Robert Treutler: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Robert Treutler''' (geb. 5. April 1912 in Kammerswaldau in Schlesien; gest. 3. Juli 2001 in Nordhausen) war Pfarrer, Superintendent und Heimatforscher. | '''Robert Treutler''' (geb. 5. April 1912 in Kammerswaldau in Schlesien; gest. 3. Juli 2001 in Nordhausen) war Pfarrer, Superintendent und Heimatforscher. | ||
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Robert Treutler wurde als Sohn des | Robert Treutler wurde als Sohn des Pfarrers Oskar Treutler und seiner Frau Emma Treutler (geb. Oberstein) geboren. Nach dem Abitur in Lüben studierte er Theologie in Breslau. Nach der Ordination im Jahr 1937 fand er Anstellung am Predigerseminar in Naumburg am Qeis (Kleinstadt im Powiat Bolesławiecki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen). Treutler stand in Kontakt mit der Bekennenden Kirche. 1942 erfolgte die Einberufung zur Luftwaffe mit Innendienst auf dem Flugplatz Grottkau bei Brieg. 1945 geriet Treutler in sowjetische Gefangenschaft und wurde drei Monate im Gefangenenlager des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz interniert. Danach kehrte er nach Schlesien zurück und tat bis zur endgültigen Vertreibung Dienst in den deutschen Gemeinden. | ||
Bischof | Bischof Müller aus Magdeburg, den Treutler von der Bekennenden Kirche her kannte, rief ihn 1946 als Pfarrer nach Heiligenstadt, wo er für neunzehn evangelische Gemeinden tätig war. 1949 nach Worbis versetzt, heiratete er 1951 die ebenfalls aus Schlesien stammende Pfarrerstochter Käthe Küster. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. | ||
1958 | 1958 wurde Treutler von [[Johannes Hoffmann|Propst Hoffmann]] als Superintendent nach Nordhausen berufen, als Nachfolger von [[Fritz Führ]]. Er war auch Pfarrer an der [[Altendorfer Kirche|Kirche St. Maria im Tale]] in Nordhausen, wobei ihm [[Joachim Jaeger]] in beiden Ämtern nachfolgte. Das 1945 stark zerstörte Nordhausen war neben dem ebenfalls zerstörten Halberstadt eine „Stadt des kirchlichen Wiederaufbaus“. Die Sicherung der desolaten Kirchen, der Neu- und Wiederaufbau von Pfarr- und Gemeindehäusern und die Übernahme des Hauses für den evangelischen Kindergarten waren zu bewältigen. | ||
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* ''Altendorfer Kirche - 300 Jahre in ihrer jetzigen Gestalt''. In: ''[[Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (2/1996)]]''. | |||
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:41 Uhr
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Robert Treutler (geb. 5. April 1912 in Kammerswaldau in Schlesien; gest. 3. Juli 2001 in Nordhausen) war Pfarrer, Superintendent und Heimatforscher.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Robert Treutler wurde als Sohn des Pfarrers Oskar Treutler und seiner Frau Emma Treutler (geb. Oberstein) geboren. Nach dem Abitur in Lüben studierte er Theologie in Breslau. Nach der Ordination im Jahr 1937 fand er Anstellung am Predigerseminar in Naumburg am Qeis (Kleinstadt im Powiat Bolesławiecki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen). Treutler stand in Kontakt mit der Bekennenden Kirche. 1942 erfolgte die Einberufung zur Luftwaffe mit Innendienst auf dem Flugplatz Grottkau bei Brieg. 1945 geriet Treutler in sowjetische Gefangenschaft und wurde drei Monate im Gefangenenlager des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz interniert. Danach kehrte er nach Schlesien zurück und tat bis zur endgültigen Vertreibung Dienst in den deutschen Gemeinden.
Bischof Müller aus Magdeburg, den Treutler von der Bekennenden Kirche her kannte, rief ihn 1946 als Pfarrer nach Heiligenstadt, wo er für neunzehn evangelische Gemeinden tätig war. 1949 nach Worbis versetzt, heiratete er 1951 die ebenfalls aus Schlesien stammende Pfarrerstochter Käthe Küster. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
1958 wurde Treutler von Propst Hoffmann als Superintendent nach Nordhausen berufen, als Nachfolger von Fritz Führ. Er war auch Pfarrer an der Kirche St. Maria im Tale in Nordhausen, wobei ihm Joachim Jaeger in beiden Ämtern nachfolgte. Das 1945 stark zerstörte Nordhausen war neben dem ebenfalls zerstörten Halberstadt eine „Stadt des kirchlichen Wiederaufbaus“. Die Sicherung der desolaten Kirchen, der Neu- und Wiederaufbau von Pfarr- und Gemeindehäusern und die Übernahme des Hauses für den evangelischen Kindergarten waren zu bewältigen.
1977 in den Ruhestand versetzt, übernahm Robert Treutler ehrenamtlich die Betreuung von fünf Grenzgemeinden und einem Seniorenheim. Zuletzt wohnte er in der Rudolf-Breitscheid-Straße 5.
Treutler forschte zur Nordhäuser Kirchengeschichte.
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kirchen in Nordhausen. Nordhausen: Neukirchner, 1997.
- Das Altendorf zu Nordhausen. Nordhausen: Neukirchner, 1996.
Beiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Altendorfer Kirche - 300 Jahre in ihrer jetzigen Gestalt. In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (2/1996).
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Geiger, Horb am Neckar 2009, ISBN 978-3-86595-336-0.