Turnvereinigung Salza

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Die Turnvereinigung Salza (TVS) war ein wichtiger Verein im Dorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1891 entstand der Turnverein „Friesen“, zwei Jahre später die „Freie Turnerschaft“. Beide schlossen sich 1907 zur „Turnervereinigung Salza“ zusammen und die Vereinsaktivitäten waren Höhepunkte im kulturellen Leben des Ortes.[1] Es gab Abteilungen für Handball, Fußball, Gymnastik und Frauen- und Kindergruppen. Daneben gab es große Feste, Theateraufführungen und Ausflüge. 1928 zählte man über 300 Mitglieder, d. h. 7,5 Prozent der Salzaer waren im Verein aktiv. Für 1930 wird gar die Mitgliederzahl mit 500 angegeben. Obwohl man während der Inflation das gesamte Vermögen eingebüßt hatte, gelang es bis 1928, die Mittel für den Kauf der Friedenseiche als ein Volkshaus zusammenzubekommen. Die Mitglieder brachten mit „Bausteinen“ genannten Anteilsscheinen das nötige Geld auf.

Nach der Machtübernahme der Nationaloszialisten vermachte die Salzaer SPD ihr Vermögen der Turnervereinigung, die unter neuer Leitung bestehen blieb. Der Einfluss der NSDAP auf den Verein und ihre Mitglieder blieb beschränkt. Im Januar 1935 wurde ein achtköpfiger Vorstand gewählt, dem vier ehemalige führende Sozialdemokraten angehörten. Der Vorsitz wurde von Albert Koch übernommen, der 1933 bereits einmal in dieser Funktion war. Als Stellvertreter fungierte der Gemeindevorsteher Reinhold Hirt. Es ist anzunehmen, dass er durch seine Mitgliedschaft im Vorstand Kontrolle über den Verein ausüben wollte. Dies erwies sich als vorteilhaft, da die Turnervereinigung immer wieder in Konflikt mit der bürgerlichen Konkurrenz, dem Verein für Leibesübungen (VfL), und der NSDAP-Ortsgruppe geriet. Hirt trat in diesen Situationen energisch für seinen Klub ein und verhinderte. 1936 trat er jedoch aus, blieb dem Verein aber verbunden.

Der Verein überstand die NS-Zeit, wurde aber 1948 zur „Betriebssportgemeinschaft Nortak-Hanewacker“ umgestaltet und verlor seine zentrale Bedeutung für Salza. Bereits ein Jahr zuvor eignete die SED sich die „Friedenseiche“ an.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franz Walter, Tobias Dürr, Klaus Schmidtke: Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora : Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart. Bonn, 1993. S. 205.