Maschinenfabrik Julius Fischer
Die Maschinenfabrik Julius Fischer wurde 1838 zur Herstellung von Maschinen für die Buntpapier- und Tapetenfabrikation gegründet.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Unternehmen wurde von Julius Fischer gegründet. Der Schlossermeister ließ sich im Jahr 1838 nach vollendeter Wanderschaft und Ableistung des Militärdienstes (Pioniere in Wesel) wieder in seiner Heimatstadt Nordhausen nieder. In den folgenden Jahren entwickelte er eine rege Geschäftstätigkeit. Neben der Herstellung von Schrauben, Transmissionen, Mühleisen, Beschlägen und Ankerbolzen stellte er ab den 1850er Jahren auch komplette Maschinen her, wie Dreh- oder Hobelmaschinen. Ab 1864 beschäftigte sich Fischer mit der Konstruktion einer vierfarbigen Tapetendruckmaschine, die im Mai 1865 zusammen mit einem Hängetrockner und einer Aufrollmaschine in der Tapetenfabrik zur Aufstellung kam.
Die produzierten Maschinen erlangten bald überregionale Anerkennung, und 1867 exportierte er erstmals nach Holland. Ab 1866 baute er u. a. erste Maschinen für die Buntpapierfabrikation.
Ab 1869 wurde in der Töpferhagenstraße 11 produziert. Der Kreis der Kunden vergrößerte sich mit der Vielfalt der produzierten Maschinen und nicht zuletzt durch den ausgezeichneten Ruf, den die Firma Fischer genoss. 1870/71 wurde nach Russland exportiert, es folgten u. a. die USA, Indien, Japan und Australien.
Durch die erhöhte Nachfrage musste das Unternehmen 1893 in die Hallesche Straße 8 umziehen. Später kam noch der Standort Kyffhäuserstraße 6/14 hinzu.
Anfang 1894 wurde Fischers ältester Sohn Friedrich Alleininhaber der Maschinenfabrik. Wenige Monate später verstarb der erfolgreiche Geschäftsmann Julius Fischer im Alter von 82 Jahren.
In den 1920er Jahren beschäftigte die Fabrik etwa 160 Personen und hatte weltweiten Absatz. Zu dieser Zeit befand sie sich in dritter Generation.
Ab 1936 produzierte die Firma Kennzeichnungs- und Einfettungsmaschinen mit dem Wehrmachts-Fertigungskennzeichen „knx“. Zum 31. Januar 1944 waren 173 Personen im Betrieb beschäftigt, unter ihnen elf Ostarbeiter im Juli 1943.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rainer Hellberg: Die Maschinenfabrik Julius Fischer. In: Zur Industriegeschichte im Südharz. Berlin: Lukas Verlag, 2016. Seite 119–128.
- Rainer Hellberg: Firmengeschichte der Maschinenfabrik Julius Fischer. In: Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen (Band 35/2010).