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Aktuelle Version vom 23. Dezember 2024, 15:44 Uhr
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Emma Elisabeth Frieda Blumrodt, geborene Tölle, (geb. 13. Juni 1893 in Niedergebra; gest. 24. August 1938 in Gütersloh) war eine Frau, die im Rahmen des nationalsozialistischen Euthanasieprogramms ermordet wurde.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Emma Blumrodt wurde als drittes Kind des Tischlers Louis Tölle und seiner Frau Emma, geborene Hartung, in ärmlichen Verhältnissen geboren. Von den neun Kindern der Familie überlebten nur vier das Säuglingsalter. Die Familie lebte in großer Armut, was Emmas Kindheit und Jugend stark prägte.
1920 heiratete Emma den Bergmann Otto Blumrodt aus Menteroda. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Tochter Erna (* 1921) und Sohn Günter Heinrich (* 1922). Die Familie zog später nach Lünen.
Im April 1934, während einer Reise zu Verwandten, wurde Emma Blumrodt von der Polizei festgenommen und in ein „Heimathaus für schwachsinnige, altersschwache sowie körperlich sieche Frauen und Mädchen“ eingeliefert. Offenbar leistete sie Widerstand, da sie am nächsten Tag in ein Krankenhaus überführt wurde. Dort stellte man bei ihr „Gewalttätigkeiten und Sinnestäuschungen“ fest und diagnostizierte sie mit „Schizophrenie“. Diese Diagnose führte dazu, dass sie in die Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen wurde.
Ihr Ehemann Otto versuchte vergeblich, ihre Freilassung zu erwirken. Sie verbrachte die letzten Jahre ihres Lebens in der Heilanstalt Gütersloh. Am 24. August 1938 verstarb sie unter ungeklärten Umständen. Offiziell wurde ihr Tod als „plötzlich und unerwartet“ durch eine „Gehirnblutung“ verzeichnet, doch Historiker vermuten, dass sie eines der zahlreichen Opfer der NS-Euthanasie war.
Zu Ehren von Emma Blumrodt soll ein Stolperstein in Lünen verlegt werden, wo sie ihren letzten Wohnsitz hatte.
Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nordhausen: Ermordete Frau soll nicht in Vergessenheit geraten, Thüringer Allgemeine, 20. August 2024.