftangriffen auf Nordhausen]] 1945 zerstört.
Das '''Frauenbergkloster''' (auch '''Frauenberger Kloster''' oder '''Kloster Neuwerk''' St. Maria) wurde im 13. Jahrhundert als Zisterzienserinnenkloster gegründet und an die bereits vorhandene romanische [[Frauenbergkirche]] angefügt. Das Gebäude wurde bei den [[Luftangriffen auf Nordhausen]] 1945 zerstört.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Außenansicht des einstigen Südflügels des Frauenbergklosters Nordhausen - Abb. 1.jpg|thumb|Außenansicht des einstigen Südflügels des Frauenbergklosters Nordhausen]]
[[Datei:Frauenbergkloster Nordhausen.jpg|thumb|Frauenbergkloster (ca. 1940)]]
[[Datei:Hof des Frauenbergsklosters Nordhausen 2.jpg|thumb|Hof (vor 1900)]]
Über das Gründungsjahr gibt es widersprüchliche Angaben: In einer Urkunde heißt es, den Nonnen sei 1233 die Kirche übertragen worden, in einer anderen wird bereits 1230 eine Nonne dieses Klosters genannt. [[Friedrich Stolberg]] nennt 1203 als Gründungsjahr. Am 21. Juni 1237 stellte der Kaiser Friedrich II. das Kloster unter den Schutz des Reiches. Der Kreuzgang des Klosters schloss südlich an die Kirche an.  
Über das Gründungsjahr gibt es widersprüchliche Angaben: In einer Urkunde heißt es, den Nonnen sei 1233 die Kirche übertragen worden, in einer anderen wird bereits 1230 eine Nonne dieses Klosters genannt. [[Friedrich Stolberg]] nennt 1203 als Gründungsjahr. Am 21. Juni 1237 stellte der Kaiser Friedrich II. das Kloster unter den Schutz des Reiches. Der Kreuzgang des Klosters schloss südlich an die Kirche an.  


Das Kloster war nie übermäßig begütert und erlosch mit der Reformation. Anschließend diente das Gebäude als Schule und danach bis Altersheim für mittellose Frauen, welchem Zweck es bis zur Zerstörung 1945 diente.
Die letzte Äbtissin war Anna von Rüxleben, die zur Reformation übertrat und den letzten, ebenfalls lutherisch gewordenen Propst, Konrad Jenis, heiratete; das Paar zog nach Bennungen, dessen Pfarrstelle dem Kloster gehörte. Die vorletzte Priorin des Frauenbergklosters, Margarete Besin, stiftete mit den noch vorhandenen Klostergütern 1558 die erste Mägdleinschule in Nordhausen.


Nennenswerte, monumentale Bautätigkeit ist im Verlauf der Klostergeschichte nicht zu verzeichnen, die Mittel scheinen hauptsächlich in der Kirche verbaut worden zu sein. Das eigentlichen Klosterhäuser ist vorwiegend in Fachwerk errichtet worden.
Das Kloster war nie übermäßig begütert und erlosch mit der Reformation. Anschließend diente das Gebäude als Schule und später als Altersheim für mittellose Frauen, welchem Zweck es bis zur Zerstörung 1945 diente. Zuletzt waren noch die Nonnenzellen, das Refectorium und die Getreideschüttböden aus der Klosterzeit vorhanden. Im Refectorium (Versammlungsstube) war das „Nick-Andreaschen“ zu sehen, eine kleine Mannsfigur mit einem Bettelkorbe auf dem Rücken. Wenn man ein Geldgeschenk in den Korb legte, drückte die Figur seinen Dank durch Neigen des Kopfes aus. „Nick-Andreaschen“ oder „Das Andreschen“ war einst Knecht bei den Nonnen am Frauenbergkloster gewesen und gilt als [[Nordhäuser Original]].


Am 4. April 1945 wurde das Frauenbergkloster durch Bombentreffer total zerstört, Gebäudereste später entfernt.  
Nennenswerte monumentale Bautätigkeit ist im Verlauf der Klostergeschichte nicht zu verzeichnen, die Mittel scheinen hauptsächlich in der Kirche verbaut worden zu sein. Die eigentlichen Klosterhäuser sind vorwiegend in Fachwerk errichtet worden.
 
Am 4. April 1945 wurde das Frauenbergkloster durch Bombentreffer total zerstört, Gebäudereste später entfernt.
 
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Datei:Außenansicht des einstigen Südflügels des Frauenbergklosters Nordhausen - Abb. 1.jpg|Außenansicht des einstigen Südflügels des Frauenbergklosters Nordhausen
Datei:Hof des Frauenbergsklosters Nordhausen.jpg|Blick in den Hof (vor 1900)
Datei:Frauenbergskloster Nordhausen, Kommunstube.jpg|Kommunstube
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== Sage ==
Über die Entstehung des Klosters erzählt eine Sage: Ehe das Kloster am Frauenberge stand, befand sich an seiner Stelle ein fester Ritterhof, auf dem der Reichsvogt Ruprecht wohnte. Als dieser kinderlose Herr einst in seiner Schlafkammer lag, sah er im Traum, daß graue Tauben durch das Fenster ein und aus, hoch in die Luft und wieder nieder flogen. Zuletzt flogen sie so hoch, daß er sie nicht mehr zu sehen vermochte. Am anderen Morgen erzählte er diesen Traum seinem Beichtvater und anderen weisen und schriftgelehrten Männern. Diese legten ihm den Traum dahin aus, daß er auf der Stelle seines Ritterhofes ein Kloster für Nonnen grauen Ordens stiften sollte. Dies hat er auch ums Jahr 1200 getan.


== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 28. Januar 2021, 19:13 Uhr

Straßenflügel des Frauenbergklosters (1920er Jahre)

Das Frauenbergkloster (auch Frauenberger Kloster oder Kloster Neuwerk St. Maria) wurde im 13. Jahrhundert als Zisterzienserinnenkloster gegründet und an die bereits vorhandene romanische Frauenbergkirche angefügt. Das Gebäude wurde bei den Luftangriffen auf Nordhausen 1945 zerstört.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauenbergkloster (ca. 1940)
Hof (vor 1900)

Über das Gründungsjahr gibt es widersprüchliche Angaben: In einer Urkunde heißt es, den Nonnen sei 1233 die Kirche übertragen worden, in einer anderen wird bereits 1230 eine Nonne dieses Klosters genannt. Friedrich Stolberg nennt 1203 als Gründungsjahr. Am 21. Juni 1237 stellte der Kaiser Friedrich II. das Kloster unter den Schutz des Reiches. Der Kreuzgang des Klosters schloss südlich an die Kirche an.

Die letzte Äbtissin war Anna von Rüxleben, die zur Reformation übertrat und den letzten, ebenfalls lutherisch gewordenen Propst, Konrad Jenis, heiratete; das Paar zog nach Bennungen, dessen Pfarrstelle dem Kloster gehörte. Die vorletzte Priorin des Frauenbergklosters, Margarete Besin, stiftete mit den noch vorhandenen Klostergütern 1558 die erste Mägdleinschule in Nordhausen.

Das Kloster war nie übermäßig begütert und erlosch mit der Reformation. Anschließend diente das Gebäude als Schule und später als Altersheim für mittellose Frauen, welchem Zweck es bis zur Zerstörung 1945 diente. Zuletzt waren noch die Nonnenzellen, das Refectorium und die Getreideschüttböden aus der Klosterzeit vorhanden. Im Refectorium (Versammlungsstube) war das „Nick-Andreaschen“ zu sehen, eine kleine Mannsfigur mit einem Bettelkorbe auf dem Rücken. Wenn man ein Geldgeschenk in den Korb legte, drückte die Figur seinen Dank durch Neigen des Kopfes aus. „Nick-Andreaschen“ oder „Das Andreschen“ war einst Knecht bei den Nonnen am Frauenbergkloster gewesen und gilt als Nordhäuser Original.

Nennenswerte monumentale Bautätigkeit ist im Verlauf der Klostergeschichte nicht zu verzeichnen, die Mittel scheinen hauptsächlich in der Kirche verbaut worden zu sein. Die eigentlichen Klosterhäuser sind vorwiegend in Fachwerk errichtet worden.

Am 4. April 1945 wurde das Frauenbergkloster durch Bombentreffer total zerstört, Gebäudereste später entfernt.

Sage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Entstehung des Klosters erzählt eine Sage: Ehe das Kloster am Frauenberge stand, befand sich an seiner Stelle ein fester Ritterhof, auf dem der Reichsvogt Ruprecht wohnte. Als dieser kinderlose Herr einst in seiner Schlafkammer lag, sah er im Traum, daß graue Tauben durch das Fenster ein und aus, hoch in die Luft und wieder nieder flogen. Zuletzt flogen sie so hoch, daß er sie nicht mehr zu sehen vermochte. Am anderen Morgen erzählte er diesen Traum seinem Beichtvater und anderen weisen und schriftgelehrten Männern. Diese legten ihm den Traum dahin aus, daß er auf der Stelle seines Ritterhofes ein Kloster für Nonnen grauen Ordens stiften sollte. Dies hat er auch ums Jahr 1200 getan.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]