Richard Jungblut: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Richard Otto Jungblut''' (geb. 1. Februar 1895 in Nordhausen) war | {{Personendaten | ||
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'''Richard Otto Jungblut''' (geb. 1. Februar 1895 in Nordhausen; gest. unbekannt) war Schriftsetzer und Vorsitzender des Nordhäuser Ortsvereins [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold]]. | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Richard Jungblut war gelernter Schriftsetzer. Bis 1926 war er Geschäftsführer der Volksbuchhandlung und wechselte danach als Metteur und Berichterstatter zur „[[Nordhäuser Zeitung]]“. | Richard Jungblut war gelernter Schriftsetzer. Bis 1926 war er Geschäftsführer der Volksbuchhandlung und wechselte danach als Metteur und Berichterstatter zur „[[Nordhäuser Zeitung]]“. | ||
Jungblut war [[SPD]]-Mitglied und galt als wichtigster Protagonist der „Nordhäuser Freidenkerbewegung“.<ref>Franz Walter, Tobias Dürr, Klaus Schmidtke: ''Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora : Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart''. Bonn, 1993. S. 240.</ref> | Jungblut war [[SPD]]-Mitglied und galt als wichtigster Protagonist der „Nordhäuser Freidenkerbewegung“.<ref>Franz Walter, Tobias Dürr, Klaus Schmidtke: ''Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora : Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart''. Bonn, 1993. S. 240.</ref> Während der NS-Zeit arbeitete Jungblut als Vertriebsleiter und nutzte seine häufigen Autofahrten zur Kontaktpflege mit alten sozialdemokratischen Genossen. Dennoch trat er der [[NSDAP]] bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden er für diese Mitgliedschaft rehabilitiert und erneut in die SPD aufgenommen, da er glaubhaft nachweisen konnten, nur aus pragmatischen Gründen in die Partei gegangen zu sein und ihr nur einige Monate angehörte. Später leitete er das Kreisbüro der „Nationalen Front“, galt aber als nicht tragbar für verantwortlichere Posten.<ref>Da die Leitung der Konsumgenossenschaft politisch schwach ist, kann ein Einsatz des Genossen Jungblut nicht erfolgen“. Vgl. LPA, IV/4.09./026 Protokolle von Sekretariatssitzungen 1949, 19.1.49. Drei Jahre später wurde seine ungenügende Anleitung in der „Nationalen Front“ kritisiert. Vgl. LPA IV/4.09./029 Protokolle von Sekretariatssitzungen 1952, 17.11.52.</ref> | ||
== Literatur == | |||
*Franz Walter, Tobias Dürr, Klaus Schmidtke: ''Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora : Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart''. Bonn, 1993. | |||
== Einzelnachweise == | |||
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[[Kategorie:Gestorben (20. Jahrhundert)]] |
Version vom 17. Dezember 2022, 09:42 Uhr
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Richard Otto Jungblut (geb. 1. Februar 1895 in Nordhausen; gest. unbekannt) war Schriftsetzer und Vorsitzender des Nordhäuser Ortsvereins Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.
Leben
Richard Jungblut war gelernter Schriftsetzer. Bis 1926 war er Geschäftsführer der Volksbuchhandlung und wechselte danach als Metteur und Berichterstatter zur „Nordhäuser Zeitung“.
Jungblut war SPD-Mitglied und galt als wichtigster Protagonist der „Nordhäuser Freidenkerbewegung“.[1] Während der NS-Zeit arbeitete Jungblut als Vertriebsleiter und nutzte seine häufigen Autofahrten zur Kontaktpflege mit alten sozialdemokratischen Genossen. Dennoch trat er der NSDAP bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden er für diese Mitgliedschaft rehabilitiert und erneut in die SPD aufgenommen, da er glaubhaft nachweisen konnten, nur aus pragmatischen Gründen in die Partei gegangen zu sein und ihr nur einige Monate angehörte. Später leitete er das Kreisbüro der „Nationalen Front“, galt aber als nicht tragbar für verantwortlichere Posten.[2]
Literatur
- Franz Walter, Tobias Dürr, Klaus Schmidtke: Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora : Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart. Bonn, 1993.
Einzelnachweise
- ↑ Franz Walter, Tobias Dürr, Klaus Schmidtke: Die SPD in Sachsen und Thüringen zwischen Hochburg und Diaspora : Untersuchungen auf lokaler Ebene vom Kaiserreich bis zur Gegenwart. Bonn, 1993. S. 240.
- ↑ Da die Leitung der Konsumgenossenschaft politisch schwach ist, kann ein Einsatz des Genossen Jungblut nicht erfolgen“. Vgl. LPA, IV/4.09./026 Protokolle von Sekretariatssitzungen 1949, 19.1.49. Drei Jahre später wurde seine ungenügende Anleitung in der „Nationalen Front“ kritisiert. Vgl. LPA IV/4.09./029 Protokolle von Sekretariatssitzungen 1952, 17.11.52.