Johannes Girbert
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Johannes Girbert (geb. 1597 in Jena; gest. 1671 in Mühlhausen) war Gymnasiallehrer, Rektor, Schriftsteller und Rechtschreibreformer. Von 1633 bis 1643 war er Rektor des Nordhäuser Gymnasiums.
Leben
Johannes Girbert wurde 1597 (abweichend 1603) in Jena als Sohn des Pfarrer und Schriftstellers Johann Girbert (geb. 1560) geboren. Nach dem Schulbesuch in Gotha studierte er in Jena und Wittenberg. 1618 wurde er Kantor und wirkte ab 1628 als Konrektor in Saalfeld. Hier begann er auch seine schriftstellerische Tätigkeit. Im Dezember 1633 ging er nach Nordhausen und wurde Rektor des Gymnasiums. Wegen Aufführung von Schulkomödien und seinem persönlichen Auftreten kam es mit Rat und der Geistlichkeit zu Auseinandersetzungen. Der Historiker Hans Silberborth schildert ihn als „tüchtigen, aber eigenwilligen Schulmann“.
1644 wurde Girbert als Rektor entlassen und zog nach Mühlhausen, wo er eine Anstellung als Rektor am Gymnasium fand. Hier veröffentlichte er 1653 sein Hauptwerk „Die Deutsche Grammatica oder Sprachkunst“, in der er verbindlich festlegte, dass Substantive, Satzanfänge und Titel groß geschrieben werden. 1666 ging er in den Ruhestand und verstarb hoch angesehen 1671 in Mühlhausen.
Girbert war mit Magdalena Heumann verheiratet.
Werke
- Die Deutsche Grammatica oder Sprachkunst. Mühlhausen, 1653. (PDF)
Literatur
- Jörg-Michael Junker: Das Leben des Rektors Johannes Girbert (1597-1671), oder, warum Nordhausen nicht die Ehre hat, die Geburtsstätte der deutschen Großschreibung zu sein, in LkJ 2004, Nordhausen 2005 S. 180 ff.
- Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9