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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:24 Uhr

Carl Hoepfner
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Karl Hoepfner
geb. 8. Februar 1857 in Friedrichslohra
gest. 14. Dezember 1900 in Denver
Chemiker
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 116928581
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Carl Hoepfner (geb. 8. Februar 1857 in Friedrichslohra; gest. 14. Dezember 1900 in Denver, Colorado) war Chemiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war der Sohn des Lehrers und Kantors Wilhelm Hoepfner in Friedrichsroda und der Friederike Wedemann, Tochter des Ackermanns Joh. Heinr. Wedemann in Bechstedt. Sein Großvater väterlicherseits war der Schuhmachermeisters Chrstn. Wilhelm aus Wolkramshausen.

Carl Hoepfner studierte Physik, Chemie, Mineralogie und Geologie in Berlin und promovierte 1881.

Im Jahr 1882 unternahm Hoepfner auf Veranlassung der Reichsregierung eine Expedition nach Afrika zwischen Mossamedes und Walfisch-Bay, um Erzlagerstätten zu besuchen. 1884 ging er erneut nach Südwestafrika im Auftrag von Adolf Lüderitz und schloss im Namen von Reichskommissar Nachtigals einen Schutzvertrag mit dem Bastardkapitän Hermanus van Wyk in Rehoboth, wodurch er die Bergbaurechte innerhalb dieses Gebietes für Lüderitz erwarb.

Während seiner ersten Reise beschäftigte sich Hoepfner mit "Neuerungen in der Elektrolyse von Halogensalzen der Leicht- und Schwermetalle", die er 1884 patentieren ließ. Sie betrafen die Verwendung von Depolarisatoren an der Kathode und die Elektrolytzirkulation an der Anode zur direkten Gewinnung von Halogenen und ihren Verbindungen, zur Extraktion von Edel- und Halbedelmetallen und zur direkten Gewinnung von Oxyd- und Sulfhydraten. Obwohl die Patentansprüche von einem Duisburger Konsortium als undurchführbar erachtet wurden, gaben sie doch den Anstoß zur Aufnahme der Alkalielektrolyse an mehreren Fabrikationsstätten, insbesondere bei der Chemie Fabrik Griesheim.

Nach 1885 widmete sich Hoepfner der Verwertung weiterer Patente, unter anderem der elektrolytischen Bromgewinnung aus Kaliendlaugen in Aschersleben und, unterstützt von W. Siemens, der elektrolytischen Gewinnung von Edel- und Schwermetallen direkt aus den Erzen. von 1887 bis 1889 leitete er das chemisch-technische Laboratorium bei Siemens und Halske und 1889 richtete er in Gießen eine eigene Anlage ein zur Auslaugung des Kupfers aus den Erzen mit Kupferchlorür und nachfolgender Elektrolyse. Er nahm die elektrolytische Nickelgewinnung aus Kupfer-Nickel-Matte und die Zinkgewinnung aus Zinkchloridlösung in Angriff. Konsortien erprobten seine Verfahren in Papenburg an der Ems und in Fürfurth an der Lahn.

Die Firma Brunner, Mond und Co. in Northwich (England) arbeitete nach H.s System. 1895 stellte Hoepfner auch ein geschmeidiges Elektrolyteisen dar, ohne jedoch dessen Verwertbarkeit zu erkennen.

1899 gründete Hoepfner die "Hoepfner Refining Company" in Hamilton, Ontario, Kanada, zur Kupfer-, Nickel- und Zinkgewinnung. Er leitete das Unternehmen jedoch nur kurze Zeit, da er im Jahr 1900 an einer Typhuserkrankung verstarb.

Insgesamt hat Hoepfner durch seine Arbeiten und Erfindungen in den Bereichen der Elektrolyse und der Metallurgie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Metallgewinnung geleistet. Seine Arbeiten und Patente wurden von zahlreichen Firmen und Konsortien aufgegriffen und weiterentwickelt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fischer, Walther, Hoepfner, Carl. In: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 348 (Online-Version)