Bearbeiten von „Denkschrift zur Feier des 2. August 1852 in Nordhausen

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{{idt2|25}}Von nun an wurde durch ein neues Wahlgesetz und Vertheilung der Aernter der athe geltend, ja anfangs überwiegend: wie das nicht ausbleibt, durch
{{idt2|25}}Von nun an wurde durch ein neues Wahlgesetz und Vertheilung der Aernter der athe geltend, ja anfangs überwiegend: wie das nicht ausbleibt, durch
Einfluss der Handwerke in Nordhausen auch im Rathe das demokratische Element herrschte vor, obgleich, grösseren Besitz, durch Fähigkeit und Bildung, besonders durch Familienverbindung bald wieder eine Art plebejischer Aristokratie entstand, welche sich indessen keinesweges streng abschloss, sondern sich fortwährend, so wie auch einzelne Glieder wieder hinabsanken, durch Aufstrebende von unten ergänzte.-------Wir wenden uns nun ab
Einfluss der Handwerke in Nordhausen auch im Rathe das demokratische Element herrschte vor, obgleich, grösseren Besitz, durch Fähigkeit und Bildung, besonders durch Familienverbindung bald wieder eine Art plebejischer Aristokratie entstand, welche sich indessen keinesweges streng abschloss, sondern sich fortwährend, so wie auch einzelne Glieder wieder hinabsanken, durch Aufstrebende von unten ergänzte.-------Wir wenden uns nun ab
von allem, was vom vierzehnten bis in das sechzehnte Jahrhundert in und für oder gegen Nordhausen geschah, obgleich noch manches Ereigniss Beachtung verdienen möchte: nur das dürfen wir nicht unerwähnt lassen, dass unsre Stadt vor vielen andern Städten Deutschlands in der Geschichte der Kirchenreformation Luthers eine ausgezeichnete Rolle spielte. Nordhäusische Stadtkinder finden wir als die frühesten, eifrigsten, und als glückliche Förderer des grossen Werkes, ja unmittelbar an Luthers Seite; so den Bürgermeisterssohn Jobst Koch, der sich Justus Jonas nannte. Bei Luthers Todten- feier 1846 konnte eine lange Reihe solcher Männer aufgeführt werden. In der Stadt selbst wirkte am nachhaltigsten, auch als Gönner der Kunst und Wissenschaft, der Syndicus. dann Bürgermeister, Michael Meienburg.<ref>Seine Sammlungen wurden nach seinem lode mit dem Hanse ein Raub der Flammen, so wie auch die Schätze der mit Büchern und Kunstsachen wohl ausgestatteten Häuser der Ernst, Schmidt und Andrer durch Feuersbrünste verloren gegangen sind. Äusser Meienburgs Büste im Pfarrgarten S. Jacobi sind nur zwei schöne Gemälde von L. Cranach in der S. Blasiuskin he erhalten, ein Ecce homo hieher geschenkt zur Erinnerung an Meienburgs Gattin und das grössere, reich ausgestattete Gemälde zur Erinnerung an Meienburg selbst.</ref> Zunächst durch seinen Eifer und seine Thätigkeit wurde Luthers Lehre hier so herrschend, dass die Katholiken auf das Domstift zum h. Kreuz, welches gleichsam einen Staat im Staate bildete, beschränkt wurden. Bald wurde sogar das Bürgerrecht den Katholischen versagt, so wie es auch dem Adel versagt war: Juden durften in Nordhausen seit dem sechzehnten Jahrhundert nicht wohnen<ref>Nur ein Mal und auf kurze Zeit wurden einige wohlhabende jüdische Familien gegen schwere Abgaben aufgenommen.</ref>: Reformirte und Dissidenten, selbst Herrnhuter, wurden beschränkt, ja wol zur Auswanderung genöthigt. Nordhausen war im Jahrhundert eine lutherische Bürgerstadt.
von allem, was vom vierzehnten bis in das sechzehnte Jahrhundert in und für oder gegen Nordhausen geschah, obgleich noch manches Ereigniss Beachtung verdienen möchte: nur das dürfen wir nicht unerwähnt lassen, dass unsre Stadt vor vielen andern Städten Deutschlands in der Geschichte der Kirchenreformation Luthers eine ausgezeichnete Rolle spielte. Nordhäusische Stadtkinder finden wir als die frühesten, eifrigsten, und als glückliche Förderer des grossen Werkes, ja unmittelbar an Luthers Seite; so den Bürgermeisterssohn Jobst Koch, der sich Justus Jonas nannte. Bei Luthers Todten- feier 1846 konnte eine lange Reihe solcher Männer aufgeführt werden. In der Stadt selbst wirkte am nachhaltigsten, auch als Gönner der Kunst und Wissenschaft, der Syndicus. dann Bürgermeister, Michael Meienburg.<ref>Seine Sammlungen wurden nach seinem lode mit dem Hanse ein Raub der Flammen, so wie auch die Schätze der mit Büchern und Kunstsachen wohl ausgestatteten Häuser der Emst, Schmidt und Andrer durch Feuersbrünste verloren gegangen sind. Äusser Meienburgs Büste im Pfarrgarten S. Jacobi sind nur zwei schöne Gemälde von L. Cranach in der S. Blasiuskin he erhalten, ein Ecce homo hieher geschenkt zur Erinnerung an Meienburgs Gattin und das grössere, reich ausgestattete Gemälde zur Erinnerung an Meienburg selbst.</ref> Zunächst durch seinen Eifer und seine Thätigkeit wurde Luthers Lehre hier so herrschend, dass die Katholiken auf das Domstift zum h. Kreuz, welches gleichsam einen Staat im Staate bildete, beschränkt wurden. Bald wurde sogar das Bürgerrecht den Katholischen versagt, so wie es auch dem Adel versagt war: Juden durften in Nordhausen seit dem sechzehnten Jahrhundert nicht wohnen<ref>Nur ein Mal und auf kurze Zeit wurden einige wohlhabende jüdische Familien gegen schwere Abgaben aufgenommen.</ref>: Reformirte und Dissidenten, selbst Herrnhuter, wurden beschränkt, ja wol zur Auswanderung genöthigt. Nordhausen war im Jahrhundert eine lutherische Bürgerstadt.


{{idt2|25}}Ein sehr wichtiges Institut für unsre Stadt waren lange ausser und neben der Schutzherrschaft die oben erwähnten Aemter eines Reichsschultheissen Reichsvogts, d. h. die Aemter der Oberaufseher und Ordner des bürgerlichen und peinlichen Gerichts, womit auch die Verwaltung und Einnahme des Zolles, des Geleites und der Münze verbunden waren. Mit wechselndem Glücke war der Rath der Stadt Jahrhunderte hindurch bemüht, die grosse Bedeutung dieses kaiserlichen Instituts zu schwächen, um sein eigenes Ansehen zu erhöhen
{{idt2|25}}Ein sehr wichtiges Institut für unsre Stadt waren lange ausser und neben der Schutzherrschaft die oben erwähnten Aemter eines Reichsschultheissen Reichsvogts, d. h. die Aemter der Oberaufseher und Ordner des bürgerlichen und peinlichen Gerichts, womit auch die Verwaltung und Einnahme des Zolles, des Geleites und der Münze verbunden waren. Mit wechselndem Glücke war der Rath der Stadt Jahrhunderte hindurch bemüht, die grosse Bedeutung dieses kaiserlichen Instituts zu schwächen, um sein eigenes Ansehen zu erhöhen
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