Bearbeiten von „Pustefest

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Das '''Pustefest''' in [[Rüdigsdorf]] existierte von 1866 bis 1941.
Das '''Pustefest''' in [[Rüdigsdorf]] existiert seit 1866.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Rüdigsdorf.jpg|thumb|150px|Ortsmitte von Rüdigsdorf]]
[[File:Rüdigsdorf.jpg|thumb|150px|Ortsmitte von Rüdigsdorf]]
Da die Handwerker und Kaufleute auch am Sonntag arbeiteten, blieb lediglich der Montag als Ruhetag bzw. es wurde meist am Sonntagabend gefeiert. In geselliger Runde wurde so der „blaue Montag“ auch im Gasthaus „Zur Hohnsteiner Schweiz“ in Rüdigsdorf gefeiert. Nach unterschiedlichen Erzählung soll dort ein Knabe oder ein Handwerksmeister mit einem Pusterohr zum Wettpusten angeregt haben. Das Pusterohr war zu jener Zeit ein sehr beliebtes Spielzeug. So wurde im Sommer 1866 das Pustefest von sechs bis acht namentlich benannten Personen begründet, unter ihnen [[Hermann Fischer]], [[Eduard Bräß]] und [[Theodor Demme]]. Es entwickelte sich zu einem heiteren und bekannten Fest.
Da die Handwerker und Kaufleute auch am Sonntag arbeiteten, blieb lediglich der Montag als Ruhetag bzw. es wurde meist am Sonntagabend gefeiert. In geselliger Runde wurde so der „blaue Montag“ auch im Gasthaus „Zur Hohnsteiner Schweiz“ in Rüdigsdorf gefeiert. Nach unterschiedlichen Erzählung soll dort ein Knabe oder ein Handwerksmeister mit einem Pusterohr zum Wettpusten angeregt haben. Das Pusterohr war zu jener Zeit ein sehr beliebtes Spielzeug. So wurde im Sommer 1866 das Pustefest von sechs bis acht namentlich benannten Personen begründet, unter ihnen [[Hermann Fischer]], [[Eduard Bräß]] und [[Theodor Demme]]. Es entwickelte sich zu einem heiteren und bekannten Fest.


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Nach dem Ausscheiden von Hermann Fischer stagnierte das Pustefest und fristete ein „kümmerliches Dasein“.<ref name="Junker4">Junker: ''Das Pustefest in Rüdigsdorf''. In: BHNDH (Heft 13/1988).</ref> 1903 wurde der Kaufmann [[Fritz Ewald]] Präsident des Vereins. Das Fest wurde in den folgenden Jahren größer veranstaltet; so gab es einen Festumzug mit Blasmusik, eine Krone für den Pustekönig, Orden und Abzeichen, sowie weitere Preise. Auch Frauen durften nun am Pustefest teilnehmen.
Nach dem Ausscheiden von Hermann Fischer stagnierte das Pustefest und fristete ein „kümmerliches Dasein“.<ref name="Junker4">Junker: ''Das Pustefest in Rüdigsdorf''. In: BHNDH (Heft 13/1988).</ref> 1903 wurde der Kaufmann [[Fritz Ewald]] Präsident des Vereins. Das Fest wurde in den folgenden Jahren größer veranstaltet; so gab es einen Festumzug mit Blasmusik, eine Krone für den Pustekönig, Orden und Abzeichen, sowie weitere Preise. Auch Frauen durften nun am Pustefest teilnehmen.


Das Gasthaus „Zur Hohnsteiner Schweiz“ wurde von Karl Schönemann übernommen, dem Schwiegersohn von Karl Peter. Er war ein ehemaliger Militärmusiker, führte den Spitznamen „Posaunenwirt“, und galt als beliebtester Wirt des Pustefestes.  
Das Gasthaus „Zur Hohnsteiner Schweiz“ wurde von Karl Schönemann übernommen, dem Schwiegersohn von Karl Peter. Er war ein ehemaliger Militärmusiker, führte den Spitznamen „Posaunenwirt“ und galt als beliebtester Wirt des Pustefestes.  


1925 wurde der Pustestand erneuert. Da der Huldabrunnen 1896 abgetragen wurde, liefen die Mitglieder ab ca. 1910 durch das [[Gumpetal]] über den Stadtberg, wo sie 1828 die Schutzhütte „Ewalds Ruhe“ errichteten. Später verkehrten Autobusse vom [[Altentor]] nach Rüdigsdorf.
1925 wurde der Pustestand erneuert. Da der Huldebrunnen 1896 abgetragen wurde, liefen die Mitglieder ab ca. 1910 durch das [[Gumpetal]] über den Stadtberg, wo sie 1828 die Schutzhütte „Ewalds Ruhe“ errichteten. Später verkehrten Autobusse vom [[Altentor]] nach Rüdigsdorf.


Das letzte Pustefest fand 1941 statt. Ende 1958 wurde die Rüdigsdorfer Gaststätte von Schönemann geschlossen und im April 1959 an den VEB Baustoffwerk Magdeburg verkauft. Es entstand ein Ferienheim und ein Kinderferienlager in dem Gebäude. Karl Schönemann übergab die Pustekette, Helme, einige Bilder, Programme und Abzeichen dem [[Meyenburg-Museum]].
Das letzte Pustefest wurde 1941 durchgeführt. Ende 1958 wurde die Rüdigsdorfer Gaststätte von Schönemann geschlossen und verkaufte es im April 1959 an den VEB Baustoffwerk Magdeburg, der ein Ferienheim und ein Kiderferienlager in dem Gebäude einrichtete. Karl Schönemann übergab die Pustekette, Helme, einige Bilder, Programme und Abzeichen dem [[Meyenburg-Museum]].  


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Jörg-Michael Junker]]: ''Das Pustefest in Rüdigsdorf''. In: ''[[Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 13/1988)]]''.
* [[Jörg-Michael Junker]]: ''Das Pustefest in Rüdigsdorf''. In: ''[[Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 13/1988)]]''.
== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Feste und Brauchtum]]
[[Kategorie:Feste und Brauchtum]]
[[Kategorie:Rüdigsdorf]]
[[Kategorie:Rüdigsdorf]]
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