Elisabeth Tappert-Foerstemann

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Elisabeth Tappert-Foerstemann
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Elisabeth Foerstemann
geb. 28. September 1901 in Berlin
30. Juli 1929 in Berlin
Künstlerin, Malerin
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 1080315993
DNB: Datensatz

Elisabeth Tappert-Foerstemann (geb. 28. September 1901 in Berlin als Elisabeth Foerstemann; gest. 30. Juli 1929 ebenda) war Künstlerin der 1920er Jahre, die heute vor allem als Muse und Modell ihres Ehemannes, des bedeutenden Expressionisten Georg Tappert, in Erinnerung geblieben ist. Obwohl ihr eigenes künstlerisches Schaffen noch weitgehend unerforscht ist, spielte sie eine wichtige Rolle in Tapperts Werk und verkörperte die "Neue Frau" der Weimarer Republik.

Leben

Elisabeth wurde als Tochter von Julius Heinrich Georg Foerstemann und Anna Auguste Kussin in Berlin geboren. Ihre gutbürgerliche Familie stammte ursprünglich aus Nordhausen.

Nach dem Schulabschluss 1918 an einem Lyzeum in Berlin-Wilmersdorf begann Elisabeth 1919/20 ein Kunststudium an der renommierten privaten Reimann-Schule in Berlin-Schöneberg. Einer ihrer Lehrer dort war der Expressionist Georg Tappert (1880-1957). Ab 1921 waren Elisabeth und der 21 Jahre ältere Tappert ein Paar.

Von 1923 bis 1925 setzte Elisabeth Foerstemann ihr Studium an der Staatlichen Kunstschule in Berlin (heute Universität der Künste) bei den Professoren Georg Walter Rössner und Bernhard Hasler fort. Hasler gehörte mit Tappert zu den Mitbegründern der progressiven Novembergruppe.

Nach dem plötzlichen Tod von Tapperts erster Frau heirateten Georg Tappert und Elisabeth Foerstemann am 31. Dezember 1926. In ihrer Wohnung in Berlin-Steglitz entstanden in den folgenden Jahren zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde, in denen Tappert seine Frau verewigte. Diese Werke werden heute als Glanzstücke in Tapperts Oeuvre angesehen.

Die Bandbreite der Darstellungen reicht von intimen, psychologisch einfühlsamen Porträts bis hin zu erotisch aufgeladenen, geheimnisvollen Inszenierungen Elisabeths als moderne Frau. Berühmt sind Bilder wie „Elisabeth mit Straußenfächer“ (ca. 1926), auf dem sie in aufreizender Pose eine Maske präsentiert, oder „Stehende Elisabeth mit Tuch und Maske“ (ca. 1927), das sie als rätselhafte Gestalt zeigt. Tappert stellte seine Muse aber auch als „Kubistische weibliche Figur“ (1922) dar oder als arkadische Nymphe im Wald („Halbakt mit Aracee“, ca. 1921).

Neben ihrer Rolle als Modell war Elisabeth Tappert-Foerstemann selbst Zeichnerin, Aquarellistin und Kunsthandwerkerin. Sie beteiligte sich an mehreren Ausstellungen, u. a. 1928 an der Großen Berliner Kunstausstellung, wo sie als Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft ein Gemälde und sechs Aquarelle zeigte. Aus dem Jahr 1927 ist eine Porträtzeichnung überliefert, die ihren Mann im Profil darstellt. Über Elisabeths eigene künstlerischen Ambitionen und Entwicklung ist jedoch wenig bekannt, da ihr Werk noch nicht systematisch erforscht wurde.

Am 30. Juli 1929 starb Elisabeth Tappert-Foerstemann völlig unerwartet im 27. Lebensjahr. Die genauen Todesumstände blieben ungeklärt, Gerüchten zufolge könnte es Suizid gewesen sein. Georg Tappert verarbeitete den Verlust seiner Muse in Bildern wie „Trauernde“ (1930) und „Selbstbildnis (Erinnerung an die Verstorbene)“ (1929). Das Doppelporträt „Georg Tappert und Frau (Elisabeth)“ von Otto Dix aus dem Jahr 1928 zeigt das Künstlerpaar auf Augenhöhe.

Literatur

Externe Verweise