Bearbeiten von „Wer wandern will. 84 Ausflüge in die Umgebung Nordhausens“
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''Scharzfeld, Ruine Scharzfels, Einhornhöhle, Ruine Scharzfels, Lauterberg, Philosophenweg, Scharzfeld.'' (4 Stunden ohne Besichtigung der Höhle.) | ''Scharzfeld, Ruine Scharzfels, Einhornhöhle, Ruine Scharzfels, Lauterberg, Philosophenweg, Scharzfeld.'' (4 Stunden ohne Besichtigung der Höhle.) | ||
Unsere Wanderung führt uns in ein Gebiet, das neben Wäldern und Bergen denjenigen, der das Schicksal des Menschengeschlechts und seine Entwicklung von den Anfängen an durch die Jahrtausende liebevoll an seinem Blicke vorüberziehen läßt, stets anziehen wird. — Sogleich am Bahnhofe '''Scharzfeld''' werden wir durch mancherlei Hinweise auf die Sehenswürdigkeiten der Gegend aufmerksam gemacht. — Um zu der Einhornhöhle zu gelangen, benutzen wir nicht den kürzesten, sondern den schönsten Pfad, indem wir gegenüber dem Bahnhofe Scharzfeld durch herrlichen Buchenwald nach der Ruine aufsteigen. Dicht unterhalb der Ruine bemerken wir einen Wegweiser, der nach der '''Einhornhöhle''' weist. Man versäume nicht, diese Höhle zu besuchen. Sie ist eine Tropfsteinhöhle der Zechsteinformation und berühmt durch ihre Funde an tierischen Überresten der Diluvialzeit. Man glaubt, die Höhle sei zu gleicher Zeit vom Eiszeitmenschen, dem Höhlenbären, dem Wolfe und dem Fischotter bewohnt gewesen. Ungezwungener scheint uns die Erklärung, daß der vorgeschichtliche Höhlenmensch seine Beute an Wild in diese seine Zufluchtstätte gebracht, verzehrt und die Knochenreste achtlos liegen gelassen hat. Im Jahre 1905 hat die Höhle einen neuen, bequemen Eingang erhalten, von dem aus man zunächst in den weißen Saal, dann in den Schillersaal und endlich durch den Bärengang in die Leibnitzhalle Zutritt erhält. — Von der Höhle aus wendet man sich der '''Ruine Scharzfels''' zu, einer uralten Burg, die erst durch die Franzosen im | Unsere Wanderung führt uns in ein Gebiet, das neben Wäldern und Bergen denjenigen, der das Schicksal des Menschengeschlechts und seine Entwicklung von den Anfängen an durch die Jahrtausende liebevoll an seinem Blicke vorüberziehen läßt, stets anziehen wird. — Sogleich am Bahnhofe '''Scharzfeld''' werden wir durch mancherlei Hinweise auf die Sehenswürdigkeiten der Gegend aufmerksam gemacht. — Um zu der Einhornhöhle zu gelangen, benutzen wir nicht den kürzesten, sondern den schönsten Pfad, indem wir gegenüber dem Bahnhofe Scharzfeld durch herrlichen Buchenwald nach der Ruine aufsteigen. Dicht unterhalb der Ruine bemerken wir einen Wegweiser, der nach der '''Einhornhöhle''' weist. Man versäume nicht, diese Höhle zu besuchen. Sie ist eine Tropfsteinhöhle der Zechsteinformation und berühmt durch ihre Funde an tierischen Überresten der Diluvialzeit. Man glaubt, die Höhle sei zu gleicher Zeit vom Eiszeitmenschen, dem Höhlenbären, dem Wolfe und dem Fischotter bewohnt gewesen. Ungezwungener scheint uns die Erklärung, daß der vorgeschichtliche Höhlenmensch seine Beute an Wild in diese seine Zufluchtstätte gebracht, verzehrt und die Knochenreste achtlos liegen gelassen hat. Im Jahre 1905 hat die Höhle einen neuen, bequemen Eingang erhalten, von dem aus man zunächst in den weißen Saal, dann in den Schillersaal und endlich durch den Bärengang in die Leibnitzhalle Zutritt erhält. — Von der Höhle aus wendet man sich der '''Ruine Scharzfels''' zu, einer uralten Burg, die erst durch die Franzosen im siebenjährigen Kriege 1761 zerstört worden ist, eine Heldentat, der sich die grande nation über Gebühr gerühmt hat. Wunderschön ist die Wiese, die zwischen der Burg und dem Frauensteine liegt. Die deutschen Turner von Nordhausen bis Göttingen kommen alljährlich im August herbei und feiern auf diesem Platze ein Turnfest, wahrlich eine Festwiese, wie man sie so leicht nicht wiederfindet. Ueber die Wiese hinweg führt der wohlbezeichnete Weg nach Lauterberg. Im unteren Luttertale tritt er heraus. Dieses wandert man abwärts und erreicht in wenigen Minuten Lauterberg. '''Lauterberg''' ist ein bekannter, herrlich gelegener Kurort im Südharze von 6000 Einwohnern. Das Städtchen besitzt treffliche Anlagen, einen schönen Kurpark, in dem 1908 ein '''Wißmannstein''' errichtet ist, weil der Afrikaforscher sich gern hier aufgehalten hat, und hervorragende Badeeinrichtungen. Nach Besichtigung der Ortschaft wenden wir uns dem Bahnhofe zu. Östlich von diesem gehen wir über den Schienenstrang, biegen von der Heerstraße ab und gelangen an der Eisengießerei Königshütte vorbei in den lauschigen Philosophenweg. Mühelos gelangen wir auf dieser Promenade nach Scharzfeld zurück. | ||
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