Diskussion:Gefängnisse in Nordhausen

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Seit dem Einzug der sowjetischen Besatzungsmacht im Juli 1945 gab es im Keller der Karolinger-Straße 18 ein GPU-Gefängnis. Dort wurden von der sowjetischen Geheim-Polizei ohne Gerichtsbeschluss verhaftete Nordhäuser Bürger eingeliefert und brutal die Keller-Treppe runter gestossen. Nach etwa drei Wochen wurden die Häftlinge, bewacht von sowjetischen Soldaten, zum Bahnhof getrieben. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Der damals elfjährige Sohn Dieter, Sohn von Sigurd Rudloff, rannte nach Hause . Mutter füllte Suppe in eine Steinzeug-Henkel-Kanne. Dieter eilte - ohne die kostbare Suppe zu verschütten - zum Bahnhof. Etwa auf Höhe der Weber-Straße erreichte er den dahin schlurfenden Zug und gab seinem Vater den Krug. Der russische Posten sagte nichts. Am nächsten Tag meldete sich eine Reichsbahn-Schaffnerin aus der Gesenius-Straße bei Mutter. Sie hatte von Vater die braune Steinzeug-Kanne bekommen mit der Bitte, sie Mutter zurück zu geben. In Weimar mussten die Häftlinge aussteigen. Wohin die Häftlinge gebracht wurden, konnte sie nicht in Erfahrung bringen.Erst 1948 haben die Angehörigen erfahren, dass die Häftlinge im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar gefangen gehalten wurden. Sigurd Rudloff und Rektor Stoffregen kehrten zurück. Herr Usbeck (Karolingerstraße ) ist gestorben.Zurück kamen auch die Herren Stodolka, Langbein und Schlotterhose. Anklagen und Verfahren hat es nicht gegeben. Jost-Dieter Rudloff.