Diskussion:Theater Nordhausen

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Ein Schüler und Statist erinnert sich an Tournee-Auftritte 1949 und 1950 in mehreren Wirtshäusern mit Bühnen und an einen Freiluft-Auftritt vor dem Stolberger Schloss.Die Zufahrt zum Hof des Stolberger Schlosses musste von Baumaterialien geräumt werden, damit die Bühnenarbeiter mit ihrem Lastwagen die Kulissen rechtzeitig zum Aufführungsort bringen konnten . "Maske" wurde in einem Nebenraum oder in einer Toilette gemacht. Nach seiner Erinnerung wurden aufgeführt: "Das Spiel vom Eulenspiegel,dem Federle und der dicken Pompanne" und die Operette: "Der Zigeunerbaron". Die Schauspieler erhielten meistens ein Essen aus der Wirtshaus-Küche. Die Statisten haben kein Essen bekommen. Gage für Statisten: 1 Reichsmark/Auftritt.--Meyenburgstrasse (Diskussion) 12:23, 28. Apr. 2020 (MET)

Interessanter Beitrag! Bitte noch in einen sachlichen Beitrag umformulieren. --Vincent Eisfeld (Diskussion) 09:51, 28. Apr. 2020 (MET)

Theaterbetrieb erst Anfang 1945 eingestellt?

Guten Tag! Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß das Theater in NDH erst Anfang 1945 geschlossen hat. Viele Künstler des Stadttheaters waren in größerer Zahl in der Verwaltung des Mittelwerkes beschäftigt. Auf welche Weise sie in die Lohnbüros der größten Rüstungsfirma am Südharz gekommen waren, blieb lange Zeit eines der vielen ungeklärten Rätsel. Der Heimatforscher Manfred Bornemann berichtet:

Licht in das Dunkel um diese Frage kam erst, als mir der Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Fritz Gloede etwas über seine Tätigkeit in Nordhausen und Ilfeld im Kriegsjahr 1944 mitteilte. Er war seit seiner Kindheit eng mit dem Harz verbunden, da seine Großeltern die Glasfabrik in Breitenstein betrieben und er dort oft zu Besuch weilte. Im April 1944 wurde er von dem ihm persönlich bekannten Direktor des Mittel Werkes, Dr. Kurt Kettler, als Leiter der Hauptabteilung Gefolgschaft in die Firma berufen. Als Hauptabteilungsleiter hatte er ein Büro in der ehemaligen Klosterschule in Ilfeld. Ihm unterstanden die Personalabteilung, die Sozialabteilung und die Wirtschaftsbetriebe des Ilfeld ansässigen Mittelwerkes.
Im Sommer 1944 mußte Dr. Gloede dem Intendanten des Stadttheaters Nordhausen den Befehl zur Schliessung des Theaterbetriebes übermitteln. (Es handelte sich dabei um eine allgemeine Maßnahme für alle deutschen Theater, um ihre Kräfte der Rüstungsindustrie zuzuführen. Über diesen Akt teilte mir Dr. Gloede folgendes mit:
„Der Intendant bat mich, diese Mitteilung allen Betroffenen im Theater unmittelbar zu machen. Als ich in das Theater kam, waren alle Schauspieler und Musiker auf der Bühne versammelt. Ich wurde gebetem, ein paar Worte zu sagen. Da ich, von Natur aus Künstler, bei verschiedenen Gelegenheiten auf den Brettern gestanden habe, war es mir ein inneres Bedürfnis, den Gefühlen Ausdruck zu geben, die 'die Künstler in diesem Augenblick beim Abschied von ihrem Wirken beseelte. Ich selbst war ergriffen. Manche Träne wurde zerdrückt. Gottseidank gelang es mir, alle Schauspieler und Musiker beim Mittelwerk dienstzuverpflichten und in Positionen zu bringen, die ihrem Künstlertum, sei es als Geiger, sei es als Schauspieler, nicht schaden konnten.“

So hat; ein glücklicher Zufall zur Zeit des totalen Krieges manch einen Künstler vor schwerer körperlicher Arbeit bewahrt. --Chronist (Diskussion) 12:05, 3. Dez. 2020 (CET)

2. Juni 2003. Ein Platz blieb leer

Verfassungsbruch oder nicht - dieser Frage gingen am Freitagabend die Gäste einer Podiumsdiskussion im Theater nach. Anlass der kurzfristig einberufenen Veranstaltung war die Ausschreibung für den Nachfolger von Intendantin Monika Pirklbauer. Auf Wunsch des Gesellschafters Stadt Nordhausen wird ein Geschäftsführer gesucht, der die wirtschaftliche und künstlerische Gesamtverantwortung für das Unternehmen tragen soll. Allerdings will die Stadt mehr Mitspracherechte in personellen und künstlerischen Entscheidungen haben. Darin jedoch sieht der Deutsche Bühnenverein eine Verletzung der verfassungsrechtlich garantierten Autonomie einer Theaterleitung. Eine richtige Diskussion über den Sachverhalt kam allerdings nicht zustande. Grund: Oberbürgermeisterin Barbara Rinke weilte auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin und hatte keinen Vertreter entsandt, der die Position der Stadtverwaltung hätte darlegen können. So blieb ihr Platz auf dem Podium leer, und die Kritik der bekannten Theatermacher Holk Freytag, Michael Schindhelm und Günther Beelitz sowie des Juristen Ulrich Karpen und des Leiters des nordrhein-westfälischen Kultursekretariats, Dietmar Schmidt, muteten einseitig an. Die Podiumsdiskussion habe gezeigt, wie wenig man in der Stadt bereit sei, über das Thema zu debattieren, erklärte gestern Marcel Hardrath von der Kreis-FDP. Man solle nicht so tun, als sei der Stadtratsbeschluss der Weisheit letzter Schluss, so der Vorsitzende der Jungen Liberalen. Vielmehr hätte man die Experten in Theaterfragen anhören sollen. Innerhalb von zwei Tagen hätte es möglich sein müssen, Ersatz für die verhinderte Oberbürgermeisterin zu organisieren, so Hardrath. Zugleich schlug er vor, eine neue Diskussionsrunde anzusetzen, an der diesmal auch Barbara Rinke teilnehmen sollte. "Das Theater Nordhausen darf nicht nach 2008 abgewickelt werden. Es muss in den nächsten Jahren zum kulturellen Zentrum in Nordthüringen ausgebaut werden - mit einem Geschäftsführer für das Wirtschaftliche und einem Intendanten für das Künstlerische", forderte Hardrath.