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Gottfried Braasch (1935–2020) war ein evangelischer Theologe und Pfarrer, der insbesondere in der Region Wiehe in Thüringen wirkte. Durch seine jahrzehntelange pastorale Tätigkeit beeinflusste Braasch das spirituelle Leben in den lokalen Kirchengemeinden und engagierte sich auch überregional in kirchlichen Gremien und Initiativen. Seine theologische Arbeit sowie seine sozialen Beiträge fanden Anerkennung in der gesamten Region.
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'''Gottfried Braasch''' (geb. 1935 in Lübeck; gest. 6. Oktober 2020 in [[Nordhausen]]) war Pfarrer, Heimatforscher und Kommunalpolitiker, der vor allem durch seine langjährige Tätigkeit in der Stadt Wiehe bekannt wurde.


Frühes Leben und Ausbildung
== Leben ==
Gottfried Braasch wurde als fünftes Kind einer Pfarrerfamilie geboren. Er wuchs im Geiseltal auf. Nach seiner Schulausbildung studierte Braasch Theologie an der Universität Leipzig. 1960 trat er seine erste Stelle als Vikar in Artern an. Im selben Jahr heiratete er seine Frau Sieglinde, und das Paar zog einige Jahre später nach Wiehe.


Gottfried Braasch wurde im Jahr 1935 geboren. Über seine Kindheit und Ausbildung liegen nur wenige Informationen vor, jedoch begann er 1964 seine Tätigkeit als Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Region Wiehe. Diese Berufung markierte den Beginn eines langen kirchlichen Wirkens, das die Region nachhaltig prägte.
Braasch war zwischen 1964 und 1997 zunächst Pfarrer in Wiehe, Garnbach und Allerstedt, später auch in anderen umliegenden Ortschaften; in seiner Rolle als Pfarrer war er verantwortlich für drei Kirchen, zwei Pfarrhäuser, ein Gemeindehaus und zwei Friedhöfe. In seiner Amtszeit galt er als wichtiger Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder und bot seelsorgerische Unterstützung. 1997 trat er offiziell in den Ruhestand, engagierte sich jedoch weiterhin in ehrenamtlichen Funktionen.


Dienstzeit als Pfarrer
Während der politischen Wende 1989 war Braasch Initiator des Runden Tisches in Wiehe und leitete diesen bis zur Kommunalwahl 1990. Er war maßgeblich an der Organisation und Durchführung der ersten freien Kommunalwahlen in Wiehe beteiligt und übernahm im Anschluss den Vorsitz des Finanzausschusses der Stadtverordnetenversammlung.


Zwischen 1964 und 1997 wirkte Braasch als Pfarrer in mehreren Gemeinden, beginnend in Wiehe, Garnbach und Allerstedt und später auch in weiteren umliegenden Ortschaften. Besonders hervorzuheben ist seine Arbeit mit Jugendlichen und Konfirmanden, die ihm während seiner gesamten Amtszeit ein zentrales Anliegen war. Seine Bemühungen zielten darauf ab, eine generationenübergreifende religiöse Bildung zu gewährleisten und die Jugend aktiv in die kirchliche Gemeinschaft einzubinden.
== Kulturelles Engagement ==
Gottfried Braasch engagierte sich stark in der kulturellen und historischen Aufarbeitung der Region. Er war Vorsitzender des Ranke-Vereins, der sich der Förderung der heimatgeschichtlichen Forschung widmet. Unter seiner Leitung wurde 1994 im Rathaus von Wiehe ein Museum zu Ehren des Historikers Leopold von Ranke eröffnet. Im Jahr 2006 wurde Braasch zum ersten Kreisheimatpfleger im Landkreis Sömmerda ernannt und betreute das Kirchenarchiv des Kirchenkreises.


Neben der spirituellen Betreuung legte Braasch großen Wert auf die bauliche Erhaltung der Kirchen und anderer kirchlicher Gebäude in seiner Region. Dies beinhaltete nicht nur die Wahrung des architektonischen Erbes, sondern auch die Sicherstellung der funktionalen Nutzung dieser Gebäude als Orte des Gottesdienstes und der Gemeinschaft. Sein Einsatz trug dazu bei, dass die Kirchen des Kirchspiels Wiehe auch heute noch in gutem Zustand erhalten sind.
== Werke ==
* ''Thomas Müntzer - Wirkungen an Unstrut und Kyffhäuser''. Mühlhausen: TMG , 2006. ISBN 978-3-935547-18-5


Braaschs Predigten waren für ihre Aktualität und den Bezug zum Zeitgeschehen bekannt. Seine Fähigkeit, theologische Konzepte in den Kontext der jeweiligen gesellschaftlichen Realität zu stellen, half ihm, eine enge Bindung zu den Menschen seiner Gemeinde aufzubauen und ihnen Orientierung zu bieten.
== Externe Verweise ==
* [https://www.meine-kirchenzeitung.de/eisleben-soemmerda/c-kirche-vor-ort/pfarrer-ir-gottfried-braasch-verstorben_a22426 Pfarrer i.R. Gottfried Braasch verstorben], meine-kirchenzeitung.de
* [https://region.hoheschrecke.de/geschichten/portraits/gottfried-braasch.html Gottfried Braasch - Der Forschende], hoheschrecke.de


Überregionales Engagement und weitere Tätigkeiten
[[Kategorie:Pfarrer]]
 
[[Kategorie:Geboren 1935]]
Über seine Aufgaben als Gemeindepfarrer hinaus engagierte sich Braasch in der übergemeindlichen kirchlichen Arbeit. Er war aktiv im Kirchenkreis Sömmerda und spielte eine Rolle in der Männerarbeit der Evangelischen Kirchenprovinz Sachsen. Sein Beitrag zur Erarbeitung des Pfarrerbuchs der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland unterstreicht sein Bestreben, zur Dokumentation und Erforschung der regionalen Kirchengeschichte beizutragen.
[[Kategorie:Gestorben 2020]]
 
[[Kategorie:Mann]]
Braasch war zudem Mitbegründer des Rankevereins und Mitglied in mehreren anderen Vereinen, die das gesellschaftliche Leben in der Region bereicherten. Durch seine Teilnahme an diesen Gemeinschaften leistete er einen wichtigen Beitrag zur Förderung des sozialen Zusammenhalts vor Ort.
 
Privatleben
 
Gottfried Braasch war über sechzig Jahre lang mit seiner Frau Sieglinde verheiratet.

Aktuelle Version vom 14. Oktober 2024, 18:56 Uhr

Gottfried Braasch
[[Bild:|220px|Gottfried Braasch]]
'
geb. 1935 in Lübeck
gest. 6. Oktober 2020 in Nordhausen
,Pfarrer, Heimatforscher, Kommunalpolitiker
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 1220806943
DNB: Datensatz

Gottfried Braasch (geb. 1935 in Lübeck; gest. 6. Oktober 2020 in Nordhausen) war Pfarrer, Heimatforscher und Kommunalpolitiker, der vor allem durch seine langjährige Tätigkeit in der Stadt Wiehe bekannt wurde.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gottfried Braasch wurde als fünftes Kind einer Pfarrerfamilie geboren. Er wuchs im Geiseltal auf. Nach seiner Schulausbildung studierte Braasch Theologie an der Universität Leipzig. 1960 trat er seine erste Stelle als Vikar in Artern an. Im selben Jahr heiratete er seine Frau Sieglinde, und das Paar zog einige Jahre später nach Wiehe.

Braasch war zwischen 1964 und 1997 zunächst Pfarrer in Wiehe, Garnbach und Allerstedt, später auch in anderen umliegenden Ortschaften; in seiner Rolle als Pfarrer war er verantwortlich für drei Kirchen, zwei Pfarrhäuser, ein Gemeindehaus und zwei Friedhöfe. In seiner Amtszeit galt er als wichtiger Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder und bot seelsorgerische Unterstützung. 1997 trat er offiziell in den Ruhestand, engagierte sich jedoch weiterhin in ehrenamtlichen Funktionen.

Während der politischen Wende 1989 war Braasch Initiator des Runden Tisches in Wiehe und leitete diesen bis zur Kommunalwahl 1990. Er war maßgeblich an der Organisation und Durchführung der ersten freien Kommunalwahlen in Wiehe beteiligt und übernahm im Anschluss den Vorsitz des Finanzausschusses der Stadtverordnetenversammlung.

Kulturelles Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gottfried Braasch engagierte sich stark in der kulturellen und historischen Aufarbeitung der Region. Er war Vorsitzender des Ranke-Vereins, der sich der Förderung der heimatgeschichtlichen Forschung widmet. Unter seiner Leitung wurde 1994 im Rathaus von Wiehe ein Museum zu Ehren des Historikers Leopold von Ranke eröffnet. Im Jahr 2006 wurde Braasch zum ersten Kreisheimatpfleger im Landkreis Sömmerda ernannt und betreute das Kirchenarchiv des Kirchenkreises.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Müntzer - Wirkungen an Unstrut und Kyffhäuser. Mühlhausen: TMG , 2006. ISBN 978-3-935547-18-5

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]