Bernhard Quaritsch

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Bernhard Quaritsch
Bernhard Quaritsch
Bernard Alexander Christian Quaritsch (vollständiger Name);
Bernhard Quaritch (anglisiert);
Ducange, Anglicus (Pseudonym);
Anglicus, Ducange (Pseudonym)
geb. 23. April 1819 in Worbis
gest. 17. Dezember 1899 in Hampstead
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GND-Nummer 116317558
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Bernard Alexander Christian Quaritsch, anglisiert Quaritch, (geb. 23. April 1819 in Worbis; gest. 17. Dezember 1899 in Hampstead, London) war Antiquariatsbuchhändler, der in England mit Bernard Quaritch Ltd. das damalig größte Antiquariatsunternehmen der Welt aufbaute.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quaritsch kam als Sohn eines Gerichtssekretärs zur Welt, der früh verstarb. Die Familie zog aufgrund der Herkunft seiner Mutter nach Nordhausen um. Die beschränkten Lebensumstände ließen keine höhere Ausbildung zu.

Bei E. Wilhelm Köhne in der Jüdenstraße erlernte Quaritsch von 1834 bis 1839 das Handwerk des Buchhandels. Dort erstellte er einen ersten Buchkatalog. Köhne war zunächst skeptisch über den Nutzen, musste aber angesichts der Umsatzerhöhung seinen Lehrling bestätigen. In Nordhausen erlernte er bei zwei befreundeten Engländern deren Sprache. Er berichtete seinem Sohn später, dass seine Ausbildungszeit in Nordhausen eine schwierige Phase in seinem Leben war, in der er viel arbeitete, aber wenig zu essen hatte.

1839 zog Quaritsch nach Berlin, wo er 1842 die Möglichkeit erhielt, in London zu arbeiten. Von 1844 bis 1845 erweiterte er in Paris seine Sprach- und Fachkenntnisse. 1847 machte sich Quaritsch mit seinem eigenen Geschäft selbstständig. Innerhalb kurzer Zeit avancierte er zu einem der führenden Londoner Antiquare. Besonders seine publizierten Kataloge erlangten hohe Bedeutung. Der Generalkatalog von 1887 beinhaltete 40.000 Werke. Quaritsch erwarb und ersteigerte zahlreiche Bibliotheken. 1884 bezahlte er mit umgerechnet etwa 100.000 Mark für ein Inkunabel-Psalterium von 1459 den höchsten Preis, der bis dahin für ein einzelnes Buch gezahlt worden war. In England bezeichnete man Quaritsch als „den Napoleon unter den Antiquaren“.

Ruhestätte auf dem Highgate Cemetery

Nach seinem Tod 1899 übernahm Sohn Bernard Alfred Quaritch (geb. 1871; gest. 27. August 1913) das Geschäft, das bis heute existiert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
  • Henry Richard Tedder: Quaritch, Bernard. In: Dictionary of National Biography, 1901 supplement. London 1901 (Digitalisat)
  • A catalogue of books and manuscripts issued to commemorate the one hundredth anniversary of the firm of Bernard Quaritch 1847-1947. With a portrait-study of the founder by his daughter Charlotte Quaritch Wrentmore. London 1947.

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]