Netzkater

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Lokal Netzkater

Netzkater ist ein ehemaliger Villenort bei Ilfeld. Der Ort ist bekannt geworden durch ein Ausflugslokal mit Hotel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gaststätte und Hotel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 2011 abgetragene Hotel Netzkater

Am 1. Mai 1899 eröffnete Emil Liesegang das Hotel „Netzkater“ mit 100 Betten und Stallungen für 60 Pferde. Vorher stand hier das alte hannoversche Chausseehaus. Wegegelder wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr erhoben. Doch erinnerte der Name der im Chausseehaus befindlichen Gaststube noch an die Zeit der Zollgrenzen zwischen Preußen, Hannover und Braunschweig. Der Gasthof nannte sich „Zur Einnahme“. In den von hohen Bergen umgebenen Talkessel breiteten sich die Netzwiesen aus.

1893 erwarb Emil Liesegang die „Einnahme“. Der für diesen gastlichen Ort gewählte Name „Netzkater“ paßte sich den Gegebenheiten an: Am Chausseehaus gab es einen Netzberg und eine Netzwiese und im Bodetal bei Thale das bekannte Hotel „Waldkater“. Demnach geht der Name „Netzkater“ aus zwei verschiedenen Wortstämmen hervor, der eine wurde dem Namen „Waldkater“ entlehnt und geht somit tatsächlich auf die im Walde lebende Katze zurück, der andere dagegen leitet sich ab von dem immer feuchten Wiesengrund, den Netzwiesen und dem Netzberg.

Netzkater

Als eine Attraktion war im Hoteleingang eine ausgestopfte Katze im Glaskasten ausgestellt. Die Größe des Tieres, sein dicker Kopf, seine graubraune Farbe, die dunklen Streifen im Fell und am Schwanz und der gelbliche Fleck an der Kehle lassen in dem ausgestopften Exemplar eindeutig einen Wildkater erkennen. Der erste ausgestopfte Kater, der im Hotel ausgestellt wurde, ist im Jahre 1904 am Birkenmoor geschossen worden. Das spätere Ausstellungsstück wurde im Jahre 1923 im Brandhai am Rabenstein geschossen. Kurz nach der Schließung 1990 wurde der ausgestellte Wildkater bei einem Einbruch gestohlen. Der spätere Besitzer setzte kurz nach dem Kauf einen Finderlohn auf den gestohlenen Wildkater aus.

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Teil-Zerstörung des Raketen-Entwicklungs-Zentrums Peenemünde bewohnten im Herbst 1943 der Leiter des Entwicklungsbüros „V-Waffen“ Wernher von Braun sowie die Direktoren des Mittelwerkes Rickhey und Sawatzki mit ihren Stäben das Hotel Netzkater.

Sie zogen mit SS-General Kammler um ins Gästehaus Schreiber, Ilfeld, Rathenau-Straße, und danach in die eilends errichtete „Stabsbaracke“, Ilfeld, Burgbergweg.[1]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Netzkater – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]