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Förstemann starb im 43. Lebensjahr. Über sein Privatleben ist wenig bekannt.
Förstemann starb im 43. Lebensjahr. Über sein Privatleben ist wenig bekannt.
== Familie ==
Sein Sohn war der spätere Bibliothekar und Archivar [[Wikipedia:Joseph Förstemann|Joseph Förstemann]] (1841–1900).


== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 8. Juni 2024, 07:45 Uhr

Karl Eduard Förstemann
[[Bild:|220px|Karl Eduard Förstemann]]
Förstemann, Karl E.
Förstemann, Carolus E.
Förstemann, Carl E.
Foerstemann, Karl Eduard
Förstemann, K. Ed.
geb. 12. August 1804 in Nordhausen
gest. 23. Januar 1847 in Halle
Bibliothekar, Lehrer, Historiker
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 100833543
DNB: Datensatz

Karl Eduard Förstemann (geb. 12. August 1804 in Nordhausen; gest. 23. Januar 1847 in Halle an der Saale) war Bibliothekar, Lehrer und Historiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Eduard wurde als ältester Sohn des Nordhäuser Superintendenten und Pastors Carl Wilhelm Förstemann geboren. Er besuchte das Gymnasium in Nordhausen und ging 1823 an die Universität Halle-Wittenberg, um Theologie zu studieren. Bereits im Jugendalter zeigte er, gefördert durch seinen Onkel Ernst Günther Förstemann, ein reges Interesse für Geschichte. Ab dem dritten Semester arbeitete er in der Universitätsbibliothek.

Danach trat Förstemann eine Hauslehrerstelle bei Karl Hartwig Gregor Freiherr von Meusebach in Berlin an, der als Jurist, Philologe und Sammler bekannt war und Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten wie den Brüdern Grimm sowie Bettina und Achim von Arnim pflegte. Meusebachs berühmte Büchersammlung wurde nach seinem Tod von der Königlichen Bibliothek erworben, an der Förstemann von 1828 bis 1830 arbeitete.

Danach ging er zurück an die Hallesche Universitätsbibliothek und wurde Redakteur des Corpus Reformatorum. Mit seiner Promotion 1832 übernahm er die Stelle eines Sekretärs an der Universitätsbibliothek und wirkte im thüringisch-sächsischen Verein für die Erforschung des Altertums mit.

Ab 1833 war er Sekretär des „Thüringisch-sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Altertums“ und erfüllte beide Aufgaben bis zu seinem Tod. Förstemann gilt als zweiter Gründer des Vereins, leitete dessen Geschäfte und Zusammenkünfte und gab von 1834 bis zu seinem Tod die Neue Mittheilungen heraus, zu denen er viele Aufsätze beitrug. Diese behandelten sowohl die weltliche als auch die Kirchengeschichte, insbesondere die Reformationsgeschichte.

1835 wurde er Kustos, erwarb sich 1839 an der Universität Leipzig das Lizentiat der Theologie und promovierte 1840 zum Doktor der Theologie an der Universität Kiel. Daraufhin wurde er in Halle 1844 Bibliothekar und Professor an der Universität Halle-Wittenberg. In dieser Funktion verblieb er bis zu seinem Tod. Durch Vermittlung des Grafen zu Stolberg-Wernigerode genoss er die Gunst König Friedrich Wilhelms IV., der seine reformationsgeschichtlichen Arbeiten unterstützte.

Förstemann machte sich vor allem durch seine Forschungen auf dem Gebiet der Reformationshistorie einen Namen, die noch heute in nicht unwesentlichem Gebrauch sind. Weiterhin sind seine Arbeiten zur Lutherstadt Wittenberg Universitätsgeschichte und seine genealogischen Forschungen zu Georg Friedrich Händel hervorzuheben. Neben seiner Tätigkeit als Historiker und Bibliothekar befasste sich Förstemann auch mit der Geschichte seiner engeren Heimat, worin er sich mit seinem Onkel Ernst Günther Förstemann berührte, der als Lehrer am Nordhäuser Gymnasium sein Interesse an der Historie geweckt hatte.

Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen die „Dreizehn Briefe und Bedenken M. Philipp Melanchthon's“ (1834), die sich mit der Freundschaft zwischen Melanchthon und dem Nordhäuser Bürgermeister Michael Meyenburg befassen, sowie die D„enkmale, dem D. Martin Luther von der Hochachtung und Liebe seiner Zeitgenossen errichtet“ (1846), die Berichte von Justus Jonas zu dessen Tod enthalten. Außerdem gab Förstemann 1844 „Georg Friedrich Händels Stammbaum nach Original-Quellen und authentischen Nachrichten mit Erläuterungen“ heraus.

Förstemann starb im 43. Lebensjahr. Über sein Privatleben ist wenig bekannt.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Sohn war der spätere Bibliothekar und Archivar Joseph Förstemann (1841–1900).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]