Maria Becker
Maria Becker (geb. 5. April 1891 in Nordhausen; gest. 11. Juli 1980 in Bleicherode) war Lehrerin und Künstlerin.
Leben
Ihr Vater war der Brennereibesitzer Hermann Becker. Die Familie wohnte in der Neustadtstraße 21. Von 1909 bis 1913 studierte sie an der Akademie in Kassel und arbeitete danach wieder in Nordhausen als Kunst- und Turnlehrerin. 1924 wechselte sie zum Lyzeum, der städtischen Oberschule für Mädchen. Am 1. April 1938 wurde sie von der Stadt Nordhausen zum 25-jährigen Lehrer-Jubiläum geehrt. Im April 1945 wurde bei Luftangriffen ihr Haus am Neumarkt 19 zerstört. Nach dem Krieg erhielt sie keine Erlaubnis, wieder in den Schuldienst zurückzukehren und arbeitete ab 1947 unentgeltlich auf dem Stadtgut Himmelgarten als landwirtschaftliche Hilfsarbeiterin.
Maria Becker nutzte die Zeit nach ihrem faktischen Berufsverbot auch, um zu malen. So entstanden hauptsächlich Zeichnungen und Aquarelle mit Ansichten von Nordhausen, die teilweise auf Skizzen aus der Zeit vor der Zerstörung basierten. Sie fügte ihrem Familiennamen den Geburtsnamen ihrer Urgroßmutter, Diedelt, hinzu. In den Nachkriegsjahren war der Mangel an geeigneten Mal- und Zeichenutensilien das größte Problem für Maria Becker-Diedelt. Deshalb verwendete sie für ihre Arbeiten, hauptsächlich Landschaften und Stadtansichten sowie Blumenstillleben, die Rückseiten von Formularen, Urkunden oder alten Briefen.
Von 1960 bis 1968 war Maria Becker hauptberuflich beim Evangelischen Kirchenkreis Nordhausen tätig. Sie hinterließ einen Großteil ihres Vermögens der Kirchengemeinde.