Obertor (Görsbach)

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Obertor

Das Obertor von Görsbach war ein Wahrzeichen des Dorfes und wurde 1920 abgebrochen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Obertor war ein stattlicher, mit roten Sandsteinquadern gemauertes Bauwerk in der Bachstraße. Da dessen bogenförmige Durchfahrt den größer werdenden Ladungen der Erntewagen nicht mehr gewachsen war, wurde es im Oktober 1920 abgebrochen. Ursprünglich war das Tor mit einem Spitzturm und vier Ecktürmchen versehen.

Im Oberturm befand sich einst die Wohnung des sogenannten Oberschützen und Nachtwächters, welcher sie frei bewohnte. Ursprünglich war das Tor mit einem ebenso stattlichen Turm und vier Nebentürmen geschmückt. 1769 geriet der Turm durch Unachtsamkeit des damaligen Schützen in Brand, wodurch er verloren ging. Über dieses Ereignis berichtet der Chronist auf Seite 126 der Gemeinde-Chronik 1844:

„1769, den 23. März, vormittags zwischen 8 und 9 Uhr, als am grünen Donnerstage, kam auf hiesigem Oberthore, welches von dem Schützen Anton Eberhard bewohnt wurde, Feuer auf, indem genannter Schütze 3 MdI. Schüttenstroh dort aufgespeichert hatte und beim Einheizen zu fahrlässig verfuhr, so daß jenes Stroh Feuer fing. Dabei ging nicht bloß der stattliche Oberbau des Thores verloren, sondern es sanken auch etwa 10 Wohnhäuser in Asche.“

Dann zählt der Chronist die Besitzer der zerstörten Häuser auf. Die Schlußnotiz lautet: „Diese Nachrichten hinterließ Christoph Gräuel, hiesiger Anspänner, und setzt nach denselben den Denkspruch: Sirach, Kap. 28, Vers 12:

„Wenn des Holzes viel ist, wird das Feuer desto mehr;
und wenn die Leute gewaltig sind, wird der Zorn desto größer;
und wenn die Leute reich sind, wird der Zorn desto heftiger;
und wenn der Hader lange währet, so brennet's desto mehr.“

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]