Kuttelmühle

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Die Kuttelmühle befand sich unterhalb der Kutteltreppe am Mühlgraben, an der die Weidenstraße auf den angrenzenden Lohmarkt traf.

Der Ursprung des Namens „Kuttel“ lässt sich auf die umliegenden Schlacht- und Wursthäuser im Mittelalter zurückführen. In dieser Gegend wurden Därme, auch Kutteln genannt, im Wasser des Mühlgrabens gereinigt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung der Mühle datiert auf das Jahr 1310. Der Besitzer war Ratsherr Kindelin, dem auch die Rotleim- und Schärfmühle gehörten. Im Jahr 1431 erwarb Hans von Bula die Kuttelmühle mit Genehmigung der Grafen von Honstein-Lohra-Clettenberg und Heinrich von Honstein-Heldrungen (als Lehnsherren der Mühle) für das Nordhäuser Martini-Hospital. Am 4. Mai 1686 fiel die Kuttelmühle einem Brand zum Opfer, wurde jedoch kurz darauf wiedererrichtet. Der Messstab dieser Mühle aus dem Jahr 1713 ist im Museum Tabakspeicher ausgestellt.

Im Adressbuch von 1824 ist die Kuttelmühle unter der fortlaufenden Nummer 969 verzeichnet, wobei Meister Friedrich Kerst als Betreiber angeführt wird. In unmittelbarer Nähe der Mühle, in der Sandstraße Nr. 1003 b, befand sich die kommunale Mühlwaage. An dieser Stelle wurde sämtliches Getreide aufgrund der erhobenen Mahlsteuer offiziell gewogen. Im Jahr 1885 war die Waage noch in der Sandstraße (neue Nr. 15) vorhanden, jedoch zehn Jahre später nicht mehr existent.

Im Jahr 1848 übernahm Brennherr Wilhelm Uhley, ansässig in der Weidenstraße 946 (alte Nr.), die Mühle und betrieb dort gemeinsam mit F. Kerst eine Mehlfabrik und -handlung. Sein Hauptgeschäftsfeld war jedoch die Branntweinbrennerei in der Grimmelallee 10, die weit über die Region hinaus Bekanntheit erlangte.

Ab 1885 fungierte die Kuttelmühle erneut als reine Mahlmühle, der damalige Eigentümer Wilhelm Hebestreit fügte eine Bäckerei hinzu. Um 1900 wechselte die Mühle, der weiterhin eine Bäckerei angeschlossen war, in den Besitz der Familie Steinke. Müller Rudolph Steinke verstarb zwar acht Jahre später, doch seine Witwe Agnes Steinke führte die Mühle fort. Zusätzlich integrierte sie eine Häckselschneiderei. In dieser Zeit wurde das angrenzende Grundstück Lohmarkt 14 erworben, auf dem zuvor die bekannte Fischhandlung Weinreich ansässig war.

Im Jahr 1927 zog sich Agnes Steinke aus dem Geschäft zurück und übergab die Mühle ihren Söhnen Heinrich, Erich und Bruno. Als Erbengemeinschaft leiteten sie den Mühlenbetrieb bis 1945. Infolge des Luftangriffs auf Nordhausen wurde die Kuttelmühle vollständig zerstört.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]