Schreiber & Sohn
Die Firma Schreiber & Sohn betrieb hauptsächlich den Zichorienanbau, die Zuckerrübenzüchtung und entwickelte sich so zu einem landwirtschaftlichen Großbetrieb, welcher weit über die Grenzen Deutschlands bekannt wurde. 125 Jahre hat die Familie in und um Nordhausen gelebt und gewirkt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erließ die Sowjetische Militäradministration am 3. September 1945 das Dekret Nr. 124/126 - die Bodenreform - für die sowjetische Besatzungszone, wonach aller Grundbesitz in der Größe über 100 Hektar entschädigungslos enteignet wurde. Die Familie Schreiber selbst wurde mit Scheiben vom 20. September 1945 aufgefordert, Nordhausen zu verlassen und sich binnen fünf Tagen im Mecklenburgischen zu melden. Sie verließ daraufhin ihre Heimat und siedelte illegal in den amerikanischen Sektor über. Der Besitz der Familie Schreiber & Sohn kam daraufhin an die Provinz Sachsen und an das Land Thüringen.