Karl Bochow: Unterschied zwischen den Versionen
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Bochow bestand 1879 die Reifeprüfung am Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Leipzig. 1879 wurde er im Corps Thuringia Leipzig recipiert. Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und die Friedrichs-Universität Halle. Mit einer mathematischen Doktorarbeit wurde er 1885 in Halle zum Dr. phil. promoviert. 1886 bestand er das Staatsexamen. Von Ostern 1886 bis Ostern 1887 genügte er seiner Militärpflicht in Torgau, Ostern 1887 trat er sein Probejahr an beim Viktoria-Gymnasium in Burg b. M., an welchem er dann noch bis 1890 als Hilfslehrer unentgeltlich beschäftigt war. Im Mai 1890 nach Magdeburg zur Vertretung an das städtische Realgymnasium geschickt, war er 4 Jahre an dieser Anstalt erst außeretatmäßiger, dann etatmäßiger wissenschaftlicher Hilfslehrer. 1894 wurde er Oberlehrer an der städtischen Realschule in Magdeburg, an der er 11 Jahre wirkte. In dieser Zeit hat er sich auch verschiedentlich außer- und nebenamtlich betätigt: durch Unterricht an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, 3 Jahre durch Leitung des naturwissenschaftlichen Museums, 5 Jahre lang als Schatzmeister der „Magdeburgischen Sterbekasse akademisch gebildeter Lehrer“, einer über ganz Deutschland verbreiteten Versicherungsanstalt. 1904 wurde er aufgefordert, in den Staatsdienst überzutreten, um an einem mit einer königlichen Anstalt verbundenen pädagogischen Seminar sein Fach zu vertreten. Ostern 1905 kam er an das Stiftsgymnasium in Zeitz, dem er 2 ½ Jahre angehört hat. Dort wurde er auch zum Professor ernannt und erhielt den Rang der Räte IV. Klasse. | Bochow bestand 1879 die Reifeprüfung am Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Leipzig. 1879 wurde er im Corps Thuringia Leipzig recipiert. Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und die Friedrichs-Universität Halle. Mit einer mathematischen Doktorarbeit wurde er 1885 in Halle zum Dr. phil. promoviert. 1886 bestand er das Staatsexamen. Von Ostern 1886 bis Ostern 1887 genügte er seiner Militärpflicht in Torgau, Ostern 1887 trat er sein Probejahr an beim Viktoria-Gymnasium in Burg b. M., an welchem er dann noch bis 1890 als Hilfslehrer unentgeltlich beschäftigt war. Im Mai 1890 nach Magdeburg zur Vertretung an das städtische Realgymnasium geschickt, war er 4 Jahre an dieser Anstalt erst außeretatmäßiger, dann etatmäßiger wissenschaftlicher Hilfslehrer. 1894 wurde er Oberlehrer an der städtischen Realschule in Magdeburg, an der er 11 Jahre wirkte. In dieser Zeit hat er sich auch verschiedentlich außer- und nebenamtlich betätigt: durch Unterricht an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, 3 Jahre durch Leitung des naturwissenschaftlichen Museums, 5 Jahre lang als Schatzmeister der „Magdeburgischen Sterbekasse akademisch gebildeter Lehrer“, einer über ganz Deutschland verbreiteten Versicherungsanstalt. 1904 wurde er aufgefordert, in den Staatsdienst überzutreten, um an einem mit einer königlichen Anstalt verbundenen pädagogischen Seminar sein Fach zu vertreten. Ostern 1905 kam er an das Stiftsgymnasium in Zeitz, dem er 2 ½ Jahre angehört hat. Dort wurde er auch zum Professor ernannt und erhielt den Rang der Räte IV. Klasse. | ||
Am 1. Oktober 1907 wurde er als Direktor an das [[Realgymnasium]] zu Nordhausen berufen. Als Studiendirektor trat er 1924 in den Ruhestand | Am 1. Oktober 1907 wurde er als Direktor an das [[Realgymnasium]] zu Nordhausen berufen. Als Studiendirektor trat er 1924 in den Ruhestand;<ref>[[Liste der Lehrer am Realgymnasium Nordhausen 1885 bis 1935]]</ref> sein Amtsnachfolger war [[Fritz Grabs]]. Er starb kurz vor seinem 76. Geburtstag. | ||
Karl Bochow war mit Marie, geb. Winckler, verheiratet. Sein Sohn war der Schriftsteller [[Martin Bochow]]. | Karl Bochow war mit Marie, geb. Winckler, verheiratet. Sein Sohn war der Schriftsteller [[Martin Bochow]]. |
Version vom 27. März 2023, 16:08 Uhr
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Karl Theodor Martin Bochow (geb. 28. März 1861 zu Luckau, Niederlausitz; gest. 25. März 1937 in Nordhausen) war Mathematiker und von 1907 bis 1924 Direktor des Nordhäuser Realgymnasiums.
Leben
Bochow bestand 1879 die Reifeprüfung am Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Leipzig. 1879 wurde er im Corps Thuringia Leipzig recipiert. Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und die Friedrichs-Universität Halle. Mit einer mathematischen Doktorarbeit wurde er 1885 in Halle zum Dr. phil. promoviert. 1886 bestand er das Staatsexamen. Von Ostern 1886 bis Ostern 1887 genügte er seiner Militärpflicht in Torgau, Ostern 1887 trat er sein Probejahr an beim Viktoria-Gymnasium in Burg b. M., an welchem er dann noch bis 1890 als Hilfslehrer unentgeltlich beschäftigt war. Im Mai 1890 nach Magdeburg zur Vertretung an das städtische Realgymnasium geschickt, war er 4 Jahre an dieser Anstalt erst außeretatmäßiger, dann etatmäßiger wissenschaftlicher Hilfslehrer. 1894 wurde er Oberlehrer an der städtischen Realschule in Magdeburg, an der er 11 Jahre wirkte. In dieser Zeit hat er sich auch verschiedentlich außer- und nebenamtlich betätigt: durch Unterricht an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, 3 Jahre durch Leitung des naturwissenschaftlichen Museums, 5 Jahre lang als Schatzmeister der „Magdeburgischen Sterbekasse akademisch gebildeter Lehrer“, einer über ganz Deutschland verbreiteten Versicherungsanstalt. 1904 wurde er aufgefordert, in den Staatsdienst überzutreten, um an einem mit einer königlichen Anstalt verbundenen pädagogischen Seminar sein Fach zu vertreten. Ostern 1905 kam er an das Stiftsgymnasium in Zeitz, dem er 2 ½ Jahre angehört hat. Dort wurde er auch zum Professor ernannt und erhielt den Rang der Räte IV. Klasse.
Am 1. Oktober 1907 wurde er als Direktor an das Realgymnasium zu Nordhausen berufen. Als Studiendirektor trat er 1924 in den Ruhestand;[1] sein Amtsnachfolger war Fritz Grabs. Er starb kurz vor seinem 76. Geburtstag.
Karl Bochow war mit Marie, geb. Winckler, verheiratet. Sein Sohn war der Schriftsteller Martin Bochow.
Veröffentlichungen
- Eine einfache Berechnung des Siebzehnecks. Schlömilchs Zeitschrift 38 (1893).
- Eine einheitliche Theorie der regelmäßigen Vielecke. Magdeburg 1895. 14 S. u. 1 Tafel.[2]
- Flächenentwicklung und Volumenbildung im Tier- und Pflanzenreich. Zeitschrift Natur. 1896.
- Eine einheitliche Theorie der regelmäßigen Vielecke, 2 Teile. Magdeburg 1895 und 1896.[2]
- Die Formeln für die Summe der natürlichen Zahlen und ihrer Potenzen. Berlin 1898.
- Grundsätze und Schemata für den Rechenunterricht an höheren Schulen. Berlin 1898.
- Zur Behandlung der regelmäßigen Vielecke. Unterrichtsblätter 1902.
- Das reguläre Achtzehneck. Unterrichtsblätter 1904.
- Die Funktionen rationaler Winkel. Insbesondere über die numerische Berechnung der Winkelfunktionen ohne Benutzung der trigonometrischen Reihen und der Zahl Pi. Magdeburg 1905. 40 S.[2]
- Einfachste Berechnung des Zwanzigecks. Hoffm. Zeitschrift 1905.
- Eine geometrische Konstruktions- und Repetitionsstunde in der Quarta. Lehrprogramm und Lehrgänge. 1905.
- Ausgewählte Mascheronische Konstruktionen. Nordhausen 1909. 18 S. u. 1 Tafel.[3]
- Festrede bei dem 75-jährigen Schuljubiläum. Nordhausen 1911. S. 12–19.[3]
- Bericht über das 75-jährige Schuljubiläum. Nordhausen 1911. S. 10–22.[3]
- Abdruck einer Schulrede des Direktors Fischer aus dem Jahre 1840 : Zur Erinnerung an die Einweihung des neuen Realschulgebäudes am Tage der Huldigung und der Geburt Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV ... [nebst] Bericht über das 75-jährige Schuljubiläum. Jahresbericht des Königlichen Real-Gymnasiums zu Nordhausen, 1911.
- Der Kreis als Maximalfläche. Die wichtigsten Fälle des isoperimetrischen Problems für ebene Figuren, dargestellt für meine Schüler. Nordhausen 1912. 32 S. u. 1 Tafel.[3]
- Grundsätze und Schemata für den Rechen-Unterricht an höheren Schulen mit einem Anhange: Die periodischen Dezimalbrüche nebst Tabellen für dieselben. Berlin 1912.
- Zur Kenntnis des chemischen Verhaltens der Metalle. Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, Leipzig 1928.
Literatur
- August Mertens: Überblick über die Tätigkeit des Vereins in den verflossenen 50 Jahren. Abhandlungen und Berichte aus dem Museum für Natur- und Heimatkunde und dem Naturwissenschaftlichen Verein. Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Magdeburg, Bd. 3 (1919), S. 168–179.