Flehmüllers Eiche: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Flehmüllers Eiche''' (auch '''Flohmüllers Eiche''', oder schlicht '''Dicke Eiche''' genannt) ist mit etwa 600 bis 1000 Jahren eines der ältesten Naturdenkmale im Landkreis Nordhausen und landschaftsprägend. Die 20 Meter hohe freistehende Stieleiche (''Quercus robur'') befindet sich auf dem Liethberg oberhalb von [[Krimderode]], | '''Flehmüllers Eiche''' (auch '''Flohmüllers Eiche''', oder schlicht '''Dicke Eiche''' genannt) ist mit etwa 600 bis 1000 Jahren eines der ältesten Naturdenkmale im Landkreis Nordhausen und landschaftsprägend. Die 20 Meter hohe freistehende Stieleiche (''Quercus robur'') befindet sich auf dem Liethberg oberhalb von [[Krimderode]], einem flachen Tafelberg von 220 Meter Höhe. Die Eiche hat einen wuchtigen, von starken Wurzeln befestigten Stamm, die Äste streben schräg und raumgreifend aufwärts. Die Baumkrone hat einen Durchmesser von 20 Meter, der Stammumfang beträgt 7,17 Meter (2003). 2015 betrug der Brusthöhenumfang 7,25 Meter, bei einer Höhe von 21 Meter.<ref>[http://monumentale-eichen.jimdo.com/bundesl%C3%A4nder/th%C3%BCringen/krimderode/ Flehmüllerseiche bei Monumentale Eichen]</ref> | ||
1935 wurde die Eiche in das Naturdenkmalverzeichnis eingetragen. | 1935 wurde die Eiche in das Naturdenkmalverzeichnis eingetragen. | ||
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Unterhalb des Berges, auf dem die Eiche steht, fließt die [[Zorge]]. In schneereichen Wintern oder nach Unwettern verwandelte sie sich in einen reißenden Fluß und überflutete die angrenzenden Felder und Gehöfte. Da erkletterte nach der Sage der dort wohnende Müller, wohl ein Vorfahre der [[Gipsmühle Steuerlein]], den Berg. Er „flehte“ die Götter an, das Unheil von seinen Feldern und seinem Hof abzuwenden. Aus Dankbarkeit, daß seine Familie und seine Mühle von Unheil verschont blieben, pflanzte er auf dem Berg diese Eiche. | Unterhalb des Berges, auf dem die Eiche steht, fließt die [[Zorge]]. In schneereichen Wintern oder nach Unwettern verwandelte sie sich in einen reißenden Fluß und überflutete die angrenzenden Felder und Gehöfte. Da erkletterte nach der Sage der dort wohnende Müller, wohl ein Vorfahre der [[Gipsmühle Steuerlein]], den Berg. Er „flehte“ die Götter an, das Unheil von seinen Feldern und seinem Hof abzuwenden. Aus Dankbarkeit, daß seine Familie und seine Mühle von Unheil verschont blieben, pflanzte er auf dem Berg diese Eiche. | ||
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Die Eiche stand in einem Eichenwald, der seit 1829 allmählich gefällt wurde. Dieser Wald war Kircheneigentum und hatte deshalb den Namen „Kirchholz“, wie ja auch das dort liegende „heilige Tal“ an den früheren Kirchenbesitz erinnert. Im September 1840 beantragte der damalige Krimderöder Rittergutsbesitzer Drechsler beim Hochgräflichen Stolberg-Hohnsteinischen | Die Eiche stand in einem Eichenwald, der seit 1829 allmählich gefällt wurde. Dieser Wald war Kircheneigentum und hatte deshalb den Namen „Kirchholz“, wie ja auch das dort liegende „heilige Tal“ an den früheren Kirchenbesitz erinnert. Im September 1840 beantragte der damalige Krimderöder Rittergutsbesitzer Drechsler beim Hochgräflichen Stolberg-Hohnsteinischen Consistorium den Erhalt der Eiche. | ||
{{Zitat|Dem Benehmen nach sollen im nächsten Winter die einzelnen alten Eichen im sogenannten Krimderöder Kirchenholzer gefällt werden. Eine dieser Eichen, welche gerade vorn auf der Ecke des Berges über der Schenke an der Kuhtrifft steht, ist eine Zierde der Gegend und bietet der ganzen Umgebung wegen der schönen Aussicht unter ihren | {{Zitat|Dem Benehmen nach sollen im nächsten Winter die einzelnen alten Eichen im sogenannten Krimderöder Kirchenholzer gefällt werden. Eine dieser Eichen, welche gerade vorn auf der Ecke des Berges über der Schenke an der Kuhtrifft steht, ist eine Zierde der Gegend und bietet der ganzen Umgebung wegen der schönen Aussicht unter ihren schattenden Zweigen einen Vergnügungsplatz dar, und erlaube ich mir, aus diesem Grunde mich für das längere Stehenbleiben dieser einzelnen alten ehrwürdigen Eiche bei Hochgräflichem Konsistorium hierdurch zu verwenden.“|Mit voller Hochachtung gehorsamst G. Drechsler Krimderode, den 26. September 1840.<ref>https://www.ts-inside.de/images/puplikationen/Tausendjaehrige_Eiche.pdf</ref>}} | ||
Seit 1992 wird unter dem Baum im Juni das „Eichenfest“ veranstaltet. 1995 wurde in direkter Nachbarschaft eine ca. 15 Jahre alte Eiche gepflanzt. | Seit 1992 wird unter dem Baum im Juni das „Eichenfest“ veranstaltet. 1995 wurde in direkter Nachbarschaft eine ca. 15 Jahre alte Eiche gepflanzt. Im Winter 2011/12 ist bei einem Sturm der unterste Starkast abgebrochen. Die Vitalität des Baumes ist sehr gut. | ||
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Aktuelle Version vom 13. Oktober 2024, 21:17 Uhr
Flehmüllers Eiche (auch Flohmüllers Eiche, oder schlicht Dicke Eiche genannt) ist mit etwa 600 bis 1000 Jahren eines der ältesten Naturdenkmale im Landkreis Nordhausen und landschaftsprägend. Die 20 Meter hohe freistehende Stieleiche (Quercus robur) befindet sich auf dem Liethberg oberhalb von Krimderode, einem flachen Tafelberg von 220 Meter Höhe. Die Eiche hat einen wuchtigen, von starken Wurzeln befestigten Stamm, die Äste streben schräg und raumgreifend aufwärts. Die Baumkrone hat einen Durchmesser von 20 Meter, der Stammumfang beträgt 7,17 Meter (2003). 2015 betrug der Brusthöhenumfang 7,25 Meter, bei einer Höhe von 21 Meter.[1]
1935 wurde die Eiche in das Naturdenkmalverzeichnis eingetragen.
Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unterhalb des Berges, auf dem die Eiche steht, fließt die Zorge. In schneereichen Wintern oder nach Unwettern verwandelte sie sich in einen reißenden Fluß und überflutete die angrenzenden Felder und Gehöfte. Da erkletterte nach der Sage der dort wohnende Müller, wohl ein Vorfahre der Gipsmühle Steuerlein, den Berg. Er „flehte“ die Götter an, das Unheil von seinen Feldern und seinem Hof abzuwenden. Aus Dankbarkeit, daß seine Familie und seine Mühle von Unheil verschont blieben, pflanzte er auf dem Berg diese Eiche.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Eiche stand in einem Eichenwald, der seit 1829 allmählich gefällt wurde. Dieser Wald war Kircheneigentum und hatte deshalb den Namen „Kirchholz“, wie ja auch das dort liegende „heilige Tal“ an den früheren Kirchenbesitz erinnert. Im September 1840 beantragte der damalige Krimderöder Rittergutsbesitzer Drechsler beim Hochgräflichen Stolberg-Hohnsteinischen Consistorium den Erhalt der Eiche.
Dem Benehmen nach sollen im nächsten Winter die einzelnen alten Eichen im sogenannten Krimderöder Kirchenholzer gefällt werden. Eine dieser Eichen, welche gerade vorn auf der Ecke des Berges über der Schenke an der Kuhtrifft steht, ist eine Zierde der Gegend und bietet der ganzen Umgebung wegen der schönen Aussicht unter ihren schattenden Zweigen einen Vergnügungsplatz dar, und erlaube ich mir, aus diesem Grunde mich für das längere Stehenbleiben dieser einzelnen alten ehrwürdigen Eiche bei Hochgräflichem Konsistorium hierdurch zu verwenden.“ | ||
— Mit voller Hochachtung gehorsamst G. Drechsler Krimderode, den 26. September 1840.[2] |
Seit 1992 wird unter dem Baum im Juni das „Eichenfest“ veranstaltet. 1995 wurde in direkter Nachbarschaft eine ca. 15 Jahre alte Eiche gepflanzt. Im Winter 2011/12 ist bei einem Sturm der unterste Starkast abgebrochen. Die Vitalität des Baumes ist sehr gut.