Wolfgang Bornschein
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Wolfgang Hermann Hugo Bornschein (geb. 8. Juli 1930 in Berlin-Schöneberg; gest. 16. Oktober 2012 in Berlin-Pankow) war Theologe und Pfarrer. Von 1959 bis 1994 amtierte er an der Kirche St. Johannis-Pauli in Niedersachswerfen.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wolfgang Bornschein wurde als Sohn von Felix Edwin Bornschein, einem Postbeamten, und Erna Betty Liesbeth Bornschein (geb. Töpfer) geboren. Er besuchte von 1937 bis 1941 die Grundschule in Teltow und setzte seine schulische Laufbahn am Otto-Lilienthal-Gymnasium in Berlin-Lichterfelde fort. Nach einem Umzug besuchte er von 1943 bis 1946 die Oberrealschule in Naumburg an der Saale und schloss seine schulische Ausbildung 1949 an der III. Zwölfjahresschule in Jena mit dem Abitur ab.
Bornschein begann sein Theologiestudium im Wintersemester 1949/50 an der Universität Jena und setzte es ab dem Wintersemester 1950 bis zum Sommersemester 1955 an der Humboldt-Universität in Berlin fort. Am 6. Juni 1955 legte er die Erste Theologische Prüfung in Berlin ab und am 4. Juli 1958 folgte die Zweite Theologische Prüfung in Eisenach.
Am 11. März 1956 wurde Wolfgang Bornschein in der Stadtpfarrkirche St. Georgen in Eisenach ordiniert. Seine ersten praktischen Erfahrungen sammelte er als Vikar in Großschwabhausen und Bucha bei Jena. Nach verschiedenen Positionen als Hilfsprediger und Hilfspastor in Bucha wurde er 1959 Pastor in Niedersachswerfen, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1994 tätig blieb.
Nach seiner Pensionierung zog Bornschein zunächst nach Bad Gandersheim und 2000 nach Rüdersdorf bei Berlin. Er wurde auf dem Grab der Eltern in Teltow beigesetzt.
Politisches und gesellschaftliches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wolfgang Bornschein war Mitglied der CDU-Ost und blieb es auch nach der Wiedervereinigung. Er war in verschiedenen Ausschüssen und Gremien aktiv, darunter in der Arbeitsgruppe Christliche Kreise beim Kreisausschuss der Nationalen Front in Nordhausen am Harz. Von 1990 bis 1992 war er Mitglied der CDU-Fraktion im Kreistag von Nordhausen und zeitgleich Gemeindevorsteher in Niedersachswerfen.
Kontroversen und Spätfolgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Herbst 1993 wurde durch die Überprüfung der Abgeordneten des Kreistages in Nordhausen durch die Gauck-Behörde bekannt, dass Bornschein von 1969 bis 1989 als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) vom Ministerium für Staatssicherheit geführt wurde. Diese Enthüllung führte zu seiner Beurlaubung am 15. Oktober 1993 und seiner Versetzung in den Ruhestand zum 1. Juli 1994. Die Kirchengemeinde und der Kirchenvorstand waren tief gespalten in der Bewertung seiner Kontakte zum MfS, was zu langfristigen Spannungen führte. Zudem hinterließ Bornschein seinem Nachfolger ein erhebliches Verwaltungschaos.
Persönliches Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1956 heiratete er Annemarie Sauerbrey.