Karl-Heinz Bosse

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Karl-Heinz Bosse
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geb. 19. Januar 1925 in Allstedt/Helme
Ingenieur, Pilot, Heimatforscher
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Karl-Heinz Bosse (geb. 19. Januar 1925 in Allstedt/Helme)[1] ist Ingenieur, Pilot und Heimatforscher. Im Zweiten Weltkrieg war er Jagdflieger der Luftwaffe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie zog 1935 nach Nordhausen. Nach seiner Schulzeit an der Petersbergschule absolvierte er eine Lehre als Maschinenschlosser und Technischer Zeichner.

Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht im September 1943 absolvierte er seine Grundausbildung bei der Luftwaffe und wurde im Februar 1944 zur Flugzeugführer-A/B-Schule in Danzig/Langfuhr geschickt. Im August 1944 besuchte Bosse die Jagdfliegerschule in pommerschen Stolp, bevor er im September 1944 zur Ergänzungsgruppe nach Stargard versetzt wurde. Ende des Monats wurde er zum 3. Jagdgeschwader „Udet“, 3. Gruppe, 12. Staffel nach Esperstedt am Kyffhäuser versetzt. Hier sollte er dabei helfen, die großen personellen und materiellen Lücken aufzufüllen, die durch den Einsatz an der Ostfront entstanden waren. Die Gruppe wurde anschließend nach Calden bei Kassel verlegt und hatte die Aufgabe, die Reichsverteidigung über Mitteldeutschland zu gewährleisten.

Anfang Dezember 1944 wurde die 3. Gruppe zum Flugplatz Lippspringe verlegt, um an der Westfront gegen US-amerikanische Jagdflugzeuge eingesetzt zu werden. Am 17. Dezember 1944 wurde Bosse im Luftkampf gegen Thunderbolts (P47) bei Bonn abgeschossen und konnte sich aus seiner Messerschmitt Bf 109 mit dem Fallschirm retten. Er kam in verschiedene Lazarette, darunter in Bad Neuenahr, Witzenhausen und Nordhausen. Ab Juni 1945 war er in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Salzburg und später im Gefangenenlager (Flugplatz) Bad Aibling. Einen Monat später kehrte Bosse schließlich in die Heimat zurück.

Nach dem Krieg war Bosse zunächst bei der Firma MONTANIA und später bei ABUS tätig. Dort absolvierte er ein Ingenieurstudium und arbeitete als Chefkonstrukteur bei NOBAS. Insbesondere durch seine Arbeiten an der Entwicklung von Schwenkladern für Baumaschinen machte er sich einen Namen in der Branche.

Darüber hinaus war Karl-Heinz Bosse auch maßgeblich am Aufbau des Segelflugs in Nordhausen nach dem Krieg beteiligt. Als erfahrener Pilot und Konstrukteur half er dabei, die notwendigen Infrastrukturen für den Segelflug zu schaffen und bildete neue Piloten aus.

Im Dezember 2023, 79 Jahre nach seinem Abschuss, traf Bosse den 101-jährigen Ed Cottrell. Beide wurden am dritten Advent 1944 nur wenige Kilometer voneinander entfernt abgeschossen und überlebten „durch die Gnade ihrer Gegner“.[2] Cottrell war zusammen mit anderen US-Veteranen nach Europa gereist, um an ihren ehemaligen Einsatzorten geehrt zu werden. In Bastogne in Belgien kam es dann zum emotionalen Wiedersehen der beiden Piloten. Sie erinnerten sich an die Ereignisse vom 17. Dezember 1944, schüttelten sich die Hände und freuten sich, nun Freunde sein zu können. Das Treffen kam auf Vermittlung des US-Autors Andy Biggio zustande. Ehrenamtliche Helfer aus Thüringen hatten Bosse die Reise ermöglicht. Die neu gewonnene Freundschaft zwischen den früheren Kriegsgegnern ist eine späte Versöhnung. Beide Männer wollen das besondere Ereignis nicht vergessen und hoffen, den Kriegsschatten endgültig hinter sich zu lassen.

Bosse hat zwei Kinder und war bis ins hohe Alter in der lokalen Segelflug-Szene aktiv.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]