Otto Christian Damius: Unterschied zwischen den Versionen

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== Werke ==
== Werke ==
* ''Schriftgemäßes Gesangbuch für die Gemeinden der Grafschaft Hohnstein'' (1707)
* ''Gantz eigentliche Ubereinstimmung, des so genanten apostolischen Wegweisers, Democriti Christiani zur wahren Gerechtigkeit, mit dem gefährlichen Seelen-Gift derer Socianer und Fanaticorum, nach der Ordnung der Glaubens-Articulen.'' 1709.
* ''Evangelischer Wegweiser zur wahren Gerechtigkeit Gottes'' (1708)
* ''[[Ellricher Gesangbuch|Gesang-Buch Vieler Geistreicher Lieder, So wohl in öffentlichen Versammlungen Als auch Zur Häußlichen Andacht heylsamlich zu gebrauchen]]''. Ellrich: Horn, 1707.
* ''Apostolischer Wegweiser Zur wahren Gerechtigkeit Gottes im neuen Wesen des Geistes : Nebst einer Schrifftmäβigen Untersuchung, Derer von dem Zorn und Versöhnung Gottes Gnugthuung ... handelnden Lehren, ...''. Franckfurt: Müller, 1700


== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 26. Juni 2024, 08:52 Uhr

Otto Christian Damius
[[Bild:|220px|Otto Christian Damius]]
Democritus, Christianus (Pseudonym);
Christianus, Democritus (Pseudonym);
Dam, Otto Christian;
Damm, Otto Christian
geb. 1. September 1654 in Ellrich
gest. 31. Dezember 1728 in Ellrich
Pfarrer, Lutherischer Theologe, Superintendent, Konsistorialrat
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 10244482X
DNB: Datensatz

Otto Christian Damius (geb. 1. September 1654 in Ellrich; gest. 31. Dezember 1728 ebenda) war Oberpfarrer in Ellrich, Konsistorialrat und Superintendent der Grafschaft Hohenstein und Herausgeber des Ellricher Gesangbuches von 1707.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Damius entstammte einer Pfarrersfamilie - sowohl sein Vater Thomas als auch sein Großvater Basilius Damius waren bereits Geistliche in Ellrich gewesen. Nach dem Schulbesuch in Ellrich und Nordhausen studierte er ab 1672 Theologie in Leipzig, wo er 1676 den Magistergrad erwarb. Bereits 1677 trat er eine Pfarrstelle in seiner Heimatstadt Ellrich an. In den folgenden Jahren unternahm er eine mehrjährige Studienreise nach Frankreich, England und in die Niederlande.

Ab 1697 geriet Damius wegen seiner theologischen Ansichten in Konflikt mit anderen Geistlichen und kirchlichen Autoritäten. Ihm wurde vorgeworfen, von der lutherischen Lehre abzuweichen. 1707 veröffentlichte er ein Gesangbuch für die Grafschaft Hohnstein, das erneut Kritik hervorrief. Nach einem Lehrzuchtverfahren wurde Damius zeitweise seiner Ämter enthoben. Er konnte sich jedoch 1709-1712 am preußischen Hof in Berlin rechtfertigen und wurde rehabilitiert. Ab 1712 war er als Oberpfarrer und Superintendent in Ellrich tätig.

Damius vertrat eine für seine Zeit ungewöhnliche theologische Position. Er betonte die Notwendigkeit praktischer Nächstenliebe und sozialer Verantwortung für Christen, anstatt sich allein auf die Gnade Gottes zu verlassen. Dabei wurde ihm vorgeworfen, die zentrale lutherische Lehre von der Rechtfertigung allein aus Gnade in Frage zu stellen. Damius selbst sah seine Ansichten als Weiterentwicklung des lutherischen Glaubens angesichts der Herausforderungen seiner Zeit.

Damius starb im 74. Lebensjahr in Ellrich. Seine theologischen Positionen und sein Wirken als Kirchenlieddichter machten ihn zu einer umstrittenen, aber einflussreichen Figur des frühen Pietismus im Harzraum.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]