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Grimm studierte bis 1929 in Halle Geschichte, Geographie und Geologie. Er arbeitete vor allem in Mitteldeutschland über verschiedene Perioden, so stammt von ihm die Bezeichnung Baalberger Kultur für eine wichtige Fundgruppe des Neolithikum in Mitteldeutschland. 1933 wurde er Mitglied der NSDAP und arbeitete 1942 im ''Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg''.
Grimm studierte bis 1929 in Halle Geschichte, Geographie und Geologie. Er arbeitete vor allem in Mitteldeutschland über verschiedene Perioden, so stammt von ihm die Bezeichnung Baalberger Kultur für eine wichtige Fundgruppe des Neolithikum in Mitteldeutschland. 1933 wurde er Mitglied der NSDAP und arbeitete 1942 im ''Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg''.


Nach Kriegsende war Grimm bis 1950 im sowjetischen Speziallager Nr. 2 Buchenwald interniert
Nach Kriegsende war Grimm bis 1950 im sowjetischen Speziallager Nr. 2 Buchenwald interniert. Danach konnte er verschiedene Lehraufträge zur Vor- und Frühgeschichte annehmen.
. Danach konnte er verschiedene Lehraufträge zur Vor- und Frühgeschichte annehmen.


Grimm führte wichtige Grabungen durch, so etwa in der mittelalterlichen [[Wüstung]] [[Hohenrode]] oder der [[Pfalz Tilleda]]. Diese Untersuchungen sowie eher theoretische Überlegungen machten Grimm zu einem Wegbereiter der Mittelalterarchäologie. Er betonte zwar eine prinzipielle Gleichwertigkeit von archäologischen und schriftlichen Quellen, sah aber dennoch eine enge Bindung der Archäologie an die historischen Daten.
Grimm führte wichtige Grabungen durch, so etwa in der mittelalterlichen [[Wüstung]] [[Hohenrode]] oder der [[Pfalz Tilleda]]. Diese Untersuchungen sowie eher theoretische Überlegungen machten Grimm zu einem Wegbereiter der Mittelalterarchäologie. Er betonte zwar eine prinzipielle Gleichwertigkeit von archäologischen und schriftlichen Quellen, sah aber dennoch eine enge Bindung der Archäologie an die historischen Daten.
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:22 Uhr

Paul Grimm
Paul GrimmPaul Grimm im Nationalen Historischen Museum in Kiew, 1942
'
geb. 18. August 1907 in Torgau
gest. 19. November 1993 in Berlin
Prähistoriker
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 132775166
DNB: Datensatz

Paul Grimm (geb. 18. August 1907 in Torgau; gest. 19. November 1993 in Berlin) war ein bedeutender Prähistoriker, der auch wichtiger Wegbereiter einer Archäologie des Mittelalters war.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grimm studierte bis 1929 in Halle Geschichte, Geographie und Geologie. Er arbeitete vor allem in Mitteldeutschland über verschiedene Perioden, so stammt von ihm die Bezeichnung Baalberger Kultur für eine wichtige Fundgruppe des Neolithikum in Mitteldeutschland. 1933 wurde er Mitglied der NSDAP und arbeitete 1942 im Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg.

Nach Kriegsende war Grimm bis 1950 im sowjetischen Speziallager Nr. 2 Buchenwald interniert. Danach konnte er verschiedene Lehraufträge zur Vor- und Frühgeschichte annehmen.

Grimm führte wichtige Grabungen durch, so etwa in der mittelalterlichen Wüstung Hohenrode oder der Pfalz Tilleda. Diese Untersuchungen sowie eher theoretische Überlegungen machten Grimm zu einem Wegbereiter der Mittelalterarchäologie. Er betonte zwar eine prinzipielle Gleichwertigkeit von archäologischen und schriftlichen Quellen, sah aber dennoch eine enge Bindung der Archäologie an die historischen Daten.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hohenrode, eine mittelalterliche Siedlung im Südharz. Veröff. Landesanst. Volksheitskde. Halle 11 (Halle 1939)
  • Die vor- und frühgeschichtlichen Burgwälle der Bezirke Halle und Magdeburg. Dt. Akad. Wiss. Berlin Schr. Sekt. Vor- u. Frühgesch. 6 (1958)
  • Die ur- und frühgeschichtlichen Bodendenkmäler des Kreises Nordhausen. Weimar: Museum für Ur- u. Frühgeschichte Thüringens, 1974.
  • Tilleda; eine Königspfalz am Kyffhäuser Teil 1. Die Hauptburg. Dt. Akad. Wiss. Berlin Schr. Sekt. Vor- u. Frühgesch. 24 (Berlin 1968)
  • Tilleda; eine Königspfalz am Kyffhäuser Teil 2. Die Vorburg und Zusammenfassung. Dt. Akad. Wiss. Berlin Schr. Sekt. Vor- u. Frühgesch. 40 (Berlin 1990)