Karl Rosenthal
Karl Rosenthal (geb. 20. Dezember 1864 in Nordhausen; gest. 24. Janaur 1930 ebenda) war Bäckermeister und ließ das Rosenthal-Haus erbauen.
Geschichte
Karl Rosenthal entstammte der alten, gutsituierten Nordhäuser Bürgerfamilie Rosenthal. Nach dem Abitur in Halberstadt erlernte er in Wien das Bäckerhandwerk und übernahm die väterliche Bäckerei in Nordhausen am Steinweg. Kurz nach 1900 faßte er den Plan, an der Stelle des alten, ein neues Patrizierhaus zu errichten. So entstand 1908 das bekannte Rosenthal-Haus.
Rosenthal galt als „akademischer (oder lateinischer) Bäckermeister“, der sich für Kunst und Wissenschaft interessierte.
Am 20. November 1914 während des Ersten Weltkrieg fiel Karl Rosenthals einziger Sohn Hans in Rußland (siehe Nr. 114 im Verzeichnis der Gefallenen des Ersten Weltkrieges (Nordhausen).) Sein Tod veranlasste Rosenthal zu einer kirchlichen Stiftung und in der Marktkirche, die sich gegenüber dem Rosenthal-Haus befand, wurde eine Gedenktafel aufgestellt. Seine Tochter, Anne „Annechen“ Rosenthal, wurde bekannt durch ihre Vorträge in Nordhäuser Mundart.
In der Inflationszeit verlor Karl Rosenthal sein Vermögen und er mußte 1923 das Rosenthal-haus veräußern. In den folgenden Jahren wurde er ein „Nordhäuser Original“, wobei die meisten sein ungepflegtes Äußeres, die Verarmung und Vereinsamung meinten. Er soll sein Schicksal mit Gleichmut getragen haben, blieb freundlich und aufgeschlossen.
Karl Rosenthal verstarb am 24. Januar 1930 in Nordhausen.