Bearbeiten von „Walter Schlette“
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Schlette wurde | Schlette wurde als Sohn des Eisenbahnoberinspektors bzw. Eisenbahn-Stations-Assistenten Wilhelm Schlette geboren.<ref>[https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00252163/1904_1905_0073_b.tif?logicalDiv=jportal_jparticle_01281906 Adreß-Buch der Stadt Nordhausen : für das Jahr 1904/1905 (1904) - Nordhausen, S. 127], abgerufen am 13. Mai 2023.</ref> Am 29. September 1923 legte er am [[Gymnasium Nordhausen]] das Abitur bzw. die Reifeprüfung ab. Ein Jahr später ist er als Student der Medizin in Göttingen vermerkt.<ref>Gustav Trittel: ''[[Liste der Abiturienten des Gymnasiums Nordhausen 1874 bis 1924|Statistischer Anhang (Lehrer und Abiturienten des Nordhäuser Gymnasiums)]]''. In: ''Zur Feier des vierhundertjährigen Bestehens des Gymnasiums zu Nordhausen'', Nordhausen 1924. S. 193.</ref> | ||
Schon vor Ende seiner juristischen Ausbildung trat er als Referendar am 1. November 1931 in die [[NSDAP]] ein. Die juristische Staatsprüfung legte er 1933 ab. Im Adreßbuch von Nordhausen 1934 ist Schlette als Gerichtsassessor in der [[Moltkestraße]] 4 gemeldet und als Propagandawart der NSDAP-Ortsgruppe Altentor.<ref>{{Literatur|autor= |titel=[[Einwohnerbuch für Nordhausen (1934)]] |ort=Nordhausen |verlag=Theodor Müller |jahr=1934 |seiten=468 |url=https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00252619/1934_0245_a.tif?logicalDiv=jportal_jparticle_01280058 |format=Digitalisat }}</ref> | |||
Bei der Staatspolizei Berlin war er von 1933 bis 1935 im Dienst, wobei er ab dem 1. Februar 1934 in den staatlichen Polizeidienst übernommen wurde. Ab dem 1. April 1935 war er in der Staatspolizeistelle Berlin tätig. | |||
Als Regierungsassessor leitete Walter Schlette kommissarisch vom 15. Oktober 1935 bis zum 15. Mai 1936 die Staatspolizeistelle Köslin. Am 15. Oktober 1935 wurde er Mitglied der SS. Im Jahr 1936 erfolgte die Versetzung zur Staatspolizeistelle Osnabrück, wo er die Leitung übernahm. | |||
Im Jahre 1937 erfolgte seine Beförderung zum Untersturmführer. | |||
Im Jahre 1938 wurde er um Regierungsrat ernannt. Bei der deutschen Invasion in die Niederlande kommandierte er das Einsatzkommando 2 im Bereich von Arnheim. Zum Vertreter des Polizeipräsidenten von Münster wurde er mit Wirkung zum 1. Oktober 1940 ernannt. Zum Stab des Höheren SS- und Polizeiführers (HSSPF) für das Reichskommissariat Ukraine in Shitomir kam er mit Wirkung von 5. Januar 1942 bis Mitte 1942. Im Juni 1942 wurde er wieder nach Münster zurückversetzt. | |||
Zum Obersturmbannführer wurde er 1944 befördert. Ab Februar 1944 war er Stellvertreter des Polizeipräsidenten von Magdeburg. | |||
Im gleichen Zeitraum kam es zur Versetzung nach Berlin zum Reichsministerium des Innern, wo er im Hauptamt Ordnungspolizei beim Reichsführer SS und Chef der Polizei tätig war. | |||
[[Datei:Walter Schlette.jpg|thumb|Todesanzeige]] | [[Datei:Walter Schlette.jpg|thumb|Todesanzeige]] | ||
Nach 1945 bzw. ab 1952 arbeitete er als Rechtsanwalt in Bielefeld<ref>[https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/notar-ns-gestapo-ss-rechtsanwalt-zulassung-bgh/ Vom SS-Obersturmbannführer zum Notar in der BRD], abgerufen am 12. Mai 2023.</ref> und engagierte sich bei den [[Nordhäuser Heimatfreunde|Nordhäuser Heimatfreunden]]. Für den Verein schrieb er die Melodie des „[[Das Nordhausen-Lied|Nordhausen-Liedes]]“.<ref>[[Rahmendaten zur Geschichte der Nordhäuser Heimatfreunde e. V.]], abgerufen am 12. Mai 2023.</ref> | |||
Er | Er war mit Hildegard Schlette, geborene Sewing, verheiratet. | ||
{{Zitat|Am 16. 7. 77 erhielten wir die schmerzliche Nachricht, daß unser verehrter und allseits beliebter Heimatfreund, der Rechtsanwalt und Notar Walter Schlette, zur ewigen Heimat eingegangen ist. Wer ihn näher kannte, weiß, was wir an ihm verloren haben. Seine liebenswürdige, humorvolle, von reifer Menschlichkeit geprägte Wesensart, aber auch seine stete Hilfsbereitschaft im Kreise seiner Nordhäuser Lands leute hatten ihm hohe Wertschätzung und Verdienste, auch als Mitglied des erweiterten Vorstandes, erworben. | {{Zitat|Am 16. 7. 77 erhielten wir die schmerzliche Nachricht, daß unser verehrter und allseits beliebter Heimatfreund, der Rechtsanwalt und Notar Walter Schlette, zur ewigen Heimat eingegangen ist. Wer ihn näher kannte, weiß, was wir an ihm verloren haben. Seine liebenswürdige, humorvolle, von reifer Menschlichkeit geprägte Wesensart, aber auch seine stete Hilfsbereitschaft im Kreise seiner Nordhäuser Lands leute hatten ihm hohe Wertschätzung und Verdienste, auch als Mitglied des erweiterten Vorstandes, erworben. |