Teufelsspuk in Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 24. August 2024, 17:10 Uhr
In Nordhausen war ein Mann so tief in Schulden gestürzt, dass er keinen anderen Weg mehr wusste, als sich an den Bösen zu wenden. Der versprach ihm auch Hilfe. Der Teufel verabredete sich mit ihm auf dem Kohnstein, denn dort hatte er einen Schatzkeller.
In einer stürmischen Nacht trafen sich die beiden. Herr Urian berührte den Felsen; da öffnete sich eine Höhle in der es nur so von Gold und Edelsteinen flimmerte. Ganz vorn lag in einer wabernden Lohe ein Buch. Das ergriff der Teufel, öffnete es und hielt es dem Manne hin, damit er seinen Namen hineinschreibe. Nun war unser Nordhäuser auch nicht eben auf der Kartoffelsuppe dahergeschwommen. Er warf einen Blick hinein und erkannte unter anderem die Namen einiger seiner Gläubiger. Flugs dankte er dem Teufel und meinte: „Sich in ein solches Buch einzuschreiben, bedarf doch reiflicher Überlegung. Gib mit einen Tag Frist, morgen komme ich wieder und gebe dir meinen Namen.“ Der Teufel war's zufrieden, der Mann aber auch.
Anderntags besuchte er in Nordhausen seine Gläubiger, einen nach dem anderen, und meinte: „Ich könne euch ja ohne weiteres die Schulden zurückzahlen, aber warum eigentlich? Da ihr Euch in des Teufels feuriges Buch im Kohnstein eingetragen habt, könnt ihr Euch doch bei ihm Geld genug und satt holen.“
Da entsetzten sich die Angesprochenen sehr; denn wehe ihnen, wenn es offenbar würde, dass sie einen Pakt mit dem Teufel hatten! So baten sie den Mann inständig, sie nicht zu verraten, und schenkten ihm seine Schulden. Mehr wollte der nicht, und den Teufel hat er auch nicht wieder bemüht.