Bearbeiten von „Heimatsagen – Die Lande zwischen Harz und Hainleite in der Sage

Aus NordhausenWiki
Sie sind nicht angemeldet. Ihre IP-Adresse wird bei Bearbeitungen öffentlich sichtbar.
Wenn Sie ein Konto erstellen oder sich anmelden, bleibt die IP-Adresse verborgen.

Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.

Aktuelle Version Dein Text
Zeile 1: Zeile 1:
{{SEITENTITEL:''Heimatsagen – Die Lande zwischen Harz und Hainleite in der Sage''}}
{{Textdaten
|VORIGER=
|NÄCHSTER=
|AUTOR=[[Hans Silberborth]]
|TITEL=Die Lande zwischen Harz und Hainleite in der Sage
|SUBTITEL=
|HERKUNFT=
|HERAUSGEBER=
|AUFLAGE=
|DRUCKER=
|VERLAG=Nordhäuser Allgemeine Zeitung
|ENTSTEHUNGSJAHR=
|ERSCHEINUNGSJAHR=1933
|ERSCHEINUNGSORT=Nordhausen
|BILD=Heimatsagen Südharz Kloster Walkenried.svg
|QUELLE=Scan
|DIGITALISAT=
|KURZBESCHREIBUNG=
|SONSTIGES=
|GND=576433543
|BEARBEITUNGSSTAND=
|INDEXSEITE=
}}
{{BlockSatzStart}}
== Vorwort ==
== Vorwort ==


{{idt2|25}}Seit dem 16. Jahrhundert finden wir, je länger, je mehr, die Volkssagen unserer Heimat aufgezeichnet. Noch während des ganzen 18. Jahrhunderts geschah das eigentlich nur aus Freude an Kuriositäten aller Art. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab die Romantik nicht nur der systematischen Sammlung von Sagen, sondern auch der Sagenforschung mächtigen Antrieb. Dieser Zeit haben wir es zu danken, daß viele Sagen überhaupt auf uns gekommen sind. Dennoch haften der Ueberlieferung und Arbeitsmethode dieser Zeit auch mancherlei Mängel an. Die Freude romantischer Gemüter am Fabelhaften hat manche Sage durch wilde Hinzudichtung entstellt oder hat gar in Anlehnung an echtes Sagengut fröhlich und unbekümmert ganz neue Sagen frei erfunden und für alt ausgegeben. Das Verdienst aber hat die Romantik, daß seitdem der Sinn für das Denken und Dichten des Volkes erschlossen worden ist.  
{{idt2|25}}Seit dem 16. Jahrhundert finden wir, je länger, je mehr, die Volkswagen unserer Heimat ausgezeichnet. Noch während des ganzen 18. Jahrhunderts geschah das eigentlich nur aus Freude an Kuriositäten aller Art. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab die Romantik nicht nur der systematischen Sammlung von Sagen, sondern auch der Sagenforschung mächtigen Antrieb. Dieser Zeit haben wir es zu danken, daß viele Sagen überhaupt auf uns gekommen sind. Dennoch haften der Ueberlieferung und Arbeitsmethode dieser Zeit auch mancherlei Mängel an. Die Freude romantischer Gemüter am Fabelhaften hat manche Sage durch wilde Hinzudichtung entstellt oder hat gar in Anlehnung an echtes Sagengut fröhlich und unbekümmert ganz neue Sagen frei erfunden und für alt ausgegeben. Das Verdienst aber hat die Romantik, daß seitdem der Sinn für das Denken und Dichten des Volkes erschlossen worden ist.  


{{idt2|25}}Der Strom der Sagenüberlieferung bricht nun eigentlich nie mehr ganz ab. Erhöhtes Interesse regte sich in unserer Heimat seit den siebziger Jahren, wo sich eine ganze Reihe von Freunden alter Volkssitte und alten Volksgutes mit der Sagenkunde beschäftigte. Abgesehen von vielen anderen, richteten in erster Linie Rackwitz und dann K. Meyer ihr Augenmerk auf die Volkssage. Rackwitz' Begeisterung und Fleiß verdanken wir eine erste Sammlung heimatlicher Sagen. Angeregt durch Rackwitz, wurden dann in den achtziger und neunziger Jahren eine große Menge Sagen im Sonntagsblatt des „Nordhäuser Courier“, das unter dem Titel „Aus der Heimat“ erschien, veröffentlicht. Soweit der Sagenschatz hier, bei Rackwitz oder in der älteren bekannten Harz-Sagen-Sammlung von Pröble leicht zugänglich ist, erübrigte sich bei der Bearbeitung ein Hinweis. Ebenso sind die älteren Chronisten wie Spangenberg, Jovius, Behrend, Eckstorm, Schmaling u. a. nur dort angegeben, wo spätere Bearbeiter nicht aus ihnen geschöpft haben.
{{idt2|25}}Der Strom der Sagenüberlieferung bricht nun eigentlich nie mehr ganz ab. Erhöhtes Interesse regte sich in unserer Heimat seit den siebziger Jahren, wo sich eine ganze Reihe von Freunden alter Bolkssitte und alten Volksgutes mit der Sagenkunde beschäftigte. Abgesehen von vielen anderen, richteten in erster Linie Rackwitz und dann K. Meyer ihr Augenmerk auf die Volkssage. Rackwitz' Begeisterung und Fleiß verdanken wir eine erste Sammlung heimatlicher Sagen. Angeregt durch Rackwitz, wurden dann in den achtziger und neunziger Jahren eine große Menge Sagen im Sonntagsblatt des „Nordhäuser Courier”, das unter dem Titel „Aus der Heimat” erschien, veröffentlicht. Soweit der Sagenschatz hier, bei Rackwitz oder in der älteren bekannten Harz-Sagen-Sammlung von Pröble Leicht zugänglich ist, erübrigte sich bei der Bearbeitung ein Hinweis. Ebenso sind die älteren Chronisten wie Spangenberg, Jovius, Behrend, Eckstorm, Schmaling u. a. nur dort angegeben, wo spätere Bearbeiter nicht aus ihnen geschöpft haben.


{{idt2|25}}In den letzten Jahrzehnten hat sich die von Kolbe, Bleicherode herausgegebene Zeitschrift „Heimatland“ bemüht, der Nachwelt an Sagen zu erhalten, was noch im Gedächtnis des Volkes lebt. Herr Lehrer Kolbe, Bleicherode, selbst gewährte mir selbstlosen Einblick in seine reichhaltige Sammlung. Ferner sind in Sangerhausen Friedrich Schmidt und in Mühlhausen Otto Busch eifrig und erfolgreich am Werke. Einige wenige bisher nicht ausgezeichnete Sagen gelang mir, durch eigene Nachforschung und durch meine Schüler ausfindig zu machen.
{{idt2|25}}In den letzten Jahrzehnten hat sich die von Kolbe, Bleicherode herausgegebene Zeitschrift „Heimatland” bemüht, der Nachwelt an Sagen zu erhalten, was noch im Gedächtnis des Volkes lebt. Herr Lehrer Kolbe, Bleicherode, selbst gewährte mir selbstlosen Einblick in seine reichhaltige Sammlung. Ferner find in Sangerhausen Friedrich Schmidt und in Mühlhausen Otto Busch eifrig und erfolgreich am Werke. Einige wenige, bisher nicht ausgezeichnete Sagen gelang mir durch eigene Nachforschung und durch meine Schüler ausfindig zu machen.


{{idt2|25}}In der vorliegenden Bearbeitung der Sagen ist, bewußt, nicht der gesamte Sagenschatz unserer Heimat ausgewertet worden. Die Hausgeister- und Teufelssagen sind fortgelassen, die Schatzsagen nur obenhin berührt. Wenn auch die zahlreichen Kobold- und Steppchensagen gewiß manchen Einblick in Volksleben und Volksphantasie gewähren, so sind sie doch zu beziehungslos, als daß sie für uns heute noch große Anziehungskraft besitzen könnten. Die Teufels-  und Scharsagen wiederum werden in ganz Deutschland fast genau so wie in unserer Heimat erzählt und sind für die Erkenntnis heimatlichen Charakters wertlos.  
{{idt2|25}}In der vorliegenden Bearbeitung der Sagen ist, bewußt, nicht der gesamte Sagenschatz unserer Heimat ausgewertet worden. Die Hausgeister- und Teufelssagen sind fortgelassen, die Schatzsagen nur obenhin berührt. Wenn auch die zahlreichen Kobold- und Steppchensagen gewiß manchen Einblick in Volksleben und Volksphantasie gewähren, so sind sie doch zu beziehungslos, als daß sie für uns heute noch große Anziehungskraft besitzen könnten. Die Teufelsund Schargagen wiederum werden in ganz Deutschland fast genau so wie in unserer Heimat erzählt und sind für die Erkenntnis heimatlichen Charakters wertlos.  


{{idt2|25}}Da m. E. unserer Zeit mit einer bloßen Sagensammlung nicht gedient sein kann, wurde das gesamte Material überarbeitet. Zunächst wurden aus dem gewaltigen Blumenhag, der noch heute üppig wuchert, nur die Blumen ausgewählt, die wirklichen Eigenduft haben und dem ganzen Blütenmeer den Charakter verleihen. Der Blumenstrauß bleibt auch so noch bunt genug. Von den Natursagen wurden nur die berücksichtigt, aus denen die Eigenart der heimatlichen Natur besonders gut hervorleuchtet und die besonders gut zeigen, mit welchen Augen unsere Vorfahren die Natur betrachtet haben. Von den historischen Sagen erscheinen ebenfalls nur die, die erkennen lassen, durch welche Ereignisse das Volk in erster Linie beeindruckt worden ist und wie sich die Vorgänge in seiner Phantasie widerspiegeln. Oft genug bot sich Gelegenheit, von vielen charakteristischen Sagen auf minder wichtige zu verweisen. Vor allem wurde nicht versäumt, den ganzen Sagenschatz zur Erhellung bestimmter Vorstellungskreise unserer Vorfahren heranzuziehen. Auf die verschiedenen Varianten mancher Sagen wurde zwar Bezug genommen, es schien aber nicht nötig, dieselben Sagen immer wieder vorzutragen, nur um kleiner Abweichungen willen.
{{idt2|25}}Da m. E. unserer Zeit mit einer bloßen Sagensammlung nicht gedient sein kann, wurde das gesamte Material überarbeitet. Zunächst wurden aus dem gewaltigen Blumenhag, der noch heute üppig wuchert, nur die Blumen ausgewählt, die wirklichen Eigenduft haben und dem ganzen Blütenmeer den Charakter verleihen. Der Blumenstrauß bleibt auch so noch bunt genug. Von den Natursagen wurden nur die berücksichtigt, aus denen die Eigenart der heimatlichen Natur besonders gut hervorleuchtet und die besonders gut zeigen, mit welchen Augen unsere Vorfahren die Natur betrachtet haben. Von den historischen Sagen erscheinen ebenfalls nur die, die erkennen lassen, durch welche Ereignisse das Volk in erster Linie beeindruckt worden ist und wie sich die Vorgänge in seiner Phantasie widerspiegeln. Oft genug bot sich Gelegenheit, von vielen charakteristischen Sagen auf minder wichtige zu verweisen. Vor allem wurde nicht versäumt, den ganzen Sagenschatz zur Erhellung bestimmter Vorstellungskreise unserer Vorfahren heranzuziehen. Auf die verschiedenen Varianten mancher Sagen wurde zwar Bezug genommen, es schien aber nicht nötig, dieselben Sagen immer wieder vorzutragen, nur um kleiner Abweichungen willen.
Zeile 42: Zeile 17:
::''Nordhausen'', im September 1931.
::''Nordhausen'', im September 1931.
::::::: ''Dr. Silberborth''.
::::::: ''Dr. Silberborth''.
== Inhalt ==
=== Die Natursagen ===
{| class="wikitable"
! Erstes Kapitel
| [[Einführung, Jahreszeiten und Festtage in altem Brauch und alter Sage]]
|-
! Zweites Kapitel
| [[Der Sagenkreis des Wilden Jägers]]
|-
! Drittes Kapitel
| [[Frau Holle oder die Weiße Jungfrau, auch Schlüsseljungfrau genannt, in den heimischen Sagen]]
|-
! Viertes Kapitel
| [[Riesen und Zwerge]]
|-
! Fünftes Kapitel
| [[Fluß- und Quellsagen]]
|-
! Sechstes Kapitel
| [[Der Erdfallsagen. Pflanzen- und Tiersagen]]
|}
=== Die historischen Sagen ===
{| class="wikitable"
! Siebentes Kapitel
| [[Die ältesten Zeiten bis zum Ende der sächsischen Kaiser]]
|-
! Achtes Kapitel
| [[Das Mittelalter seit den Sachsenkaisern in der Sage. Grasburg, Lora, Steinerne Jungfrau, Ebersburg]]
|-
! Neuntes Kapitel
| [[Das Rittertum in der Sage]]
|-
! Zehntes Kapitel
| [[Kirche und Mönchswesen in der Sage]]
|-
! Elftes Kapitel
| [[Die bürgerliche und bäuerliche Welt in der Sage]]
|-
! Zwölftes Kapitel
| [[Die neuere Zeit seit der Reformation in der Sage]]
|}
[[Kategorie:Heimatsagen – Die Lande zwischen Harz und Hainleite in der Sage| ]]
Bitte kopiere keine Inhalte, die nicht deine eigenen sind, benutze keine urheberrechtlich geschützten Werke ohne Erlaubnis des Urhebers!
Du gibst uns hiermit deine Zusage, dass du den Text selbst verfasst hast, dass der Text Allgemeingut (public domain) ist, oder dass der Urheber seine Zustimmung gegeben hat. Falls dieser Text bereits woanders veröffentlicht wurde, weise bitte auf der Diskussionsseite darauf hin. Bitte beachte, dass alle NordhausenWiki-Beiträge automatisch unter der „a Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 License“ stehen (siehe NordhausenWiki:Urheberrechte für Einzelheiten).
Abbrechen Bearbeitungshilfe (wird in einem neuen Fenster geöffnet)