Friedliche Revolution in Nordhausen

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Die Friedliche Revolution von 1989/90 in Nordhausem markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der DDR und war Teil der landesweiten Bewegung, die schließlich zum Fall der Mauer und zur Wiedervereinigung Deutschlands führte.

Geschichte in Nordhausen

Am 20. September 1989 versammelten sich 20 bis 30 Menschen in der Altendorfer Kirche zur Fürbittandacht, wo Informationen und Aufrufe weitergegeben wurden. Es wurden Forderungen nach der Freilassung von in Berlin und Leipzig inhaftierten Personen gestellt, darunter auch der Nordhäuserin Katrin Hattenhauer. Da die St.-Blasii-Kirche zu diesem Zeitpunkt eine Baustelle war, konnte sie nicht als Veranstaltungsort genutzt werden.

Am 4. Oktober gab es einen großen politischen Informationsabend mit 500 bis 600 Teilnehmern. Ehrhart Neubert, Gründungsmitglied des Demokratischen Aufbruchs, sprach über neue oppositionelle Gruppen und verkündete einen Gründungsaufruf für das NEUE FORUM.

Das Neue Forum wurde schließlich am 22. Oktober in der Frauenbergkirche gegründet.

Am 24. Oktober formierte sich der erste Demonstrationszug mit mehr als 1500 Menschen, die nach einer Fürbittandacht mit Kerzen durch die Altstadt zum Rathaus zogen. Gemeinsam sangen sie „We shall overcome“.

Am 31. Oktober fand auf dem August-Bebel-Platz eine große Demonstration mit etwa 25.000 Menschen statt. Trotz fehlender Kommunikationstechnik konnten die Menschen durch andere Wege zusammenfinden. Zudem gründete sich der Ortsverband des Demokratischen Aufbruchs.

Anfang November fanden weitere bedeutende Ereignisse statt. Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Demokratie und Rechtsstaat" wurde am 2. November in der Halle der Freundschaftgehalten. Große Demonstrationen fanden statt, einschließlich einer mit 35-40.000 Menschen am 7. November. Am 9. November wurde der Rücktritt der Kreisschulrätin gefordert, und die Grenzen begannen, sich durch den Druck der Menschen zu öffnen. Dies gipfelte in der Öffnung des Grenzzauns zwischen Ellrich und Walkenried am 11. November und dem Betrieb des ersten Personenzugs zwischen diesen Städten am 12. November.

Die Demonstrationswelle setzte sich mit weiteren Ereignissen im November fort, einschließlich Wirtschaftsgesprächen des NEUEN FORUMS, der Gründung des Ortsverbands der SDP und weiteren großen Demonstrationen.

Am 1. Dezember wurde in Nordhausen der RUNDE TISCH in der Frauenberg-Kirche unter Leitung von Holger Wengler ins Leben gerufen, der als Vermittler zwischen den verschiedenen politischen Kräften diente.

Im Dezember gab es weitere bedeutende Entwicklungen, darunter die Auflösung der Kampfgruppe der NOBAS am 4. Dezember. In derselben Nacht besetzten 11 Mitglieder des NEUEN FORUMS die Kreisdienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit in Nordhausen, wodurch die Vernichtung weiterer Akten verhindert wurde.