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Der Werwolf (seltener: Wehrwolf) war eine nationalsozialistische Kämpfer- bzw. Freischärlerbewegung, die vom Reichsführer-SS Heinrich Himmler ab September 1944 gebildet worden war. Sie sollte aus dem Untergrund heraus Anschläge gegen die alliierten Besatzungsmächte und gegen deutsche Kollaboteure durchführen.
Die Mitglieder („Werwölfe“) rekrutierten sich vornehmlich aus Jugendlichen. Am Ostersonntag, dem 1. April 1945, wandte sich auf einem leistungsstarken Sender erstmals eine „Bewegung der nationalsozialistischen Freiheitskämpfer“ an die deutsche Bevölkerung. Weitere Aufrufe folgten, bis der Sender „Werwolf“ am 24. April seinen Betrieb einstellte. Zwei Wochen später wurden alle Aktivitäten des Werwolf vom Reichspräsidenten und Oberbefehlshabers der Wehrmacht, Großadmiral Dönitz, als illegaler Partisanenkrieg formell verboten.
Werwolf in Nordhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 25. April 1945 teilte Bürgermeister Otto Flagmeyer dem US-amerikanischen Militärgouverneur mit, dass der ehemalige Fähnleinführer im Jungvolk, Eggerding, sich in Gemeinschaft mit einem hier unbekannten ehemaligen Hitlerjungen bemüht habe, ca. hundert Jungen im Alter von ungefähr 14 bis 17 Jahren für die Werwolf-Organisation zu werben. In einer Bekanntmachung an die Bevölkerung heißt es dann: „Eggerding sowie die mit ihm in Verbindung stehenden Jugendlichen sind dem Militärgericht zur strengsten Bestrafung zugeführt.“ Im Anschluss daran wurden alle männlichen Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren aufgefordert, sich bei der Stadtverwaltung „zwecks nützlichen Einsatzes“ zu melden.[1] Unklar ist, ob ein Waffenfund mit diesem Vorfall im Zusammenhang steht. Vier Hilfspolizisten, durch einen Hinweis aus der Bevölkerung informiert, entdeckten in den Kellern des zerstörten Adolf-Hitler-Hauses in der Baltzerstraße am 25. April 14 Panzerfäuste, 30 bis 40.000 Schuss Munition und eine Anzahl Gewehre.[2]
Aktionen des Werwolf gegen die Besatzungstruppen gab es in Nordhausen nicht. Fraglich ist, ob es die Organisation überhaupt tatsächlich hier gegeben hat.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Peter Kuhlbrodt: Nordhausen unter dem Sternenbanner. Nordhausen: Archiv der Stadt Nordhausen, 1995.