Klostermühle
Die Klostermühle lag in der Martinstraße 2, gegenüber der Martinstreppe und in der Nähe des Frauenberger Klosters.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste urkundliche Erwähnung der Klostermühle erfolgte 1233, als sie im Besitz des neu gegründeten Klosters am Frauenberg war. Sie wurde damals als Dorfmühle bezeichnet. Eine weitere Erwähnung erfolgte 1486, wo sie als „rnole zu alden Northusen“ bekannt war.
Im Jahr 1308 wurde die Mühle als "molendina veteris Northusen" erwähnt, was ihre Zugehörigkeit zum Reichshof und Dörfchen Altnordhausen bestätigte. Sie wurde auch als Frauenbergsklostermühle bezeichnet, was ihre Lage und Verbindung zum Kloster Frauenberg verdeutlichte.
Der Schriftsteller Philipp Rappaport schilderte die Mühle in seinem Werk Eine alte Reichsstadt, wie sie war und wie sie wird (1907).
1743 erhielt der Mühlgraben am Klosterhof ein neues Bett. Fünf Jahre später, im Jahr 1748, ertrank eine Witwe im Mühlgraben bei der Klostermühle. Eine weitere Tragödie ereignete sich im Jahr 1772, als eine Frau im an gleicher Stelle ertrank.
1824 war Wilhelm Prophet der Ratspächter der Mühle, die zu dieser Zeit noch zum Klosterhof gehörte. Im Jahr 1877 wurde Carl Vogler als erster privater Besitzer der Klostermühle erwähnt. Er erweiterte den Mühlenbetrieb um einen Kohlehandel und bot zudem Lohnarbeiten wie eine Schrotmühle und eine Kreissäge an. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übernahm Hermann Müller die Mühle von Carl Vogler, der in den Ruhestand trat. Im Jahr 1908 gehörte die Mühle zur Martinstraße und trug die Hausnummer 2. Schließlich wurde Paul Ulbrich im Jahr 1926 der letzte Besitzer der Klostermühle.
Die Klostermühle wurde während der Luftangriffe auf Nordhausen 1945 zerstört.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rainer Hellberg; Fritz Schmalz: Der Mühlgraben von Nordhausen – Legende und Wirklichkeit, überarbeitete und erweiterte Neuauflage, Nordhausen: lepetit, 2011. ISBN 978-3-9812078-6-6