Helmut Beyer
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Helmut Beyer (geb. 2. September 1907 Rehungen, Kreis Grafschaft Hohenstein; gest. 15. April 1998[1]) war Jurist und Richter am Bundesgerichtshof (1953–1975).
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Helmut Beyer besuchte das Gymnasium in Nordhausen und legte hier das Abitur ab. Das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und Halle wurde mit dem Dr. jur. abgeschlossen. Am Kammergericht in Berlin wurde er nach dem Assessor-Examen als Rechtsanwalt zugelassen. Hier vertrat er vor allem die Interessen von rassisch und politisch Verfolgten während der NS-Zeit.
Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft trat Beyer 1945 in die neugebildete deutsche innere Verwaltung im damaligen Oberpräsidium Hannover ein. Von 1946 bis 1952 war er Leiter der Personalabteilung in der Niedersächsischen Staatskanzlei. Im Januar 1953 schied er aus eigenem Entschluß aus diesem Amt aus. In einem 15seitigen Brief hatte er sich von Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf verabschiedet und Duplikate an ca. 50 weitere Persönlichkeiten verschickt. Er beklagte die Vorherrschaft von Parteien, sodass nicht Leistung und Charakter des Beamten, sondern Beziehungen zu Parteien und persönliche Seilschaften ausschlaggebend bei Personalauswahl und Beförderungen wären. Der Vorfall wurde u. a. vom Magazin Der Spiegel aufgegriffen.[2]
Am 23. Januar 1953 wurde Beyer zum Bundesrichter beim Bundesgerichtshof berufen, wo er fast 23 Jahre dem III. Zivilsenat angehörte, zuletzt als dessen stellvertretender Vorsitzender.
Mit seinem gesunden Sinn für Recht und Gerechtigkeit, seinem umfassenden Wissen und seiner reichen Lebenserfahrung übte er einen nachhaltigen und in die Zukunft weisenden Einfluß auf die Rechtsprechung seines Senats, insbesondere auf dem weiten Gebiet des Amtshaftungs- und Enteignungsrechts, aus. | ||
— Karlsruher Zeitung |
Helmut Beyer trat nach Vollendung seines 68. Lebensjahres am 30. September 1975 in den Ruhestand.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Richter-im-Internet.de – Personendaten sämtlicher Richter des deutschen Bundesgerichtshofs von 1950 bis Mitte 2000. In: richter-im-internet.de, abgerufen am 28. Oktober 2020
- ↑ Beamten-Auswahl: Von einem Heinz Hoose. In: Der Spiegel. Nr. 28, 1953, S. 10 (online)
Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kabinettsprotokolle 1953, Bundesarchiv