Eugen Richter

Aus NordhausenWiki
Version vom 10. Oktober 2024, 14:35 Uhr von Bot1 (Diskussion | Beiträge) (Bot: Kategorie "Mann" hinzugefügt)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Eugen Richter
[[Bild:|220px|Eugen Richter]]
'
geb. 1. April 1865 in Heringen/Helme
gest. 10. Juli 1943 in Nordhausen
Möbeltischler, Holzschnitzler
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 129755990
DNB: Datensatz

Eugen Richter (geb. 1. April 1865 in Heringen/Helme; gest. 10. Juli 1943 in Nordhausen) war Möbeltischler und Holzschnitzer, der für seine kunstvollen Arbeiten bekannt war.

Leben

Richter begann 1880 seine Lehre bei der Möbeltischlerei Carl Aurin in der Predigerstraße 9 und gründete bald darauf sein eigenes Geschäft am Pferdemarkt 18.

Er arbeitete fortan hauptsächlich für wohlhabende Kunden und setzte bevorzugt Mooreiche ein, die er oft in großen geleimten Blöcken viele Jahre lagern ließ. Alle Arbeiten wurden mit Stechbeitel und Holzhammer aus einem Stück Holz ausgeführt.

Zu seine Werken gehörte u. a. das Holzkruzifix für die renovierte St. Johannis-Kirche in Ellrich, die beiden 1,86 m hohen Holzstatuen von Luther und Melanchthon in der Nordhäuser St.-Jacobi-Kirche und den 2,20 m großen Christus am Kreuz über der Kanzel mit den Seitenfiguren der Mutter Jesu und des Johannes in der gleichen Kirche. Er schuf auch die „Heldengedenktafeln“ mit den überlebensgroßen Statuen „Engel mit Palmzweig“ und „Junger Krieger mit Kurzschwert“ für die Aula des Nordhäuser Gymnasiums und Realgymnasium. Auch zeichntete er sich für die Holzschnitzarbeiten der Fassade am Rosenthal-Haus aus.

Eugen Richters große Schaffenszeit begann, als er in das Haus in der Sedanstraße 6 zog, das er als Werkstatt nutzte. In der Mitte der Werkstatt stand ein Ofen, der immer in Betrieb war, um den Knochenleim heiß und flüssig zu halten. Der Betrieb war sehr erfolgreich und die Werkstatt wurde bekannt für ihre außergewöhnlichen Holzarbeiten.

Heute sind die meisten seiner Werke nicht mehr erhalten, aber im alten Haus der ehemaligen Brennerei Seidel in Grimmelallee 11 sind noch einige seiner Holzschnitzereien vorhanden.

Um 1925 zog er in das Vorderhaus Sedanstraße 6. In dieser Zeit verlor die Familie ihr Vermögen, konnte aber in Sparsamkeit ein geordnetes Leben führen.

Eugen Richter war fast 60 Jahre verheiratet.

Literatur