Wilhelm Carl Schreiber: Unterschied zwischen den Versionen
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Nachdem er das Lyzeum in Wernigerode besucht hatte, zog die Familie 1820 nach Nordhausen. Ab 1823 absolvierte Carl Wilhelm Schreiber eine kaufmännische Lehre in Halberstadt. Er sammelte erste Berufserfahrungen bei Müller & Weichsel in Magdeburg und während ausgedehnter Geschäftsreisen nach Osteuropa. | Nachdem er das Lyzeum in Wernigerode besucht hatte, zog die Familie 1820 nach Nordhausen. Ab 1823 absolvierte Carl Wilhelm Schreiber eine kaufmännische Lehre in Halberstadt. Er sammelte erste Berufserfahrungen bei Müller & Weichsel in Magdeburg und während ausgedehnter Geschäftsreisen nach Osteuropa. |
Version vom 21. Juli 2023, 16:34 Uhr
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Wilhelm Carl Schreiber (geb. 24. August 1808 in Wernigerode; gest. 13. Februar 1892 in Nordhausen) war Zichorienfabrikant (Schreiber & Sohn).
Leben
Wilhelm Carl war das ältere von zwei Kindern des Kaufmanns und Zichorienfabrikanten Christian Gottlieb Schreiber (geb. 19. Dezember 1782[1]). Seine Schwester Johanne Dorothea wurde am 17. März 1813 geboren.
Nachdem er das Lyzeum in Wernigerode besucht hatte, zog die Familie 1820 nach Nordhausen. Ab 1823 absolvierte Carl Wilhelm Schreiber eine kaufmännische Lehre in Halberstadt. Er sammelte erste Berufserfahrungen bei Müller & Weichsel in Magdeburg und während ausgedehnter Geschäftsreisen nach Osteuropa.
1835 kehrte er nach Nordhausen zurück und trat in den Betrieb seines Vaters ein, den er 1883 übernahm. Unter seiner Führung wurde die Zichorienfabrik an der Stolberger Chaussee erweitert, Kellerräume eingebaut und auf Dampfbetrieb umgestellt. Zudem nahm das Unternehmen eine Essigproduktion auf.
1840 heiratete er die 21jährige Luise Delius. Das Paar hatte zwischen 1841 und 1858 acht Kinder, darunter sieben Jungen und ein Mädchen. Carl Wilhelm Schreiber erwarb und pachtete große Ländereien in der Region zur Eigenproduktion von Zichorien und Zuckerrüben. 1851 beschloss er, eine Zuckerfabrik in Heringen zu errichten, gefolgt von einer weiteren in Wolkramshausen, die auch eine Branntweinbrennerei beinhaltete. Weitere Landerwerbe zur Expansion des Betriebs erfolgten in Bielen, Uthleben, Sundhausen, Pustleben und Wolkramshausen.
Mit unternehmerischer Weitsicht, Risikobereitschaft und kundenorientiertem Handeln entwickelte er den Familienbetrieb G. Schreiber & Sohn zu einem der größten Unternehmen in Nordhausen. Um 1880 bewirtschaftete er fast 5.000 Morgen eigenes und 7.100 Morgen gepachtetes Land. Er hatte einen wesentlichen Anteil an der Einrichtung eines Eisenbahn-Haltepunktes in Pustleben im Herbst 1880 (1951 in Bahnhof Wipperdorf umbenannt).
Im Dezember 1884 traten die Söhne Hermann (geb. 25. Februar 1844,[2][3][4] gest. 26. Juli 1905[3][4]), Gustav und Adolf als Gesellschafter in das Unternehmen ein und führten es im Sinne ihres Vaters weiter. 1849 ernannte der Graf von Stolberg-Stolberg Carl Wilhelm Schreiber zum Oberamtmann. Für seine herausragenden unternehmerischen Leistungen erhielt er 1857 den Titel „Kommerzienrat“ und 1877 den Titel „Geheimer Kommerzienrat“. Nach ihm wurde die Wilhelm-Carl-Schreiber-Straße in Nordhausen benannt.
Literatur
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
- Rainer Hellberg, Fritz Schmalz: Von der Handmühle zum Familienkonzern - das Unternehmen G. Schreiber & Sohn. In: Jahrbuch des Landkreises Nordhausen 2002.
Einzelnachweise
- ↑ Rainer Hellberg: Von der Handmühle zum Familienkonzern - das Unternehmen G. Schreiber & Sohn. In: Zur Industriegeschichte im Südharz: 2016. S. 411.
- ↑ Mitglieder-Verzeichniss … Johannis-Loge genannt "Zur gekrönten Unschuld. S. 8, abgerufen am 18. Juli 2023. (PDF)
- ↑ 3,0 3,1 Sundhausen im Wandel der Zeit Familie Schreiber in Sundhausen. Abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ 4,0 4,1 Sundhausen im Wandel der Zeit Familie Schreiber in Sundhausen. Abgerufen am 20. Juli 2023.