Scharfhagen

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Scharfenhagen ist eine Wüstung, die nach Überlieferungen am Hagenberg beim Kohnstein gelegen haben soll. Der Ort bestand aus elf Häusern und einer Schäfereigerechtigkeit und war nach Hörningen eingepfarrt. Verstorbene Bewohner des Dorfes wurden in Hörningen begraben, wobei der dorthin führende Weg als „Totenweg“ bezeichnet wurde. Es wird angenommen, dass Scharfenhagen in Kriegszeiten zerstört wurde und die Bewohner nach Woffleben flohen. Dennoch behielten sie ihre Feldmark und Gerechtigkeiten bei.

In einem Lehnsbrief des Grafen Ernst von Hohnstein über den Umfang seiner Herrschaft, wird am 28. Oktober 1480 unter anderem Scharfenhagen unter dem Namen "Scherrsheim" erwähnt.[1] Sie bewohnten "Das Hainer Feld", welches sich über Flächen der Gemarkungen Woffleben, Salza und Hörningen erstreckte.[2]

In einem Bericht aus dem Jahr 1841 wird erwähnt, dass elf Landwirte aus Woffleben, die als „Scharfhagener“ geführt wurden und sämtliche Ländereien ihrer Urväter besaßen, Landzins an das Königliche Rentamt zahlten. Eine Flurkarte von Woffleben aus dem Jahr 1862 listet die Feldfluren der Scharfhagener Gemeinde auf.

Schreibweisen

  • 1480 Scherrsheim[1]
  • 1527 Schorshaynn (bei Salza)
  • 1557 Schorßhein
  • 1593 Scharßheinn
  • 1835 Scharfhagen[3]
  • 1877 Schorshain, Scharfenhagen[4]
  • . . . . . Scharfenhagen - aktuelle Schreibweise

Literatur

  • Hilmar Römer: Kleine Kohnstein-Fibel. Nordhausen: reproFACTORY, ca. 2010.
  • Annett Deistung: Scharfenhagen - verschollene Wüstung; regelmäßig aktualisierte Infoseite im Rahmen der Heimatforschung über Woffleben

Quellenverzeichnis

  1. 1,0 1,1 Julius Schmidt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Kreis Grafschaft Hohenstein, Seite 9
  2. Bodendenkmäler Nordhausen
  3. Neue Mittheilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen, Band 2, Seite 273
  4. Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Alterthumskunde, Seite 117