Bearbeiten von „Villa Lindenhof (Nordhausen)

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[[Datei:Lindenhof Nordhausen 3.jpg|thumb|Villa Lindenhof am Geiersberg 10 (2017)]]
[[Datei:Lindenhof Nordhausen 3.jpg|thumb|Villa Lindenhof am Geiersberg 10 (2017)]]
Die '''Villa Lindenhof''' (auch ''Riemannsche Villa'') in der [[Oberstadt]] am [[Gehege]] ([[Geiersberg]] 10) gehört neben der [[Villa Kneiff]] zu den herausragenden Schöpfungen der gründerzeitlichen Villenkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Nordhausen. Das denkmalgeschützte Gebäude steht seit 1996 leer und verfällt.
Die '''Villa Lindenhof''' (auch ''Riemannsche Villa'') in der Oberstadt am [[Gehege]] ([[Geiersberg]] 10) gehört neben der [[Villa Kneiff]] zu den herausragenden Schöpfungen der gründerzeitlichen Villenkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Nordhausen. Das denkmalgeschützte Gebäude steht seit 1996 leer und verfällt zusehends.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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1874 bis 1880 wurde die Villa vom Webereibesitzer Moritz Riemann auf dem Grundstück eines ehemaligen Bauernhofes erbaut. Benannt wurde der Lindenhof nach der in der Nähe befindlichen [[Merwigslinde]].  
1874 bis 1880 wurde die Villa vom Webereibesitzer Moritz Riemann auf dem Grundstück eines ehemaligen Bauernhofes erbaut. Benannt wurde der Lindenhof nach der in der Nähe befindlichen [[Merwigslinde]].  


1906 erwarb der Kaufmann [[Rudolf Nöllenburg]] den Lindenhof am Geiersberg, zwei Jahre später wechselte der Besitz zu der Deutschen Kaliwerke Bernterode AG, deren Generaldirektor Wilhelm Kain dann dort wohnte. Im Jahr 1917 erwarb der Unternehmer und spätere Stadtrat Albert Gerlach das Gebäude.  
1906 erwarb der Kaufmann Rudolf Nöllenburg den Lindenhof am Geiersberg, zwei Jahre später wechselte der Besitz zu der Deutschen Kaliwerke Bernterode AG, deren Generaldirektor Wilhelm Kain dann dort wohnte. Im Jahr 1917 erwarb der Unternehmer und spätere Stadtrat Albert Gerlach das Gebäude.  


1934 kaufte die Stadt Nordhausen das Haus und das „[[Altes Museum|Alte Museum]]“ zog vom [[Friedrich-Wilhelm-Platz]] in den Lindenhof, wo es bis 1938 auch als „Heimatmuseum“ bezeichnet wurde. Auf Grund zu hoher Unterhaltskosten wurden beide Nordhäuser Museen 1938 zusammengelegt. Die Bestände des Lindenhof-Museums wurden in die Villa des [[Meyenburg-Museum]]s überführt.
1934 kaufte die Stadt Nordhausen das Haus und das „[[Altes Museum|Alte Museum]]“ zog vom [[Friedrich-Wilhelm-Platz]] in den Lindenhof, wo es bis 1938 auch als „Heimatmuseum“ bezeichnet wurde. Auf Grund zu hoher Unterhaltskosten wurden beide Nordhäuser Museen 1938 zusammengelegt. Die Bestände des Lindenhof-Museums wurden in die Villa des [[Meyenburg-Museum]]s überführt.
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Von 1938 bis 1945 befand sich das Heeresbauamt in der Villa. 1945 war ein sowjetisches Lazarett im Haus untergebracht.  
Von 1938 bis 1945 befand sich das Heeresbauamt in der Villa. 1945 war ein sowjetisches Lazarett im Haus untergebracht.  


Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1991 war der Lindenhof Domizil für das [[Institut für Lehrerbildung]]. Der weitläufige Park war unter anderem auch Platz für eine Freilichtbühne (Aufführungen von "Ein Sommernachtstraum" und "Schneewittchen") und Veranstaltungsort für Freiluft-Sommerkinos. Bis 1996 befand sich das Staatliche Studienseminar für das Lehramt im Haus.  
Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1991 war der Lindenhof Domizil für das Institut für Lehrerbildung. Der weitläufige Park war unter anderem auch Platz für eine Freilichtbühne (Aufführungen von "Ein Sommernachtstraum" und "Schneewittchen") und Veranstaltungsort für Freiluft-Sommerkinos. Bis 1996 befand sich das Staatliche Studienseminar für das Lehramt im Haus.  


1998 erwarb die [[Südharz Klinikum Nordhausen|Südharz Krankenhaus Nordhausen gGmbH]] das Areal. 2006 wurde bekannt, dass sich die Villa in einem desolaten Zustand befindet, der sich trotz eingeleiteter Sicherungsmaßnahmen seitens eines beauftragten Wachdienstes, weiter verschlimmert hatte.  
1998 erwarb die [[Südharz Klinikum Nordhausen|Südharz Krankenhaus Nordhausen gGmbH]] das Areal. 2006 wurde bekannt, dass sich die Villa in einem desolaten Zustand befindet, der sich trotz eingeleiteter Sicherungsmaßnahmen seitens eines beauftragten Wachdienstes, weiter verschlimmert hatte.  
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Die Gesamtkosten für Sanierung und Planungsleistungen wurden im Jahr 2008 mit ca. 2,4 Millionen Euro beziffert. Die Sanierung des Lindenhofes wurde im Haushalt 2009 nicht berücksichtigt. Insbesondere das Dach war stark renovierungsbedürftig.
Die Gesamtkosten für Sanierung und Planungsleistungen wurden im Jahr 2008 mit ca. 2,4 Millionen Euro beziffert. Die Sanierung des Lindenhofes wurde im Haushalt 2009 nicht berücksichtigt. Insbesondere das Dach war stark renovierungsbedürftig.


2014 bot die Stadtverwaltung das Objekt zum Verkauf an. Anfang 2017 wurde bekannt, dass der Lindenhof abgerissen und Neubauten entstehen sollen. Ende 2021 kam es erneut zu einer Ausschreibung des Lindenhofs.<ref>[https://www.nordhausen.de/rathaus/ausschreibungen_lang.php?AusNr=28958 ''Die ehemalige Villa „Lindenhof“'', Nordhausen.de, abgerufen am 5. November 2021.]</ref>
2014 wurde das Gebäude von der Stadtverwaltung zum Verkauf angeboten. Anfang 2017 wurde bekannt, dass der Lindenhof abgerissen und Neubauten entstehen sollen.


== Villa ==
== Villa ==
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Der Grundriss der repräsentativen Erdgeschossräume (500 qm NGF) ist bis heute fast unverändert erhalten geblieben. An den schlichter gehaltenen Räumen im Obergeschoss (420 qm NGF) wurden einige Veränderungen vorgenommen. Im Wirtschaftskeller (400 qm NGF) wurden mehrere Umbauten  realisiert.  Darunter  liegt  ein  Weinkeller  (16  qm  NGF)  mit  einem  Tonnengewölbe.  
Der Grundriss der repräsentativen Erdgeschossräume (500 qm NGF) ist bis heute fast unverändert erhalten geblieben. An den schlichter gehaltenen Räumen im Obergeschoss (420 qm NGF) wurden einige Veränderungen vorgenommen. Im Wirtschaftskeller (400 qm NGF) wurden mehrere Umbauten  realisiert.  Darunter  liegt  ein  Weinkeller  (16  qm  NGF)  mit  einem  Tonnengewölbe.  


Die Villa Lindenhof war ab 1991 nicht mehr dauerhaft bewohnt und steht seit 1996 komplett leer. Zur Gebäudesicherung wurden die Fenster und Türen zugemauert. Der Zustand der Villa ist stark sanierungsbedürftig. Die Dacheindeckung ist undicht und ein Brandschaden hat zu Zerstörungen im südwestlichen Gebäudeteil geführt. In den Kellerräumen breitet sich Hausschwamm aus. Im Mai 2018 stellte die Stadtverwaltung im Zuge einer Anfrage fest, dass sich das Gebäude in einem Zustand befinde, der eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr zulasse. Dies wurde durch die Untere Denkmalschutzbehörde sowie die Denkmalfachbehörde bestätigt. Um eine Folgenutzung des Standortes vorzubereiten, sei der Abbruch des Gebäudes geplant. Als Auflage der Denkmalbehörden entstand eine bauhistorische Gebäudedokumentation.
Die Villa Lindenhof ist seit 1991 unbewohnt. Zur Gebäudesicherung wurden die Fenster und Türen zugemauert. Der Zustand der Villa ist stark sanierungsbedürftig. Die Dacheindeckung ist undicht und ein Brandschaden hat zu Zerstörungen im südwestlichen Gebäudeteil geführt. In den Kellerräumen breitet sich Hausschwamm aus. Im Mai 2018 stellte die Stadtverwaltung im Zuge einer Anfrage fest, dass sich das Gebäude in einem Zustand befinde, der eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr zulasse. Dies wurde durch die Untere sowie die Obere Denkmalfachbehörde bestätigt. Um eine Folgenutzung des Standortes vorzubereiten, sei der Abbruch des Gebäudes geplant. Mit Auflage der Oberen Denkmalfachbehörde ist eine bauhistorische Gebäudedokumentation geplant.


== Park ==
== Park ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Heidelore Kneffel]]: ''Wird ein Wunder geschehen? Die Villa Lindenhof am Geiersberg in Nordhausen''. In: ''[[Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (4/2006)]]''; ''[[Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (1/2007)]]''.
* [[Heidelore Kneffel]]: ''Wird ein Wunder geschehen? Die Villa Lindenhof am Geiersberg in Nordhausen''. In: ''[[Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (4/2006)]]''; ''[[Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (1/2007)]]''.
* [[Fritz Reinboth]]: ''Tagebuchblätter über das Ende des „Lindenhof“-Museums''. In: ''[[Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (1/2014)]]''.


== Externe Verweise ==
== Externe Verweise ==
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* [https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=245373 NNZ: ''Verloren aber nicht vergessen'', 16. November 2018.]
* [https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=245373 NNZ: ''Verloren aber nicht vergessen'', 16. November 2018.]
* [https://nordhausen.thueringer-allgemeine.de/web/nordhausen/startseite/detail/-/specific/Villa-Lindenhof-Wie-eine-Nordhaeuser-Perle-verfaellt-1023645204?fbclid=IwAR3rYjJ-ajgut2sry0KPXcHbc3yLgALj5QlKMr7FAuGt-iKzjqF5OTAT0l8 Thüringer Allgemeine: ''Villa Lindenhof - Wie eine Nordhäuser Perle verfällt'', 9. November 2018.]
* [https://nordhausen.thueringer-allgemeine.de/web/nordhausen/startseite/detail/-/specific/Villa-Lindenhof-Wie-eine-Nordhaeuser-Perle-verfaellt-1023645204?fbclid=IwAR3rYjJ-ajgut2sry0KPXcHbc3yLgALj5QlKMr7FAuGt-iKzjqF5OTAT0l8 Thüringer Allgemeine: ''Villa Lindenhof - Wie eine Nordhäuser Perle verfällt'', 9. November 2018.]
* [http://nordhausen.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Lindenhof-Bald-ein-begehrter-Bauplatz-in-Nordhausen-1770684884 Thüringer Allgemeine: ''Lindenhof – Bald ein begehrter Bauplatz in Nordhausen?'', 2. Februar 2017.]
* [http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=21421 Nordhausen.de: ''Stadt Nordhausen hat die denkmalgeschützte Villa Lindenhof mit Park ausgeschrieben'', 5. September 2014.]
* [http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=21421 Nordhausen.de: ''Stadt Nordhausen hat die denkmalgeschützte Villa Lindenhof mit Park ausgeschrieben'', 5. September 2014.]
* [[Heidelore Kneffel]]: ''[http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=35068 ''Wird ein Wunder geschehn?'', nnz-online, 2. September 2006.]
* [[Heidelore Kneffel]], NNZ: ''[http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=35068 ''Wird ein Wunder geschehn?'', 2. September 2006.]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>




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