Günter Parche: Unterschied zwischen den Versionen
Die Seite wurde neu angelegt: „{{Personendaten |NACHNAME=Parche |VORNAMEN=Günter |ALTERNATIVNAMEN= |SORTIERUNG=Parche |PERSON=1 |KURZBESCHREIBUNG=Attentäter, Dreher |SONSTIGES= |GEBURTSDATUM=geb. 4. Juli 1954 |GEBURTSORT=in Heringen/Helme |STERBEDATUM=gest. August 2022 |STERBEORT=in Nordhausen |BILD= |BILDBESCHREIBUNG= |COMMONS= |DbNDH= |WIKIDATA=Q77584 |PND=1286767040 }} '''Günter Parche''' (geb. 4. Juli 1954 in Heringen/Helme; gest. August 2022 in Nordhausen) wurde bekannt dur…“ |
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Version vom 12. Oktober 2024, 11:40 Uhr
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Günter Parche (geb. 4. Juli 1954 in Heringen/Helme; gest. August 2022 in Nordhausen) wurde bekannt durch ein Attentat auf die Tennisspielerin Monica Seles im Jahr 1993.
Leben
Günter Parche war von Beruf Dreher. Er galt als ein obsessiver Bewunderer der deutschen Tennisspielerin Steffi Graf. Die Niederlage von Graf gegen Monica Seles im Finale der German Open in Berli] 1990 stellte für Parche eine erhebliche psychische Belastung dar. Diese sportliche Niederlage wurde von ihm als persönlicher Rückschlag empfunden, was schließlich zu einer zunehmenden Feindseligkeit gegenüber Seles führte. Die Situation eskalierte, als Seles 1991 Steffi Graf als Nummer eins der Tennisweltrangliste der Frauen ablöste, was Parche zu extremen und irrationalen Handlungen motivierte.
Am 30. April 1993 verübte Parche während des Citizen Cup 1993 in Hamburg ein Attentat auf Monica Seles. In einer Spielpause stach er mit einem 25 Zentimeter langen Küchenmesser auf ihren Rücken ein.[1] Obwohl die physische Verletzung nicht lebensbedrohlich war, hatte der Angriff schwerwiegende psychische Konsequenzen für Seles, die erst nach über zwei Jahren wieder auf den Tennisplatz zurückkehrte. Ihre frühere Form konnte sie jedoch nicht wieder vollständig erreichen.
Das Gerichtsverfahren gegen Parche ergab, dass er an einer „hochabnormen Persönlichkeitsstruktur“ litt und eine verminderte Steuerungsfähigkeit aufwies. Aufgrund dieser Diagnose sowie der speziellen Umstände des Vorfalls wurde er nach sechs Monaten Untersuchungshaft[2] wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Strafaussetzung zur Bewährung verurteilt.[3]
Das Urteil wurde in der Öffentlichkeit, einschließlich Monica Seles selbst, als viel zu milde empfunden. Seles versuchte, als Nebenklägerin im Berufungsverfahren der Staatsanwaltschaft eine härtere Strafe zu erwirken, blieb jedoch erfolglos. Nach ihrer Rückkehr in den Profisport kündigte sie an, nicht mehr in Deutschland antreten zu wollen.[4]
Die letzten Jahren seines Lebens verbrachte Günter Parche nach mehreren Schlaganfällen in einem Nordhäuser Pflegeheim.[5] Er verstarb dort im August 2022 im Alter von 68 Jahren.[6]
Literatur
- Sven Felix Kellerhoff: Attentäter – Mit einer Kugel die Welt verändern, Böhlau Verlag, Köln Weimar, Wien 2003, ISBN 3-412-03003-1, S. 33–38.
Weblinks
- NZZ Folio 12/05 - Thema: Was macht eigentlich...?
- On this day - 30 April 1993, BBC Online (englisch)
- Gisela Friedrichsen über den zweiten Prozeß gegen den Seles-Attentäter Günter Parche, Spiegel Online
- NDR-Video aus der Distanz von 30 Jahren
Einzelnachweise
- ↑ 1993: Tennis star stabbed, BBC On This Day, 30. April 1993.
- ↑ Gisela Friedrichsen: »Hätten Sie gern eine Frau?«. Der Spiegel. 1995-03-27, abgerufen am 2019-06-17.
- ↑ Lisa Schönemann:
- ↑ Seles rules out Germany on principle, The Independent, 18. Februar 2003.
- ↑ Parche lebt entmündigt in einem Heim. Die Welt. 2013-04-28, abgerufen am 2020-06-21. RP ONLINE: 25 Jahre nach dem Attentat auf Seles: „Ich bin niedergestochen worden, auf dem Tennisplatz“. 2018-04-30, abgerufen am Fehlender Parameter "zugriff", oder "zugriff-jahr" (Hilfe). (de)
- ↑ WELT: Seles-Attentäter Günter Parche ist tot. 2023-04-21, abgerufen am Fehlender Parameter "zugriff", oder "zugriff-jahr" (Hilfe). (de)