Bearbeiten von „Konzentrationslager Mittelbau-Dora

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[[Datei:Fahrstollens A - Konzentrationslager Mittelbau-Dora.jpg|mini|Eingang zum Fahrstollen A (April 1945)]]
[[Datei:Mittelbau-Dora SS-Bereich Produktion.jpg|mini|US-Soldaten im Konzentrationslager Mittelbau-Dora. Im Hintergrund sind Baracken des Häftlingslagers zu erkennen. Die rechts im Hintergrund befindlichen Baracken gehörten zum SS-Bereich (April 1945)]]
[[Datei:Luftbild Nordhausen - KZ Dora - April 1945 - 194591 1010.jpg|mini|Luftbild vom Konzentrationslager nach den Luftangriffen auf Nordhausen (8. April 1945)]]
Das '''Konzentrationslager Mittelbau-Dora''', auch bekannt als ''Dora-Mittelbau'', wurde am 28. August 1943 als Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald errichtet. Es befand sich am Südhang des [[Kohnstein]]s, nördlich von Nordhausen und westlich von Niedersachswerfen. Ursprünglich unter der Bezeichnung '''Arbeitslager Dora''' geführt, diente es primär als Produktionsstätte für die [[Mittelwerk GmbH]], wo Kriegswaffen wie die V2-Rakete und die V1-Flugbombe hergestellt wurden.
Das '''Konzentrationslager Mittelbau-Dora''', auch bekannt als ''Dora-Mittelbau'', wurde am 28. August 1943 als Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald errichtet. Es befand sich am Südhang des [[Kohnstein]]s, nördlich von Nordhausen und westlich von Niedersachswerfen. Ursprünglich unter der Bezeichnung '''Arbeitslager Dora''' geführt, diente es primär als Produktionsstätte für die [[Mittelwerk GmbH]], wo Kriegswaffen wie die V2-Rakete und die V1-Flugbombe hergestellt wurden.


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=== Raketenfertigung in Peenemünde ===
=== Raketenfertigung in Peenemünde ===


Für die ab 1943 geplante Serienfertigung der deutschen Aggregate 4 (A4) Rakete, besser bekannt als V2, ergab sich in den Produktionsstandorten wie Peenemünde die dringende Frage nach ausreichenden Arbeitskräften. Im April 1943 empfahl der "Arbeitseinsatz-Beauftragte" Jaeger im Sonderausschuss A4 den Einsatz von KZ-Häftlingen für die  
Für die ab 1943 geplante Serienfertigung der deutschen Aggregate 4 (A4) Rakete, besser bekannt als V2, ergab sich in den Produktionsstandorten wie Peenemünde die dringende Frage nach ausreichenden Arbeitskräften. Im April 1943 empfahl der "Arbeitseinsatz-Beauftragte" Jaeger im Sonderausschuss A4 den Einsatz von KZ-Häftlingen für die Raketenmontage. Diese Empfehlung wurde von den Leitern der Heereswaffenamts und in Peenemünde bereitwillig aufgegriffen.
Raketenmontage. Diese Empfehlung wurde von den Leitern der Heereswaffenamts und in Peenemünde bereitwillig aufgegriffen.


Eine Delegation unter Leitung des leitenden Ingenieurs Arthur Rudolph besichtigte die Heinkel-Werke in Oranienburg, wo bereits KZ-Häftlinge eingesetzt wurden. Rudolphs anschließender Bericht warb offen für den Häftlingseinsatz und pries die günstigen Unterbringungskosten, die Arbeitsleistung der Häftlinge sowie die Übernahme der Bewachung durch die SS. Auch die bessere Geheimhaltung der Raketenproduktion durch den Einsatz von KZ-Insassen wurde als Vorteil angeführt.
Eine Delegation unter Leitung des leitenden Ingenieurs Arthur Rudolph besichtigte die Heinkel-Werke in Oranienburg, wo bereits KZ-Häftlinge eingesetzt wurden. Rudolphs anschließender Bericht warb offen für den Häftlingseinsatz und pries die günstigen Unterbringungskosten, die Arbeitsleistung der Häftlinge sowie die Übernahme der Bewachung durch die SS. Auch die bessere Geheimhaltung der Raketenproduktion durch den Einsatz von KZ-Insassen wurde als Vorteil angeführt.
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== Errichtung des Lagers am Kohnstein ==
== Errichtung des Lagers am Kohnstein ==
=== Unterbringung im Stollen und Raketenproduktion ===
=== Unterbringung im Stollen und Raktenproduktion ===
Als die ersten 107 Häftlinge am 28. August 1943 aus dem Lager Buchenwald eintrafen, war die unterirdische Stollenanlage im Kohnstein-Massiv bereits weit fortgeschritten. Der 1.800 m lange Fahrstollen B durchzog das Massiv von Nord nach Süd, während der parallele Fahrstollen A noch etwa 200 m fehlte. Insgesamt 42 Querstollen ("Kammern") von je 166 m Länge verbanden die beiden Hauptstollen und waren als Lager- und Montagehallen für die A4-Raketen vorgesehen. Die Kammern 25-42 waren kreisrund ausgebrochen, um große Tanks von 70 m Länge für die Raketenmontage aufzunehmen.
Als die ersten 107 Häftlinge am 28. August 1943 aus dem Lager Buchenwald eintrafen, war die unterirdische Stollenanlage im Kohnstein-Massiv bereits weit fortgeschritten. Der 1.800 m lange Fahrstollen B durchzog das Massiv von Nord nach Süd, während der parallele Fahrstollen A noch etwa 200 m fehlte. Insgesamt 42 Querstollen ("Kammern") von je 166 m Länge verbanden die beiden Hauptstollen und waren als Lager- und Montagehallen für die A4-Raketen vorgesehen. Die Kammern 25-42 waren kreisrund ausgebrochen, um große Tanks von 70 m Länge für die Raketenmontage aufzunehmen.


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=== Produktion der V1 und weiterer Waffen ===
=== Produktion der V1 und weiterer Waffen ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1991-076-02A, Niedersachswerfen, Produktion von V1 - V2.jpg|mini|V-1 auf dem Fließband]]
 
Ursprünglich war geplant, die Fertigung der Flugbombe Fi 103 (V1) in dem im Erzbergwerk Tiercelet einzurichtenden unterirdischen Werk durch KZ-Häftlinge aufzunehmen. Aufgrund alliierter Bombenangriffe auf die Fertigungsanlagen der Volkswagenwerk GmbH in Fallersleben und dem drohenden Verlust von Betrieben in Frankreich nach der Landung der Alliierten in der Normandie entschied man sich Mitte 1944 jedoch, die Produktion in das Mittelwerk zu verlagern.
Ursprünglich war geplant, die Fertigung der Flugbombe Fi 103 (V1) in dem im Erzbergwerk Tiercelet einzurichtenden unterirdischen Werk durch KZ-Häftlinge aufzunehmen. Aufgrund alliierter Bombenangriffe auf die Fertigungsanlagen der Volkswagenwerk GmbH in Fallersleben und dem drohenden Verlust von Betrieben in Frankreich nach der Landung der Alliierten in der Normandie entschied man sich Mitte 1944 jedoch, die Produktion in das Mittelwerk zu verlagern.


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=== Ausdehnung des Mittelwerks und die Einbindung des KZ-Systems in die Region Nordhausen ===
=== Ausdehnung des Mittelwerks und die Einbindung des KZ-Systems in die Region Nordhausen ===
[[Datei:Mittelbau-Dora SS-Bereich.jpg|mini|SS-Bereich mit Baracken (1944)]]
 
Aufgrund der Schwierigkeiten, in unmittelbarer Nähe von Nordhausen einen geeigneten Standort für die zum Kalibrieren der A4-Triebwerke notwendigen Prüfstände zu finden, wurden zwei solcher Anlagen im thüringischen Lehesten im Thüringer Wald errichtet. Diese Prüfstände wurden durch unterirdische, bombensichere Einrichtungen mit der erforderlichen Versorgung an flüssigem Sauerstoff und Stickstoff ausgestattet. Als Arbeitskräfte für den fünfmonatigen Bau wurden vorwiegend Häftlinge aus dem neu eingerichteten Außenlager "Laura" des Konzentrationslagers Buchenwald herangezogen. Nach Fertigstellung konnten die Prüfstände Ende Januar 1944 den Betrieb aufnehmen.
Aufgrund der Schwierigkeiten, in unmittelbarer Nähe von Nordhausen einen geeigneten Standort für die zum Kalibrieren der A4-Triebwerke notwendigen Prüfstände zu finden, wurden zwei solcher Anlagen im thüringischen Lehesten im Thüringer Wald errichtet. Diese Prüfstände wurden durch unterirdische, bombensichere Einrichtungen mit der erforderlichen Versorgung an flüssigem Sauerstoff und Stickstoff ausgestattet. Als Arbeitskräfte für den fünfmonatigen Bau wurden vorwiegend Häftlinge aus dem neu eingerichteten Außenlager "Laura" des Konzentrationslagers Buchenwald herangezogen. Nach Fertigstellung konnten die Prüfstände Ende Januar 1944 den Betrieb aufnehmen.


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=== Belegschaft ===
=== Belegschaft ===
[[Datei:Mittelbau-Dora Baracke SS-Bereich.jpg|mini|SS-Bereich mit Unterkunftsbaracken (1944)]]
 
Der Mittelwerk-Komplex zur Fertigung der A4-Raketen ging aus den Anlagen in Peenemünde hervor und übernahm einen Großteil des dortigen zivilen Personals. Dies beinhaltete zahlreiche Ingenieure und Angestellte in leitenden Positionen, die in die entsprechenden Abteilungen des Mittelwerks wechselten. Daher kann die Belegschaft aus Peenemünde als Grundstock des Mittelwerk-Personals angesehen werden. Die engen Verbindungen zwischen den beiden Standorten zeigen, dass die Vorstellung einer strikten Trennung zwischen ihnen nicht den Tatsachen entspricht.
Der Mittelwerk-Komplex zur Fertigung der A4-Raketen ging aus den Anlagen in Peenemünde hervor und übernahm einen Großteil des dortigen zivilen Personals. Dies beinhaltete zahlreiche Ingenieure und Angestellte in leitenden Positionen, die in die entsprechenden Abteilungen des Mittelwerks wechselten. Daher kann die Belegschaft aus Peenemünde als Grundstock des Mittelwerk-Personals angesehen werden. Die engen Verbindungen zwischen den beiden Standorten zeigen, dass die Vorstellung einer strikten Trennung zwischen ihnen nicht den Tatsachen entspricht.


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=== Zentralquartieramt Mittelbau ===
=== Zentralquartieramt Mittelbau ===
[[Datei:(V-2) rocket engines in an assembly workshop at the Mittelwerke underground secret factory in a mountain range near Nordhause 1944 (48479738572).jpg|mini|Von Februar bis April 1945 wurden Taifun-Flugabwehrraketen und Antriebe für den Düsenjäger Heinkel He 162]]
 
Im Juni 1944 richtete die SS das sogenannte "Zentralquartieramt Mittelbau" ein, um die massenhafte Unterbringung und Versorgung von zivilen Arbeitskräften und KZ-Häftlingen für die geplanten unterirdischen Rüstungsprojekte im Harz und Umgebung zu organisieren. Dieses hochrangig besetzte Amt arbeitete eng mit den kommunalen Wohnungs- und Ernährungsämtern zusammen. Gegen Kriegsende zog es jedoch mehr und mehr Kompetenzen der zivilen Verwaltung an sich und übernahm Anfang 1945 sogar vollständig deren Leitung in der Region.
Im Juni 1944 richtete die SS das sogenannte "Zentralquartieramt Mittelbau" ein, um die massenhafte Unterbringung und Versorgung von zivilen Arbeitskräften und KZ-Häftlingen für die geplanten unterirdischen Rüstungsprojekte im Harz und Umgebung zu organisieren. Dieses hochrangig besetzte Amt arbeitete eng mit den kommunalen Wohnungs- und Ernährungsämtern zusammen. Gegen Kriegsende zog es jedoch mehr und mehr Kompetenzen der zivilen Verwaltung an sich und übernahm Anfang 1945 sogar vollständig deren Leitung in der Region.


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=== Das Konzentrationslager wird selbstständig ===
=== Das Konzentrationslager wird selbstständig ===
[[Datei:(V-2) rocket engines in an assembly workshop at the Mittelwerke underground secret factory in a mountain range near Nordhause 1944. (48479649481).jpg|mini|Raketentriebwerke in einer Montagewerkstatt ]]
Die offizielle Etablierung des Konzentrationslagers Mittelbau als eigenständiges Stamm-Lager am 28. Oktober 1944 war der bürokratische Schlusspunkt einer monatelangen Entwicklung. Ihren Anfang hatte diese genommen, als im Frühjahr 1944 in der Region um Nordhausen eine Reihe von Arbeits- bzw. Baulagern für den von Hans Kammler geleiteten Sonderstab errichtet wurden.
Die offizielle Etablierung des Konzentrationslagers Mittelbau als eigenständiges Stamm-Lager am 28. Oktober 1944 war der bürokratische Schlusspunkt einer monatelangen Entwicklung. Ihren Anfang hatte diese genommen, als im Frühjahr 1944 in der Region um Nordhausen eine Reihe von Arbeits- bzw. Baulagern für den von Hans Kammler geleiteten Sonderstab errichtet wurden.


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Nur wenige Lager dieses ständig wachsenden KZ-Komplexes können als "Produktionslager" klassifiziert werden, da Mittelbau primär ein "Baulager" blieb. Eine Ausnahme stellte das Mitte November 1944 in Artern eingerichtete Lager "Adorf" dar, dessen Insassen bei der dorthin verlagerten Fertigung von Raketenkomponenten eingesetzt wurden. Eine weitere Besonderheit war das Frauenlager Groß-Werther, in dem ab Mitte März 1945 knapp 300 überwiegend ungarische jüdische Frauen aus dem aufgelösten KZ Groß-Rosen untergebracht wurden. Die meisten dieser Frauen mussten keine Zwangsarbeit verrichten.
Nur wenige Lager dieses ständig wachsenden KZ-Komplexes können als "Produktionslager" klassifiziert werden, da Mittelbau primär ein "Baulager" blieb. Eine Ausnahme stellte das Mitte November 1944 in Artern eingerichtete Lager "Adorf" dar, dessen Insassen bei der dorthin verlagerten Fertigung von Raketenkomponenten eingesetzt wurden. Eine weitere Besonderheit war das Frauenlager Groß-Werther, in dem ab Mitte März 1945 knapp 300 überwiegend ungarische jüdische Frauen aus dem aufgelösten KZ Groß-Rosen untergebracht wurden. Die meisten dieser Frauen mussten keine Zwangsarbeit verrichten.


Die grauenvollste Bedeutung kam dem Anfang Januar 1945 in der Nordhäuser [[Boelcke-Kaserne]] eingerichteten zentralen Kranken- und Sterbelager zu. Ursprünglich als Sammellager für arbeitende Häftlingskommandos geplant, wandelte es sich zur zentralen Sterbehölle des gesamten Mittelbau-Komplexes. Nach dem Eintreffen zahlreicher kranker und todgeweihter Häftlinge aus den geräumten Lagern Auschwitz und Groß-Rosen beherbergte dieses Lager schließlich Tausende sterbender Menschen, die sich selbst überlassen auf dem Betonboden der Fahrzeughallen dahinvegetierten. Innerhalb von nur drei Monaten wurde hier das Massensterben von etwa 3000 Häftlingen registriert.
Die grauenvollste Bedeutung kam dem Anfang Januar 1945 in der Nordhäuser Boelcke-Kaserne eingerichteten zentralen Kranken- und Sterbelager zu. Ursprünglich als Sammellager für arbeitende Häftlingskommandos geplant, wandelte es sich zur zentralen Sterbehölle des gesamten Mittelbau-Komplexes. Nach dem Eintreffen zahlreicher kranker und todgeweihter Häftlinge aus den geräumten Lagern Auschwitz und Groß-Rosen beherbergte dieses Lager schließlich Tausende sterbender Menschen, die sich selbst überlassen auf dem Betonboden der Fahrzeughallen dahinvegetierten. Innerhalb von nur drei Monaten wurde hier das Massensterben von etwa 3000 Häftlingen registriert.


Die Entwicklung von Mittelbau-Dora zu einem ausufernden System von fast 40 Lagern, die Einrichtung von improvisierten unterirdischen Unterkünften im Kohnstein und das Massensterben in dem notdürftig errichteten zentralen Sterbelager der Boelcke-Kaserne zeigten deutliche Anzeichen des generellen Zerfalls und Zusammenbruchs. Anstelle langfristiger Planung herrschten Improvisation und zunehmende Hektik, je näher das Kriegsende rückte. Die Häftlingszahlen des Gesamtkomplexes explodierten innerhalb von anderthalb Jahren auf annähernd 45.000, die Sterblichkeitsraten erreichten in fast allen Lagern katastrophale Ausmaße. Der stufenweise Kollaps der Lagerverwaltungen konnte trotz der Einrichtung des zentralen Sterbelagers nicht aufgehalten werden.
Die Entwicklung von Mittelbau-Dora zu einem ausufernden System von fast 40 Lagern, die Einrichtung von improvisierten unterirdischen Unterkünften im Kohnstein und das Massensterben in dem notdürftig errichteten zentralen Sterbelager der Boelcke-Kaserne zeigten deutliche Anzeichen des generellen Zerfalls und Zusammenbruchs. Anstelle langfristiger Planung herrschten Improvisation und zunehmende Hektik, je näher das Kriegsende rückte. Die Häftlingszahlen des Gesamtkomplexes explodierten innerhalb von anderthalb Jahren auf annähernd 45.000, die Sterblichkeitsraten erreichten in fast allen Lagern katastrophale Ausmaße. Der stufenweise Kollaps der Lagerverwaltungen konnte trotz der Einrichtung des zentralen Sterbelagers nicht aufgehalten werden.
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=== Entwicklungsgemeinschaft Mittelbau ===
=== Entwicklungsgemeinschaft Mittelbau ===
[[Datei:V2-Bauteile Stollen Konzentrationslager Mittelbau-Dora.jpg|mini|US-Soldat vor V2-Bauteilen im Stollen des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora ]]
 
Im Herbst 1943 begannen erste Dienststellen des Raketenprogramms ihre Standorte von Berlin in die Nähe des unterirdischen Rüstungswerks Mittelwerk zu verlegen. Zunächst zog der Sonderausschuss A4 unter der Leitung von Direktor Heinrich Kunze nach Ilfeld und Anfang 1944 nach Rübeland bei Blankenburg um. Auch einige Arbeitsausschüsse des Gremiums fanden neue Standorte in der Region, wie der Arbeitsausschuss Transport in Niedersachswerfen, die Arbeitsausschüsse Bauten und Zulieferungen in Nordhausen sowie der Arbeitsausschuss Transport in Wernigerode. Etwas später richtete sich der Arbeitsausschuss Bodenanlagen in Obergebra ein.
Im Herbst 1943 begannen erste Dienststellen des Raketenprogramms ihre Standorte von Berlin in die Nähe des unterirdischen Rüstungswerks Mittelwerk zu verlegen. Zunächst zog der Sonderausschuss A4 unter der Leitung von Direktor Heinrich Kunze nach Ilfeld und Anfang 1944 nach Rübeland bei Blankenburg um. Auch einige Arbeitsausschüsse des Gremiums fanden neue Standorte in der Region, wie der Arbeitsausschuss Transport in Niedersachswerfen, die Arbeitsausschüsse Bauten und Zulieferungen in Nordhausen sowie der Arbeitsausschuss Transport in Wernigerode. Etwas später richtete sich der Arbeitsausschuss Bodenanlagen in Obergebra ein.


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Spätestens Mitte März 1945 hatten Kammler und seine Untergebenen in der SS erkannt, dass eine Fortsetzung der Rüstungsproduktion im Südharz nicht mehr möglich war. Bereits kurz zuvor war der Betrieb wegen Materialmangels und Transportproblemen zeitweise eingestellt worden. Anfang März verstärkten sich die Probleme bei der Treibstoff- und Energieversorgung sowie mit den Zulieferungen für die Raketenmontage. Gleichzeitig verschlechterten sich die Zustände in den Konzentrationslagern um das Mittelwerk rapide.
Spätestens Mitte März 1945 hatten Kammler und seine Untergebenen in der SS erkannt, dass eine Fortsetzung der Rüstungsproduktion im Südharz nicht mehr möglich war. Bereits kurz zuvor war der Betrieb wegen Materialmangels und Transportproblemen zeitweise eingestellt worden. Anfang März verstärkten sich die Probleme bei der Treibstoff- und Energieversorgung sowie mit den Zulieferungen für die Raketenmontage. Gleichzeitig verschlechterten sich die Zustände in den Konzentrationslagern um das Mittelwerk rapide.
=== Auflösung, Todesmärsche und Befreiung ===
Der Anfang des April 1945 markierte das Ende für das KZ Mittelbau-Dora und seiner Außenlager. Nach den verheerenden [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriffen]] auf die Stadt Nordhausen am 3. und 4. April, bei denen Teile der Innenstadt und das Industriegebiet rund um die Boelcke-Kaserne schwer getroffen wurden, setzte die Lagerführung die Evakuierung und Verlegung der rund 40.000 Häftlinge in Bewegung. Ein kleiner Teil der entkräfteten und schwerkranken Insassen wurde von den Wachmannschaften allerdings in den zerstörten Barackenlagern und Unterkunftsräumen zurückgelassen.
So verblieben mehrere hundert ausgemergelte Gefangene im Häftlingsrevier des Hauptlagers Dora sowie in den Trümmern der unmittelbar benachbarten Boelcke-Kaserne. Letztere war zuvor zur Unterbringung Tausender kranker und sterbender Häftlinge genutzt und bei den Bombardierungen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Unzählige der dort intern(iert)en Männer fanden bei den Angriffen den Tod; es wird von bis zu 1.300 toten Häftlingen ausgegangen. Andere suchten Zuflucht in den ausgedehnten unterirdischen Stollensystemen des Kohnstein-Massivs, wo sich auch Zivilisten aus Nordhausen und Umgebung drängten, um den Bomben zu entgehen.
Für die geschwächten Überlebenden, die von der SS zurückgelassen wurden, brach nach dem überstürzten Abzug der Wachmannschaften eine kurze Periode völliger Orientierungslosigkeit an. Provisorisch übernahmen versprengte Wehrmachtseinheiten die Kontrolle über die Lagerreste, Kasernen und Stollenanlagen, bis am 11. April die Spitzen der amerikanischen Kampfverbände in Nordhausen eintrafen. Beim Betreten der Boelcke-Kaserne fanden die US-Amerikaner ein Bild des Grauens vor - überall lagen die verwesten Körper bis auf die Knochen abgemagerter Häftlinge zwischen Trümmern, Schutt und Asche. Für fast 2000 der Männer kam jede Hilfe zu spät, ihre Leichen mussten von den schockierten amerikanischen Soldaten geborgen werden.
Doch nicht nur in Nordhausen, sondern auch entlang der zahllosen, endlosen Evakuierungsmärsche durch Wälder und Dörfer des Harzes starben die entkräfteten KZ-Insassen. In der Kleinstadt Gardelegen wurden über 1000 Häftlinge aus verschiedenen Lagern in eine Scheune getrieben, die anschließend mit den Männern darin angezündet wurde. Nur einigen wenigen gelang unter Lebensgefahr die Flucht.
[[Datei:Häftlinge vor V2.jpg|mini|Zwei Häftlinge vor einer halbfertigmontierten V2 (Industriegelände des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora) ]]
Die Alliierten mussten nun die logistische Herausforderung der Heimreise und Versorgung der unzähligen, aus allen Ecken Europas stammenden befreiten Häftlinge und ausländischen Zivilarbeiter organisieren. Diese Displaced Persons, wie sie nun offiziell bezeichnet wurden, wurden zunächst in den ehemaligen Lagerstandorten und verlassenen Kasernen notdürftig untergebracht. Das zwischenzeitlich leergezogene Lager Dora diente daher als eine zentrale Sammelstelle.
[[Datei:Mittelbau-Dora 1945 Lagerstraße.jpg|mini|US-amerikanische Kongreßabgeordnete besichtigen das Konzentrationslager Mittelbau-Dora. In der mit der Nr. 34 bezeichneten Baracke im Hintergrund war das Magazin untergebracht. Rechts im Hintergrund ist eine der Unterkunftsbaracken (Baracke 35) zu erkennen. ]]
[[Datei:Two survivors of Nordhausen among corpses.jpg|mini|  Zwei Häftlinge im Stroh umgeben von Leichen (Boelcke-Kaserne)]]
Parallel dazu sicherten amerikanische und britische Spezialeinheiten in den weitgehend unzerstörten Produktionsanlagen des Mittelwerkes am Kohnstein alles Verwertbare an Raketenbauteilen, Montageplänen und Fachpersonal für ihre eigenen Waffenforschungsprogramme. Es entwickelte sich ein Wettlauf mit der Zeit, denn das Mittelwerk lag innerhalb der zukünftigen sowjetischen Besatzungszone. Nach dem Abzug der Westalliierten rollten dann Anfang Juli 1945 die ersten Verbände der Roten Armee in Nordhausen ein und übernahmen die Kontrolle über die verlassenen Fabriken, Werkstätten und riesigen Stollenanlagen. Auf Anweisung der sowjetischen Besatzungsbehörden wurde in den folgenden Monaten mit Unterstützung deutscher Ingenieure die Fertigung der weitreichenden A4-Raketen im Mittelwerk und dessen Nachbarwerk in Kleinbodungen wieder aufgenommen. Die hochmodernen Anlagen wurde ab Oktober 1946 vollständig demontiert und in die Sowjetunion transportiert.
Nach Abschluss der Demontagearbeiten 1947 wurden systematisch einzelne Querstollen sowie die meisten der zahlreichen Eingänge zu den unterirdischen Hohlräumen durch gezielte Sprengungen zerstört und für eine weitere Nutzung unbrauchbar gemacht. Tonnen von Geröll und Felsmassen versperrten fortan die Zugänge zu dem für die NS-Rüstungsindustrie einst so zentralen Produktionskomplex tief im Inneren des Kohnstein-Massivs. Die Sowjets folgten damit höchstwahrscheinlich dem Prinzip der vollständigen Auslöschung einer potenziellen Bedrohung, um eine Wiederinbetriebnahme der Anlagen ein für alle Mal zu unterbinden.
Ähnliche gezielte Sprengungen zur dauerhaften Schließung und Unbrauchbarmachung fanden im Übrigen auch in den meisten anderen Stollenanlagen in der Umgebung von Nordhausen statt, wo zuvor kriegswichtige Betriebe der NS-Rüstungsindustrie untergebracht waren. Die imposanten, tunnelähnlichen Eingangsbereiche vieler Stollen wurden zur Ruine, Zugang führte nur noch enges Geleucht und Geröllmassen. Die ausgedehnten Stollenlabyrinthe unter der Harzregion, einst Sinnbild der letzten verzweifelten Abwehrbemühungen des NS-Regimes, wurden so für die Nachkriegszeit entschärft und weitgehend der Vergessenheit preisgegeben.
Die in den letzten Kriegsjahren und unmittelbar nach der Kapitulation vielfach geäußerte und diskutierte These, der riesige Mittelbau-Komplex sei als einzigartiger, zentraler und mehrfach untertage verlagerter Rüstungsbetrieb zur Produktion modernster Hochtechnologiewaffen geplant gewesen, wird bis heute kritisch hinterfragt. Tatsächlich wurden die meisten der riesigen, dislozierten unterirdischen Werkstattanlagen niemals im geplanten Umfang fertiggestellt oder überhaupt begonnen. Das KZ Mittelbau stellte in erster Linie ein "Baulager" dar, in dem zehntausende ausgehungerte und entkräftete Häftlinge durch schwerste Zwangsarbeit an den Stollenbaustellen und die katastrophalen Lebensbedingungen in die Erschöpfung und einen frühen Tod getrieben wurden. Die unterirdische Endmontage von V2-Raketen und später auch die Konstruktion neuartiger Lenkflugkörper waren letztlich nur ein Nebenschauplatz zu den horrenden Verlusten an Menschenleben, die das Unternehmen "Mittelwerk" gekostet hatte.


== Außenlager ==
== Außenlager ==
[[Datei:Außenlager Harzungen.jpg|mini|KZ-Außenlager Harzungen mit Tarnnetzen bespannten Baracken. Im Bild Ludwig Schiller, politischer Häftling (Haft-Nr. 28936) und Funktionshäftling in Harzungen. Schiller war Kapo der Häftlingsschreibstube und hatte das Recht, Haustiere zu halten. ]]
Bis zum Ende des Konzentrationslagers im April 1945 entstanden 40 Außenlager. Die Mehrheit dieser Lager befand sich in einem relativ begrenzten Gebiet innerhalb eines Radius von etwa 40 Kilometern um das Hauptlager Dora herum. Nur wenige Außenlager lagen außerhalb dieser Zone. Diese räumliche Konzentration legt nahe, dass die Zuordnung der einzelnen Lager zum Mittelbau-Komplex überwiegend nach territorialen Gesichtspunkten erfolgte.  
Bis zum Ende des Konzentrationslagers im April 1945 entstanden 40 Außenlager. Die Mehrheit dieser Lager befand sich in einem relativ begrenzten Gebiet innerhalb eines Radius von etwa 40 Kilometern um das Hauptlager Dora herum. Nur wenige Außenlager lagen außerhalb dieser Zone. Diese räumliche Konzentration legt nahe, dass die Zuordnung der einzelnen Lager zum Mittelbau-Komplex überwiegend nach territorialen Gesichtspunkten erfolgte.  


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Einen Sonderfall bildeten die seit Mai 1944 in den Südharz verlegten und teils neu aufgestellten SS-Baubrigaden. Obwohl deren Häftlinge ebenso wie in den meisten anderen Mittelbau-Lagern bei Bauprojekten des Unternehmens Mittelbau eingesetzt wurden und enge Verflechtungen mit dem Lager Dora bestanden, wurden diese Baubrigaden Mitte Januar 1945 aus der Verwaltung des KZ Mittelbau herausgelöst und dem KZ Sachsenhausen unterstellt. Dies entkräftet weitgehend die These, dass die Mittelbau-Lager zu einem eigenständigen Komplex zusammengefasst wurden, um Geheimhaltung zu wahren. Stattdessen zeigt die Entwicklung des Mittelbau-Komplexes deutlich, dass es keine einheitlichen Kriterien für die Zuordnung von Außenlagern gab. Stringente Richtlinien in dieser Hinsicht zu erwarten, würde verkennen, dass gegen Kriegsende im NS-Herrschaftssystem zunehmend Chaos herrschte und widerspräche dem Mythos der perfekten Organisation der SS-Unterdrückungs- und Vernichtungsmaschinerie.
Einen Sonderfall bildeten die seit Mai 1944 in den Südharz verlegten und teils neu aufgestellten SS-Baubrigaden. Obwohl deren Häftlinge ebenso wie in den meisten anderen Mittelbau-Lagern bei Bauprojekten des Unternehmens Mittelbau eingesetzt wurden und enge Verflechtungen mit dem Lager Dora bestanden, wurden diese Baubrigaden Mitte Januar 1945 aus der Verwaltung des KZ Mittelbau herausgelöst und dem KZ Sachsenhausen unterstellt. Dies entkräftet weitgehend die These, dass die Mittelbau-Lager zu einem eigenständigen Komplex zusammengefasst wurden, um Geheimhaltung zu wahren. Stattdessen zeigt die Entwicklung des Mittelbau-Komplexes deutlich, dass es keine einheitlichen Kriterien für die Zuordnung von Außenlagern gab. Stringente Richtlinien in dieser Hinsicht zu erwarten, würde verkennen, dass gegen Kriegsende im NS-Herrschaftssystem zunehmend Chaos herrschte und widerspräche dem Mythos der perfekten Organisation der SS-Unterdrückungs- und Vernichtungsmaschinerie.


== Liste ==


=== Liste ===
{|class="wikitable sortable"
:'' siehe Hauptartikel: [[Liste der Lager des KZ-Komplexes Mittelbau-Dora]]''.
|- bgcolor="silver"
 
! class="unsortable" | <small>Außenlager / SS-Bezeichnung</small>
== Siehe auch ==
! <small>Zeitraum</small>
* [[Liste des Personals im Konzentrationslager Mittelbau-Dora]]
! <small>durchschnittliche Häftlingsanzahl /<br />davon verstorben</small><ref>Die Anzahl der verstorbenen Häftlinge bezieht sich auf den Zeitraum des Lagerbestehens, nicht eingeschlossen sind die verstorbenen/ermordeten Häftlinge während der [[Todesmärsche von KZ-Häftlingen|Todesmärsche]]</ref>
* [[Häftlingskrankenbau (Mittelbau-Dora)]]
! class="unsortable" | <small>Häftlingseinsatz</small>
! class="unsortable" | <small>Auftraggeber</small>
! class="unsortable" | <small>Räumung</small>
! class="unsortable" | <small>Bemerkungen</small>
|-
|[[KZ-Außenlager Harzungen|Außenlager Harzungen]], Hans, Mittelbau III
| data-sort-value="19440401"|1.4.1944 – 4.4.1945
|data-sort-value=4000|4000 Männer / mindestens 556
|Bauarbeiten, Stollenvortrieb
| Verlagerungsprojekte, u.&nbsp;a. SS-Führungsstab B3
|u.&nbsp;a. [[KZ Bergen-Belsen]]
|
|-
|[[KZ-Außenlager Ellrich-Juliushütte|Außenlager Ellrich-Juliushütte]], Erich, Mittelbau II
|data-sort-value="19440502"|2.5.1944 – 4./6.4.1945
|data-sort-value=8000|8000 Männer / über 4000
| Bauarbeiten, Stollenvortrieb
| SS-Führungsstäbe B3a, B11, B12, B13, B17, [[Mittelwerk GmbH]], Ellricher Unternehmen
| u.&nbsp;a. KZ Bergen-Belsen
| Bezeichnung durch die Häftlinge „unteres Lager“ (im Gegensatz zum "oberen Lager" Ellrich-Bürgergarten)
|-
|[[KZ-Außenlager Rottleberode|Außenlager Rottleberode]], A5, Heinrich
|data-sort-value="19440313"|13.3.1944 – 4./5.4.1945
|data-sort-value=846|846 Männer / mindestens 50
|Ausbau der [[Heimkehle]] für [[U-Verlagerung]], Fertigung von Flugzeugteilen, Holzkohlegewinnung
|SS-Führungsstab A5, Thyrawerk ([[Junkers Flugzeug- und Motorenwerke|Junkers]]), Sägewerk [[Uftrungen]]
|u.&nbsp;a. Massaker in der [[Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen|Isenschnibber Feldscheune]] am 13.4.1945 in [[Gardelegen]]
| zunächst Außenlager des [[KZ Buchenwald]], ab Oktober 1944 Außenlager KZ Mittelbau
|-
|[[KZ-Außenlager Stempeda|Außenlager Stempeda]], B4, Lava
|data-sort-value="19450100"|Januar 1945 – 4./5. April 1945
|data-sort-value=700|700 Männer / mindestens 50
|Stollenausbau
|SS-Führungsstab B4
| u.&nbsp;a. Massaker in der Isenschnibber Feldscheune in Gardelegen
|
|-
|[[KZ-Außenlager Kleinbodungen|Außenlager Kleinbodungen]], Emmi
|data-sort-value="19441003"|3.10.1944 – 4.4.1945
|data-sort-value=620|620 Männer / k.&nbsp;A.
| Reparatur und Deponierung defekter [[A4 (Rakete)|V2-Raketen]]
|Mittelwerk GmbH
|KZ Bergen-Belsen
|
|-
|[[KZ-Außenlager Kleinbodungen#Zweigstellen Bischofferode und Niedergebra|Außenlager Bischofferode/Eichsfeld]], Kommando 48
|data-sort-value="19441100"|November 1944 – 4.4.1945
|data-sort-value=60|60 Männer / k.&nbsp;A.
| Reparatur und Deponierung defekter V2-Raketen
| Mittelwerk GmbH
| KZ Bergen-Belsen
| Zweigstelle des Außenlagers Kleinbodungen
|-
| [[KZ-Außenlager Kleinbodungen#Zweigstellen Bischofferode und Niedergebra|Außenlager Niedergebra]], Kommando 48a
|data-sort-value="19441105"|5.11.1944 – 5.4.1945
|data-sort-value=40|40 Männer / k.&nbsp;A.
| Reparatur von V2-Komponenten
|Mittelwerk GmbH
| KZ Bergen-Belsen
| Zweigstelle des Außenlagers Kleinbodungen
|-
|[[KZ-Außenlager Roßla|Außenlager Roßla]]
|data-sort-value="19440831"|31.8.1944 bis 4./5.4.1945
|data-sort-value=109|109 Männer / k.&nbsp;A.
| Montage und Reparatur von V2-Komponenten
| Mittelwerk GmbH
| Richtung [[KZ Sachsenhausen]], bei [[Schwerin]] am 1.5.1945 befreit
|
|-
|[[KZ-Außenlager Roßla#Zweigstelle Kelbra|Außenlager Kelbra]]
|data-sort-value="19441102"|2.11.1944 – 5.4.1945
|data-sort-value=60|60 Männer / k.&nbsp;A.
| Lagerung von V2-Komponenten
|Betrieb Rudlof
|[[KZ Wöbbelin]]
| Zweigstelle des Außenlagers Roßla
|-
|[[KZ-Außenlager Boelcke-Kaserne|Außenlager Boelcke-Kaserne]] in [[Nordhausen]]
|data-sort-value="19450108"|8.1.1945 – 11.4.1945
|data-sort-value=5700|5.700 Männer / über 3.000
|Stollenausbau im [[Kohnstein]] B11, Rüstungsproduktion
|SS-Führungsstab B11, Nordhäuser Rüstungsbetriebe
|Befreiung des Lagers am 11.4.1945
|Auch Zwangsarbeiterlager und Gestapogefängnis auf dem Kasernengelände, Kranken- und Sterbelager des KZ Mittelbau
|-
|[[KZ-Außenlager Woffleben|Außenlager Woffleben]], B12, Kaolin
|data-sort-value="19450103"|3.1.1945 – 4.4.1945
|data-sort-value=1000|1000 Männer / k.&nbsp;A.
|Bauarbeiten, Stollenausbau
|SS-Führungsstab B12
|KZ Bergen-Belsen
|Genauer Lagerstandort unbekannt
|-
|[[KZ-Außenlager Artern|Außenlager Artern]], Adorf, Rebstock neu
|data-sort-value="19441120"|20.11.1944 bis 4./5./6. April 1945
|data-sort-value=254|ca. 254 Männer / mindestens 40
|Errichtung einer Produktionsstätte, dann Fertigung elektrischer V2-Komponenten
| Firma Gollnow und Sohn (Tarnname: Geyer und Sohn)
|u.&nbsp;a. KZ Bergen-Belsen
|zunächst Außenlager des KZ Buchenwald, ab Dezember 1944 Außenlager KZ Mittelbau
|-
|[[Ballenstedt]]
|data-sort-value="19440317"|17.3.1945 – k.&nbsp;A.
|data-sort-value=60|60 Männer / k.&nbsp;A.
|Anlage eines Löschwasserteichs
|k.&nbsp;A.
|k.&nbsp;A.
|
|-
|[[KZ-Außenlager Blankenburg-Oesig|Außenlager Blankenburg-Oesig]], Klosterwerke
|data-sort-value="19440824"|24.8.1944 – 6.4.1945
|data-sort-value=550|500 bis 600 Männer / zwischen 30 und 50
|Stollenvortrieb Bergwerk Braunesumpf ([[Porphyr]])
|Klosterwerke, [[Organisation Todt]]
|u.&nbsp;a. ''[[Cap Arcona (Schiff, 1927)|Cap Arcona]]''
| zunächst Außenlager des KZ Buchenwald, ab Oktober 1944 Außenlager KZ Mittelbau
|-
| [[KZ-Außenlager Blankenburg-Regenstein|Außenlager Blankenburg-Regenstein]], Turmalin
|data-sort-value="19450201"|1.2.1945 – 6.4.1945
|data-sort-value=400|400 überwiegend jüdische Männer / k.&nbsp;A.
|Stollenausbau im Regenstein zur U-Verlagerung von Betrieben (Oda-Werke)
|Organisation Todt, Bauvorhaben Turmalin
| u.&nbsp;a. Cap Arcona
|zuvor [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeiterlager]] für italienische Kriegsgefangene, Häftlinge des KZ-Außenlagers stammten aus dem Auschwitzer Nebenlager [[KZ Fürstengrube]], Unterbringung am Lessingplatz in Heers
|-
|[[Großwerther|Groß-Werther]]
|data-sort-value="19450317"|17.3.1945 – 4. April 1945
|data-sort-value=300|300 jüdische Frauen / k.&nbsp;A.
|k.&nbsp;A.
|k.&nbsp;A.
|über [[KZ Mauthausen]] [[Todesmärsche von KZ-Häftlingen|Todesmarsch]] nach [[Gunskirchen]], am 5.5.1945 befreit
|Häftlinge stammten aus dem evakuierten Außenlager Morchenstern des [[KZ Groß-Rosen]], in Groß-Werther Unterbringung in zwei Gaststätten
|-
|[[Gut Bischofferode]] in Woffleben, Anna
|data-sort-value="19440402"|2.4.1944 bis 9.5.1944
|data-sort-value=300|300 Männer / unbekannt
|Stollenausbau Himmelsberg
|SS-Führungsstab B3
|Mai 1944 Auflösung des Lagers und Überstellung der Häftlinge in Außenlager Ellrich-Juliushütte
|
|-
| [[Ilfeld]]
|data-sort-value="19450109"|9.1.1945 – 4./5.4.1945
|data-sort-value=201|mehr als 200 Männer / mindestens 5
|Bauarbeiten (Wasserwerk, Wasserleitungen, Montagehalle für He 162), Schneiderei der Mittelwerk GmbH
|Diverse Firmen u.&nbsp;a. AEG, Napola Ilfeld, Mittelwerk GmbH
|u.&nbsp;a. Massaker in der Isenschnibber Feldscheune in Gardelegen
|Lagerstandort nicht endgültig geklärt
|-
|[[Osterode am Harz|Osterode]]-Freiheit / Firma Curt Heber
|data-sort-value="19440925"|25.9.1944 – 5.4.1945
|data-sort-value=401|401 Männer / k.&nbsp;A.
|Rüstungsproduktion, Holzfällerarbeiter
|HEMAF u.&nbsp;a. Firmen
|nach Todesmarsch Befreiung durch [[United States Army|US-Armee]] vom 9.–13.4.1945
|Außenlager befand sich auf Werksgelände der HEMAF
|-
| Osterode-Petershütte, [[Dachs IV]]
|data-sort-value="19441120"|20.11.1944 – 21.3.1945
|data-sort-value=800|bis März 1945 Anstieg auf 800 Männer / k.&nbsp;A.
|Stollenausbau, Bauarbeiten
|[[Rhenania-Ossag]] AG, Organisation Todt (EG IV)
|
| Nach Lagerauflösung 3/1945 Überstellung der Häftlinge ins Außenlager Boelcke-Kaserne
|-
| [[Tettenborn]]
|data-sort-value="19450200"|2/1945 – 5.4.1945
|data-sort-value=28|28 Männer / k.&nbsp;A.
| Gleisbau ([[Helmetalbahn]]) und Verladearbeiten (V2)
|
| KZ Bergen-Belsen
|
|-
|[[Ilsenburg (Harz)|Ilsenburg]]
|data-sort-value="19450301"| 1.3.1945 – ?
|data-sort-value=16|16 italienische Kriegsgefangene / k.&nbsp;A.
| Strom- und Gasleitungsarbeiten für das Mittelwerk
|unbekannt
|unbekannt
|präziser Lagerstandort unbekannt
|-
| [[Quedlinburg]]
|data-sort-value="19440917"|17.9.1944 – 14.4.1945
|data-sort-value=58|58 italienische Kriegsgefangene / k.&nbsp;A.
|Bauarbeiten für Hochspannungsleitung für das Mittelwerk
| unbekannt
| Befreiung des Lagers am 14.4.1945 durch US-Armee
| präziser Lagerstandort unbekannt
|-
|[[Trautenstein]]
|data-sort-value="19440917"|17./18.9.1944 bis 16./17.4.1945
|data-sort-value=30|30 italienische Kriegsgefangene / k.&nbsp;A.
|Abholzung für geplante Starkstromleitung
|SS-Führungsstab B13, Sägewerke
|Befreiung des Lagers durch die US-Armee am 16./17.4.1945
|Bewachung der Häftlinge nur durch einen SS-Mann
|-
|[[Wickerode]]
|data-sort-value="19450115"|15.1.1945 bis 12.4.1945
|data-sort-value=30| 30 italienische Kriegsgefangene / k.&nbsp;A.
|Bauarbeiten für Überland-Gasleitung
| SS-Führungsstab B18, Betrieb Dietrich (Calbe)
| Befreiung des Lagers durch die US-Armee ca. 12.4.1945
| Bewachung der Häftlinge nur durch zwei SS-Männer
|-
|[[Rehungen]], <br />[[SS-Baubrigade#SS-Baubrigade I|SS-Baubrigade I]]
|data-sort-value="19440910"|10.9. 1944 – 5.4.1945
|data-sort-value=550|550 Männer / k.&nbsp;A.
|Infrastrukturarbeiten
| [[Schutzstaffel|SS]]
| Außenlager des KZ Mauthausen, Befreiung durch US-Armee am 5.5.1945
|zuerst KZ Buchenwald, 10/1944 – Mitte Januar KZ Mittelbau, danach KZ Sachsenhausen unterstellt
|-
| [[Hohlstedt (Wallhausen)|Hohlstedt]], SS-Baubrigade I
|data-sort-value="19441000"|10/1944 – 7.4.1945
|data-sort-value=250| 200 – 300 Männer / k.&nbsp;A.
| Gleisarbeiten in [[Sangerhausen]]
| [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutsche Reichsbahn]]
| mit Häftlingen aus Rehungen zu einem Außenlager des KZ Mauthausen, Befreiung durch US-Armee am 5.5.1945
| Zweigstelle der SS-Baubrigade I in Rehungen
|-
| [[Wieda]], [[SS-Baubrigade#SS-Baubrigade III|SS-Baubrigade III]]
|data-sort-value="19440511"| 11.5.1944 – 7.4.1945
|data-sort-value=311|311 Männer/k.&nbsp;A.
| Gleisbau (Helmetalbahn)
| SS-Führungsstab B13
|gesamte SS-Baubrigade III zum Massaker in der Isenschnibber Feldscheune in Gardelegen
| SS-Baubrigade III unterstand zuerst KZ Buchenwald, 10/1944 – Mitte Januar KZ Mittelbau, danach KZ Sachsenhausen
|-
| [[Nüxei]], SS-Baubrigade III
|data-sort-value="19440619"|19.6.1944 – 6.4.1945
|data-sort-value=300| 300 Männer / k.&nbsp;A.
| Gleis-, Wald-, Erdarbeiten
| SS-Führungsstab B13
|über Hauptstelle Wieda zum Massaker in der Isenschnibber Feldscheune in Gardelegen
| Zweigstelle der SS-Baubrigade III in Wieda
|-
| [[Mackenrode (Hohenstein)|Mackenrode]], SS-Baubrigade III
|data-sort-value="19440721"|21.7.1944 – 6.4.1945
|data-sort-value=300| 300 Männer/k.&nbsp;A.
| Gleis-, Wald-, Erdarbeiten
| SS-Führungsstab B13
| über Hauptstelle Wieda zum Massaker in der Isenschnibber Feldscheune in Gardelegen
| Zweigstelle der SS-Baubrigade III in Wieda
|-
|[[Osterhagen]]
|data-sort-value="19440705"|5.7.1944 – 6.4.1945
|data-sort-value=300| 300 Männer / k.&nbsp;A.
| Gleis-, Wald-, Erdarbeiten
| SS-Führungsstab B13
| über Hauptstelle Wieda zum Massaker in der Isenschnibber Feldscheune in Gardelegen
| Zweigstelle der SS-Baubrigade III in Wieda
|-
| [[KZ-Außenlager Ellrich-Bürgergarten|Außenlager Ellrich-Bürgergarten]], [[SS-Baubrigade#SS-Baubrigade IV|SS-Baubrigade IV]]
|data-sort-value="19440517"| 17.5.1944 – 6.4.1945
|data-sort-value=950|950 / k.&nbsp;A.
| Gleisbau (Helmetalbahn), Bauarbeiten
| SS-Führungsstab B13
| 350 Häftlinge zum Massaker in der Isenschnibber Feldscheune in Gardelegen und eine zweite Gruppe mit 700 Häftlingen Todesmarsch über den Harz, bei [[Stadt Güntersberge|Güntersberge]] am 15.4.1945 durch US-Armee befreit
|Bezeichnung durch die Häftlinge „oberes Lager“ (im Gegensatz zum "unteren Lager" Ellrich-Juliushütte), ab September 1944 wurde dem Lager das KZ Günzerode als Nebenlager unterstellt
|-
|[[Günzerode]], SS-Baubrigade IV
|data-sort-value="19440904"| 04.09.1944 – 10.04.1945
|data-sort-value=949|höchstens 950 Männer / k.&nbsp;A.
| Gleisbau (Helmetalbahn),
| SS-Führungsstab B13, Baufirmen
|Todesmarsch über den Harz, bei Güntersberge am 15.04.1945 durch US-Armee befreit
| Zweigstelle der SS-Baubrigade IV in Ellrich-Bürgergarten
|-
| [[SS-Baubrigade#SS-Eisenbahnbaubrigaden|5. SS-Eisenbahnbaubrigade]]
|data-sort-value="19441008"|8.10.1944 – 4/1945
|data-sort-value=500|etwa 500 Männer / k.&nbsp;A.
| Gleisbau, Trümmerbeseitigung
| Reichsbahn, Stadtverwaltung [[Osnabrück]]
| Evakuierung Richtung Flensburg, Befreiung am 05.05.1945 auf dem Schiff Apollo
| Ende Oktober 1944 bis Januar 1945 KZ Mittelbau, dann KZ Sachsenhausen unterstellt
|-
| [[SS-Baubrigade#SS-Eisenbahnbaubrigaden|6. SS-Eisenbahnbaubrigade, zuvor 1. SS-Eisenbahnbaubrigade]]
|data-sort-value="19440912"| 12.09.1944 – 08.04.1945
|data-sort-value=500|500 Männer / k.&nbsp;A.
| Gleisbau, Ausschachtungsarbeiten in Sangerhausen für Telefonleitungen
| SS
| Evakuierung mit der Bahn, am 04.05.1945 in [[Salzburg]] befreit
| Ende Oktober 1944 bis Januar 1945 KZ Mittelbau, dann KZ Sachsenhausen unterstellt
|-
| [[SS-Baubrigade#SS-Eisenbahnbaubrigaden|7. SS-Eisenbahnbaubrigade, zuvor 2. SS-Eisenbahnbaubrigade]]
|data-sort-value="19440919"| 19.09.1944 – 02.04.1945
|data-sort-value=470|470 Männer/ mindestens 12
| Gleisreparatur
| SS
| Evakuierung mit der Bahn Anfang April in zwei Transporten Richtung [[Bodensee]] und [[Bad Schussenried]]
|zunächst dem KZ Auschwitz, Anfang Oktober dem KZ Buchenwald, Ende Oktober 1944 bis Januar 1945 dem KZ Mittelbau, dann KZ Sachsenhausen unterstellt
|-
|[[SS-Baubrigade#SS-Eisenbahnbaubrigaden|8. SS-Eisenbahnbaubrigade]]
|data-sort-value="19441120"|20.11.1944 – 3/1945
|data-sort-value=504|504 Männer/ca. 20
|Gleisreparatur, Instandsetzung eines Eisenbahntunnels in [[Stuttgart]]
|SS
| Evakuierung mit der Bahn ab Mitte März 1945, am 3. Mai 1945 Befreiung in [[Bergen (Chiemgau)|Bergen]]
|zunächst dem KZ Sachsenhausen, Ende November 1944 bis Januar 1945 dem KZ Mittelbau, dann KZ Sachsenhausen unterstellt
|-
|}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bruno Arich-Gerz: ''Mittelbau-Dora. American and German Representations of a Nazi Concentration Camp. Literature, Visual Media and the Culture of Memory from 1945 to the Present.'' Transcript, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-8376-1357-5.
* [[Jens-Christian Wagner]]: ''[[Produktion des Todes]]''. Göttingen: Wallstein-Verlag, 2001. ISBN 3-89244-439-0
* Frank Baranowski: ''Die verdrängte Vergangenheit. Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit in Nordthüringen.'' Mecke, Duderstadt 2000, ISBN 3-932752-67-8.
* Wolfgang Benz]], Barbara Distel (Hrsg.): ''[[Der Ort des Terrors]]. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager.'' Band 7: ''Niederhagen/Wewelsburg, Lublin-Majdanek, Arbeitsdorf, Herzogenbusch (Vught), Bergen-Belsen, Mittelbau-Dora.'' C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-52967-2.
* Yves Béon: ''Planet Dora. Als Gefangener im Schatten der V2-Rakete.'' Bleicher, Gerlingen 1999, ISBN 3-88350-045-3.
* Manfred Bornemann: ''Geheimprojekt Mittelbau. Vom zentralen Öllager des Deutschen Reiches zur größten Raketenfabrik im Zweiten Weltkrieg.'' In: ''Dörfler Zeitgeschichte.'' Edition Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim [2004?], ISBN 978-3-89555-127-7 (Lizenz Bernard und Graefe, München 1994 – 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage ISBN 3-7637-5927-1. Erstausgabe bei: J. F. Lehmann, München 1971, ISBN 3-469-00307-6 / ISBN 3-469-00308-4).
* Udo Breger: ''Der Raketenberg. Kohnstein, Dora und die V2.'' Peter Engstler, Oberwaldbehrungen im Ostheim vor der Rhön 1992, ISBN 3-9801770-7-6.
* Rainer Eisfeld: ''Mondsüchtig. Wernher von Braun und die Geburt der Raumfahrt aus dem Geist der Barbarei.'' Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2000, ISBN 3-498-01660-1.
* Götz Dieckmann: ''Existenzbedingungen und Widerstand im Konzentrationslager Dora-Mittelbau unter dem Aspekt der funktionellen Einbeziehung der SS in das System der faschistischen Kriegswirtschaft.'' Dissertation an der Humboldt-Universität zu Berlin [Ost] 1968.<!-- ohne ISBN -->
* Angela Fiedermann, Torsten Hess, Markus Jäger: ''Das Konzentrationslager Mittelbau Dora. Ein historischer Abriss.'' Westkreuz, Bad Münstereifel 1993, ISBN 3-922131-94-8.
* Hans Frankenthal] ''Verweigerte Rückkehr.'' Erfahrungen nach dem Judenmord. Fischer Taschenbuch 14493, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-596-14493-0.
* Alvin Gilens: ''Discovery and Despair'': Dimensions of Dora / ''Aufbruch und Verzweiflung'': Dimensionen von Dora. Westkreuz, Bad Münstereifel 1995, ISBN 3-929592-10-X (englisch und deutsch).
* Hans-Herbert Holzamer: ''Zerrissene Leben.'' Roman, Gräv, Gräfelfing, 2013, ISBN 978-3-942138-23-9.
* Jean Mialet: ''Hass und Vergebung. Bericht eines Deportierten.'' Berlin 2006.
* André Mouton: ''Unverhoffte Wiederkehr aus dem Harz''. Goslar 1999, ISBN 3-934231-11-X.
* Joachim Neander: ''„Hat in Europa kein annäherndes Beispiel.“ Mittelbau-Dora – ein KZ für Hitlers Krieg''. Metropol, Berlin 2000, ISBN 3-932482-31-X.
* [[Thomas Pynchon]]: ''[[Die Enden der Parabel]]''. Roman. (= ''Das neue Buch.'' Band 112). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981, ISBN 3-499-25112-4.<ref>Der amerikanische Protagonist besucht auf den Spuren der V2-Rakete das befreite Lager Dora-Mittelbau. Obwohl Fiktion, findet man hier eine beklemmend realistisch anmutende Schilderung der Anlage.</ref>
* André Sellier: ''Zwangsarbeit im Raketentunnel. Geschichte des Lagers Dora.'' Zu Klampen, Lüneburg 2000, ISBN 3-924245-95-9.
* André Sellier, Yves le Maner: ''Bilder aus Dora: Zwangsarbeit im Raketentunnel 1943–1945.'' Westkreuz-Verlag, München 2001, ISBN 3-929592-59-2.
* Adam Tooze: ''Ökonomie der Zerstörung. Die Geschichte der Wirtschaft im NS.'' Siedler, München 2007, ISBN 978-3-88680-857-1.
* [[Jens-Christian Wagner]]: ''Produktion des Todes. Das KZ Mittelbau-Dora. ''Wallstein, Göttingen 2001, ISBN 3-89244-439-0. (Dissertation, Universität Göttingen 1999, ''Verlagerungswahn und Tod'')
* Jens-Christian Wagner (Hrsg.): ''Konzentrationslager Mittelbau-Dora 1943–1945.'' Begleitband zur ständigen Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0118-4.<ref>Bernhard M. Hoppe: [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezausstellungen&id=49 Rezension der Ausstellung] bei hsozkult.geschichte.hu-berlin.de</ref>
* Jens-Christian Wagner (Hrsg.): ''Vernichtung und Arbeit. Jüdische Häftlinge im KZ Mittelbau-Dora.'' Nordhausen/ Weimar 2014
* Jens-Christian Wagner (Bearb.), Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hrsg.): ''Wegweiser durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora.'' Weimar / Nordhausen 2014, ISBN 978-3-8353-1507-5.
* Nikolaus Wachsmann: ''KL: Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager''. Siedler, München 2016, ISBN 978-3-88680-827-4.
 
== Externe Verweise ==
{{Commonscat|Mittelbau-Dora concentration camp|KZ Mittelbau-Dora}}
{{Commonscat|Mittelbau concentration camp complex|Außenlager des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora}}
* [https://www.buchenwald.de/ Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora]
 


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>
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