Johann Joachim Meier

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Johann Joachim Meier
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geb. 1682 in Hildesheim
gest. 8. Februar 1736 in Magdeburg
Pfarrer, Lutherischer Theologe, Gymnasiallehrer, Rektor
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 123533767
DNB: Datensatz

Johann Joachim Meier (geb. 1682 in Hildesheim; gest. 8. Februar 1736 in Magdeburg) war Pfarrer, Theologe, Gymnasiallehrer und Rektor am Gymnasium Nordhausen.

Leben und Wirken

Sein Vater war der Jurist Johann Joachim Meier (geb. 1672 in Hildesheim; gest. 1682 ebenda). Über seine frühe Bildung und Ausbildung ist wenig bekannt, doch seine spätere Karriere deutet auf eine fundierte Ausbildung in den klassischen Sprachen und den Wissenschaften hin. 1702 war er Student in Helmstedt und 1706 Hauslehrer in Zorge.

Von 1708 bis 1722 Rektor wirkte er am Nordhäuser Gymnasiums. Während dieser Zeit verfasste er zahlreiche Werke, darunter Predigten, exegetische Schriften und biblische Dichtungen. Er war besonders bekannt für seine Schulreden und Schulprogramme, die er oft in lateinischer Sprache schrieb​.

Sein wohl bekanntestes Werk ist die Dissertatio Historica de Libris et Bibliothecis igne absumtis, eine Abhandlung über die Zerstörung von Büchern und Bibliotheken durch Feuer, die er 1711 veröffentlichte. Dieses Werk wurde anlässlich der Einweihung der wieder aufgebauten höheren Schule in Nordhausen verfasst, nachdem die Stadt 1710 von einem verheerenden Brand heimgesucht worden war. In seiner Abhandlung setzt sich Meier intensiv mit der Geschichte und den Auswirkungen von Bränden auf Bücher und Bibliotheken auseinander.

Er galt als „tüchtiger Erzieher“ und „nahm erst nach eindringlichen Vorstellungen des Rats das Amt eines ersten Pfarrers an St. Petri an“; von 1722 bis 1725 war er Oberpfarrer an St. Petri in Nordhausen und danach bis 1736 Diakon an St. Ulrich und Levin in Magdeburg .

Sein Tod wurde in einem lateinischen Gedicht gewürdigt, das seine Sprachgewandtheit, seine Dichtkunst und seine Rednergabe lobte. Das Gedicht betont auch seine Hingabe an den Glauben und seine Reinheit im Lebenswandel.

Meiers Werke und seine Beiträge zur Literatur und Wissenschaft seiner Zeit wurden lange Zeit wenig beachtet, doch in jüngerer Zeit erfahren sie eine verstärkte wissenschaftliche Untersuchung. Seine Abhandlungen und Gedichte bieten wertvolle Einblicke in die Geistes- und Kulturgeschichte des frühen 18. Jahrhunderts.

Werke

In seiner Dissertatio beschreibt Meier die Geschichte der durch Feuer zerstörten Bücher und Bibliotheken. Das Werk ist in neun Kapitel unterteilt und enthält zahlreiche Anmerkungen, in denen Meier die Quellen seines Wissens darlegt. Es handelt sich um eine umfangreiche Abhandlung, die sowohl historische als auch theologische und literarische Aspekte berücksichtigt. Meier nutzt das Werk, um auf die Vergänglichkeit menschlicher Werke hinzuweisen und gleichzeitig Trost im Glauben zu finden​

Gedichte und Prosatexte

Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit verfasste Meier auch Gedichte und Prosatexte. Seine Dichtkunst wurde sehr geschätzt und umfasste verschiedene Themen, von satirischen Schilderungen bis hin zu elegischen Lobgesängen. Zwei seiner bedeutenden Gedichte wurden in der Anthologie Recentiorum Poetarum Germanorum Carmina Selecta veröffentlicht, darunter eine Satire auf den Tabakkonsum und ein Lobgedicht auf das Nordhäuser Bier.