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Aktuelle Version vom 15. Oktober 2024, 07:07 Uhr

Rudolf Nöllenburg
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geb. 25. Dezember 1874 in Mühlheim a. d. Ruhr
gest. 23. Juli 1922 in Geltow
Kaufmann, Unternehmensleiter
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GND-Nummer 126746265
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Rudolf Nöllenburg (geb. 25. Dezember 1874 in Mülheim an der Ruhr; gest. 23. Juli 1922 in Geltow bei Potsdam) war Kaufmann und Unternehmensleiter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Nöllenburg war der Sohn von Wilhelm Nöllenburg (1833-1879), einem Zimmermeister und Bauunternehmer, und Sibilla Menß (Mänß) (gest. nach 1880). Sein Großvater väterlicherseits war Georg Rendenburg, seine Großmutter Catharina Rendenburg. Rudolf hatte einen Onkel namens Friedrich (gest. nach 1879), der als Bauunternehmer in Eppinghoven tätig war.

Nöllenburg besuchte die Volks- und Mittelschule, bevor er 1888 eine Lehre in einer Mülheimer Großhandlung und in der Kohlenfirma Feldmann & Klockenberg aufnahm, wo er insgesamt acht Jahre arbeitete. 1896 wechselte er in eine Schiffahrtsgesellschaft, in der er für die Kohlenverfrachtung auf dem Rhein zuständig war. Während seiner Tätigkeit in diesem Unternehmen arbeitete Nöllenburg zeitweise in den Niederlanden und wurde so mit internationalen Geschäftsabläufen vertraut.

In Krefeld arbeitete er als Büroleiter für den renommierten Rechtsanwalt Heinrich Busch, der in der Bergbauindustrie tätig war. Im Mai 1899, im Alter von 24 Jahren, wurde Nöllenburg von Busch nach Nordhausen geschickt, um den Vorstand der neu gegründeten Deutschen Tiefbohr AG Nordhausen zu leiten. Seine Hauptaufgaben bestanden darin, eine moderne Maschinenfabrik in Nordhausen zu errichten, Tiefbohrungen durchzuführen und Abbaurechte zu erwerben. Nöllenburg galt als visionärer und talentierter Organisator.

1901 entwickelte und patentierte er die „Combinierte Schnellschlag- & Diamantbohranlage Nordhausen“ für Tiefen bis zu 2.000 Metern, die in ganz Europa und in Deutsch-Südwest-Afrika zum Einsatz kam. 1904 gelang Nöllenburgs Bohrteams die Erkundung und Sicherung von Abbaurechten für Kali-, Kohle-, Erz- und Erdöllagerstätten in ganz Deutschland. Im selben Jahr wurde die Deutsche Kaliwerke Bernterode gegründet, um die entdeckten Kalilager im Südharz auszubeuten.

1906 erwarb Rudolf Nöllenburg den Lindenhof am Geiersberg, zwei Jahre später wechselte der Besitz zu der Deutschen Kaliwerke Bernterode AG, deren Generaldirektor Wilhelm Kain dann dort wohnte.

Nöllenburg erkannte früh die wachsende Bedeutung von Erdöl für die Wirtschaft und richtete die Tiefbohr AG Nordhausen entsprechend aus. Sein Engagement in der Erdölindustrie führte 1906 zur Gründung der Ersten Rumänischen Bohrgesellschaft Bukarest und zur Übernahme der Geschäftsführung der Erdölwerke Grethem-Brüchten und der Vereinigten Pechelbronner Oelbergwerke. 1911 wurde die Deutsche Tiefbohr AG in Deutsche Erdöl AG (DEA) umbenannt, und Nöllenburg wurde zum alleinigen Vorstand ernannt.

1916 leitete Nöllenburg die Erschließung des ersten Ölschachts der Welt, der erfolgreich und ohne Gasausbrüche oder Brände fertiggestellt wurde. Dieser Schacht, benannt nach Nöllenburg, sollte als zukunftsweisende Technologie zur Gewinnung von Erdöl aus drucklosen Sanden dienen.

Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Bankenvertretern und DEA-Aufsichtsratsmitgliedern wurde Nöllenburg, der als erfolgreich galt aber wegen seinen cholerischen Anfällen von Mitarbeitern gefürchtet wurde, im Jahr 1921 von seinem Posten abgelöst und durch Ernst Middendorf ersetzt. Er geriet nicht nur in Konflikte mit Bankvertretern, sondern auch mit Mitgliedern des DEA-Aufsichtsrats. Ernst Middendorf war 1906 als Geschäftsführer durch Nöllenburg zur Deutschen Schachtbau GmbH nach Nordhausen eingesetzt. Nöllenburg war der Ansicht, dass man ihn weiterhin benötigen würde. Als er jedoch keinen Sitz im DEA-Aufsichtsrat erhielt und zunehmend gemieden wurde, nahm er sich im Juli 1922 während einer Bootsfahrt auf dem Schwielowsee das Leben.

Adresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Versorgungsmöglichkeit eines Reichspetroleummonopols. Berlin: Paß & Garleb, 1913.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
  • Ullrich Mallis: Schachtbohren – mit neuen Methoden in die Tiefe, Seiten 150-152, in: Schachtbau Nordhausen. Technik im Wandel. Firmengeschichte (Band 2, Teil 1). Druckmedienzentrum Gotha und le petit Verlag Nordhausen, 2006.
  • Schachtbau Nordhausen. Mehr als ein Jahrhundert. Firmengeschichte (Band 1), Druckerei Kirchner Gotha, 2003, Seiten 26-32.
  • D. Bavendamm: Die Geschichte des Unternehmens, Seiten 174-181 und 192, in: 1899-1999 / 100 Jahre RWE-DEA; Herausgeber: RWE-DEA AG, Hamburg; Mohndruck Gütersloh, 1999.
  • Rudolf Nöllenburg. Ein Lebensbild. Berlin: Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft, 1923.

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]