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*[[Gottfried Erich Rosenthal]] (1745–1813), Meteorologe, Vermesser, Bergkommissionsrat und Bäckermeister | *[[Gottfried Erich Rosenthal]] (1745–1813), Meteorologe, Vermesser, Bergkommissionsrat und Bäckermeister | ||
*[[Franz Christian Friedrich Rosenthal]] (1776–1837), Bäckermeister, Brennherr | |||
*[[Karl Rosenthal]] (1864–1930), Bäckermeister, ließ [[Rosenthal-Haus]] errichten | *[[Karl Rosenthal]] (1864–1930), Bäckermeister, ließ [[Rosenthal-Haus]] errichten | ||
== Geschichte der Familie == | |||
Der Ursprung der Familie liegt bei einem Amtsschreiber am gräflich schwarzburgischen Amtsgericht zu Straußberg um 1550. Dessen Sohn Hans Rosenthal senior, geboren vor 1570, erwarb die Meisterrechte der Bäckerzunft in Nordhausen und war auch als Ratsherr (Vierherr) tätig. Er hatte zwei Kinder: | |||
*Hans Rosenthal junior, ebenfalls Bäckermeister und 1650 als Ratsherr erwähnt, sowie | |||
* Anna Rosenthal. | |||
Hans Rosenthal junior hatte wiederum zwei Söhne: | |||
*Johann Joachim Rosenthal (1636-1706), der Senator wurde, und | |||
* Johann Georg Rosenthal (1638-1667), der das Bäckerhandwerk fortführte. | |||
** Dessen Sohn Johann Christian Rosenthal (1664-1711) wurde Bäckermeister, Senator und Kämmerer. | |||
Er hatte 13 Kinder, darunter Johann Erich Rosenthal (1686-1746), der als erster die Bäckerei im Haus Markt 6 betrieb, das bis 1923 im Besitz der Familie blieb. Johann Erich wurde 1729 Senator. | |||
Im 18. Jahrhundert brachte die Familie zahlreiche Bäckermeister, Gildenmeister, Ratsherren und Senatoren hervor. Bedeutende Vertreter waren unter anderem die Söhne Johann Erichs: | |||
*Andreas Christian Rosenthal (1714-1782), Bäckermeister, Gildemeister und Senator. Seine erste Frau starb 1761 im Siebenjährigen Krieg "vor Schreck, da die Franzosen drohten, ihren Mann aufzuhängen". | |||
*Johann Gottlieb Rosenthal (1716-1773), Bäcker und Senator, der im Siebenjährigen Krieg 1760 von den Preußen als Geisel nach Magdeburg verschleppt wurde und erst 1761 zurückkehrte. | |||
Johann Gottliebs hochbegabter Sohn Gottfried Erich Rosenthal (1745-1813) wurde Bergkommissar und Mitglied wissenschaftlicher Akademien. Dessen Enkel Ernst Gottfried Rosenthal (1812-1877) wurde dagegen wieder Bierbrauer. Andere Nachkommen wanderten im 19. Jahrhundert nach Russland oder Amerika aus. | |||
Die Bäckertradition im Stammhaus am Markt wurde von Christoph Gottlieb Rosenthal (1771-1847) und dessen Sohn Ephraim Gottlieb Carl Rosenthal (1802-1872) fortgesetzt. Letzterer hatte drei Söhne, von denen Ferdinand Heinrich Carl (1837-1884) die Bäckerei weiterführte. | |||
Dessen Sohn Friedrich Karl Rosenthal (1864-1930) war der letzte Bäckermeister der Familie. Er galt wegen seiner Neigung zu Sprachen und Musik als "akademischer Bäckermeister". Sein im Ersten Weltkrieg gefallener Sohn Hans war der letzte männliche Nachkomme. | |||
1907 wurde das alte Stammhaus der Rosenthals von 1772 abgerissen und durch einen reich verzierten Fachwerkbau ([[Rosenthal-Haus]]) ersetzt. Diesen verkaufte Karl Rosenthal im Juli 1923 nach seinem Ruhestand für eine halbe Milliarde Inflationsmark und Naturalien. Er starb am 24. Januar 1930 als letzter Bäckermeister der Familie. | |||
== Externe Verweise == | == Externe Verweise == |
Aktuelle Version vom 5. Juni 2024, 12:33 Uhr
Die Familie Rosenthal war besonders im 18. Jahrhundert für Nordhausen bedeutend. Die Bäckerdynastie blieb über 350 Jahre lang ihrem Handwerk treu.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gottfried Erich Rosenthal (1745–1813), Meteorologe, Vermesser, Bergkommissionsrat und Bäckermeister
- Franz Christian Friedrich Rosenthal (1776–1837), Bäckermeister, Brennherr
- Karl Rosenthal (1864–1930), Bäckermeister, ließ Rosenthal-Haus errichten
Geschichte der Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ursprung der Familie liegt bei einem Amtsschreiber am gräflich schwarzburgischen Amtsgericht zu Straußberg um 1550. Dessen Sohn Hans Rosenthal senior, geboren vor 1570, erwarb die Meisterrechte der Bäckerzunft in Nordhausen und war auch als Ratsherr (Vierherr) tätig. Er hatte zwei Kinder:
- Hans Rosenthal junior, ebenfalls Bäckermeister und 1650 als Ratsherr erwähnt, sowie
- Anna Rosenthal.
Hans Rosenthal junior hatte wiederum zwei Söhne:
- Johann Joachim Rosenthal (1636-1706), der Senator wurde, und
- Johann Georg Rosenthal (1638-1667), der das Bäckerhandwerk fortführte.
- Dessen Sohn Johann Christian Rosenthal (1664-1711) wurde Bäckermeister, Senator und Kämmerer.
Er hatte 13 Kinder, darunter Johann Erich Rosenthal (1686-1746), der als erster die Bäckerei im Haus Markt 6 betrieb, das bis 1923 im Besitz der Familie blieb. Johann Erich wurde 1729 Senator. Im 18. Jahrhundert brachte die Familie zahlreiche Bäckermeister, Gildenmeister, Ratsherren und Senatoren hervor. Bedeutende Vertreter waren unter anderem die Söhne Johann Erichs:
- Andreas Christian Rosenthal (1714-1782), Bäckermeister, Gildemeister und Senator. Seine erste Frau starb 1761 im Siebenjährigen Krieg "vor Schreck, da die Franzosen drohten, ihren Mann aufzuhängen".
- Johann Gottlieb Rosenthal (1716-1773), Bäcker und Senator, der im Siebenjährigen Krieg 1760 von den Preußen als Geisel nach Magdeburg verschleppt wurde und erst 1761 zurückkehrte.
Johann Gottliebs hochbegabter Sohn Gottfried Erich Rosenthal (1745-1813) wurde Bergkommissar und Mitglied wissenschaftlicher Akademien. Dessen Enkel Ernst Gottfried Rosenthal (1812-1877) wurde dagegen wieder Bierbrauer. Andere Nachkommen wanderten im 19. Jahrhundert nach Russland oder Amerika aus.
Die Bäckertradition im Stammhaus am Markt wurde von Christoph Gottlieb Rosenthal (1771-1847) und dessen Sohn Ephraim Gottlieb Carl Rosenthal (1802-1872) fortgesetzt. Letzterer hatte drei Söhne, von denen Ferdinand Heinrich Carl (1837-1884) die Bäckerei weiterführte. Dessen Sohn Friedrich Karl Rosenthal (1864-1930) war der letzte Bäckermeister der Familie. Er galt wegen seiner Neigung zu Sprachen und Musik als "akademischer Bäckermeister". Sein im Ersten Weltkrieg gefallener Sohn Hans war der letzte männliche Nachkomme. 1907 wurde das alte Stammhaus der Rosenthals von 1772 abgerissen und durch einen reich verzierten Fachwerkbau (Rosenthal-Haus) ersetzt. Diesen verkaufte Karl Rosenthal im Juli 1923 nach seinem Ruhestand für eine halbe Milliarde Inflationsmark und Naturalien. Er starb am 24. Januar 1930 als letzter Bäckermeister der Familie.