Hammermühle
Die Hammermühle, oft als „untere“ oder „unterste Mühle” bezeichnet aufgrund ihrer Lage, befand sich am Ende des Mühlgrabens.
Geschichte
Die erste bekannte Erwähnung der Mühle stammt aus dem Kirchenbuch von Heringen, welches auf Johann Schneidewind als Untermüller in den 1630er Jahren verweist.
Eine andere Angabe zum Entstehungsjahr macht Karl Meyer. Er gibt an, dass Siegfried Ernst Meyer, der 1731 die gesamte Hammeranlage erwarb, bereits 1716 die unterste Mühle erbaut habe. Meyer musste 1731 zudem eine Brücke über den Roßmannsbach errichten, die später „Meyer'sche Brücke“ genannt wurde.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wechselte die Mühle mehrmals den Besitzer. 1877 wird Gustav Trostdorff als Eigentümer genannt, und später übernahm Carl Hermann die Mühle. 1888 erlitt die Mühle einen Brand, der jedoch schnell gelöscht werden konnte, sodass der Betrieb fortgesetzt werden konnte.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts änderte sich die Adresse der Mühle zu Hallesche Straße 37. Im Jahr 1902 ging der Besitz an den Sondershäuser Müller Quensel über, mit August Ehrlich als Pächter. 1908 erwarb die Stadt Nordhausen das Grundstück, und Theodor Hassebrauck wurde als Pächter bestellt.
Am 20. März 1908 zerstörte ein Brand die Hammermühle vollständig. Trotz des Eingreifens der Feuerwehr konnte das Gebäude nicht gerettet werden. Danach wurden die Überreste der Mühle entfernt.
Literatur
- Rainer Hellberg; Fritz Schmalz: Der Mühlgraben von Nordhausen – Legende und Wirklichkeit, überarbeitete und erweiterte Neuauflage, Nordhausen: lepetit, 2011. ISBN 978-3-9812078-6-6