Bearbeiten von „Theater Nordhausen“
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[[Datei:Theater Nordhausen 2014.jpg|thumb|300px|Theater (März 2014)]] | [[Datei:Theater Nordhausen 2014.jpg|thumb|300px|Theater (März 2014)]] | ||
Das '''Theater Nordhausen''' ist mit seinem Programmangebot in den Bereichen Musiktheater (Oper, Operette und Musical), Schauspiel und Ballett ein typisches Drei-Sparten-Theater. Seit 1991 ist es Teil der '''Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH'''. Gesellschafter der GmbH sind die Stadt Nordhausen, die Stadt Sondershausen, der Landkreis Nordhausen und der | Das '''Theater Nordhausen''' ist mit seinem Programmangebot in den Bereichen Musiktheater (Oper, Operette und Musical), Schauspiel und Ballett ein typisches Drei-Sparten-Theater. Seit 1991 ist es Teil der '''Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH'''. Gesellschafter der GmbH sind die Stadt Nordhausen, die Stadt Sondershausen, der Landkreis Nordhausen und der | ||
Kyffhäuserkreis. Nachdem 2004 aus Kostengründen die eigene Schauspielsparte abgewickelt wurde, wird das Programm für den Bereich Schauspiel durch Gastspiele im Rahmen der Kooperation mit dem Theater Rudolstadt komplettiert. Im Jahr 2012 wurden 102.500 Besucher gezählt. | Kyffhäuserkreis. Nachdem 2004 aus Kostengründen die eigene Schauspielsparte abgewickelt wurde, wird das Programm für den Bereich Schauspiel durch Gastspiele im Rahmen der Kooperation mit dem Theater Rudolstadt komplettiert. Im Jahr 2012 wurden 102.500 Besucher gezählt.<ref>[http://www.theater-nordhausen.de/tl_files/uploads/Spielzeithefte/spielzeitheft_2013_14_web.pdf Theater Nordhausen: Spielzeitheft 2013] (PDF). Abgerufen am 24. März 2014.</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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Im Frühjahr 1913 wurde an der Promenade mit dem Bau des neuen neoklassizistischen Theatergebäudes nach den Plänen des in Nordhausen lebenden Architekten [[Gustav | Im Frühjahr 1913 wurde an der Promenade mit dem Bau des neuen neoklassizistischen Theatergebäudes nach den Plänen des in Nordhausen lebenden Architekten [[Gustav Riecken]] und unter der Leitung des Ingenieurs ''Nerlich'' an seinem heutigen Standort begonnen. Nachdem im Sommer 1914 der Rohbau abgeschlossen werden konnte, sollte am 26. Dezember 1914 der Spielbetrieb beginnen. Obwohl mit dem Theaterdirektor [[Julius Heydecker]] bereits ein entsprechender Vertrag unterzeichnet war sowie Details zur Gestaltung des Programms und zum Verkauf der Abonnements diskutiert wurden, konnte dieser Termin nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges nicht mehr gehalten werden. Es wurden Baumaterialien beschlagnahmt, es fehlte an Arbeitskräften, und mit der Finanzierung des Ersten Weltkrieges war eine ungeheure Inflation verbunden. Trotz erschwerter Rahmenbedingungen setzten die Nordhäuser die Arbeit an ihrem Theater fort, und mit knapp drei Jahren Verzögerung wurde das neu fertiggestellte Stadttheater am 29. September 1917 unter der Leitung von [[Julius Heydecker]] feierlich eröffnet. Der ursprüngliche Plan wurde jedoch nicht vollständig realisiert, ein geplanter nördlicher Anbau, in welchem unter Anderem die Werkstätten des Theaters untergebracht werden sollten, wurde nicht gebaut. Die Baukosten betrugen ca. 680.000 Mark.<ref>Kuhlbrodt: ''Chronik der Stadt Nordhausen - 1802 bis 1989''. S. 238</ref> | ||
[[File:AK Nordhausen, Stadttheater (1916).jpg|thumb|Das Theater um 1917]] | |||
{{Zitat|An unserem schönsten und bevorzugten Platz unserer Vaterstadt erhebt sich, recht geschickt in die ganze grüne Umgebung hineingruppiert, der stolze und prächtige Bau unseres neuen Theaters, äußerlich sich durch seine Bauart als Musentempel kennzeichnend. Der Bau ist im Äußeren wie in seinem Inneren in den klassischen Formen des modernen Empire erbaut. Die Massen des ganzen großen Gebäudekomplexes sind gegeneinander gut abgewogen, und es zeichnet sich überhaupt der ganze Bau durch eine vornehme, stolze Ruhe aus.|''Das neue Nordhäuser Städtetheater''. In: ''[[Nordhäuser Allgemeine Zeitung]]'', Nr. 228 vom 28. September 1917.}} | {{Zitat|An unserem schönsten und bevorzugten Platz unserer Vaterstadt erhebt sich, recht geschickt in die ganze grüne Umgebung hineingruppiert, der stolze und prächtige Bau unseres neuen Theaters, äußerlich sich durch seine Bauart als Musentempel kennzeichnend. Der Bau ist im Äußeren wie in seinem Inneren in den klassischen Formen des modernen Empire erbaut. Die Massen des ganzen großen Gebäudekomplexes sind gegeneinander gut abgewogen, und es zeichnet sich überhaupt der ganze Bau durch eine vornehme, stolze Ruhe aus.|''Das neue Nordhäuser Städtetheater''. In: ''[[Nordhäuser Allgemeine Zeitung]]'', Nr. 228 vom 28. September 1917.}} | ||
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[[Datei:Theater Nordhausen 1945.jpg|thumb|Das schwer beschädigte Theater (1945)]] | [[Datei:Theater Nordhausen 1945.jpg|thumb|Das schwer beschädigte Theater (1945)]] | ||
Anfang 1945 wurde der Spielbetrieb eingestellt, auf dem Vorplatz wurden Luftschutzanlagen errichtet. Bei den [[Luftangriffen auf Nordhausen]] am 3./4. April 1945 wurde die Stadt und damit auch teilweise das Theater zerstört. Bereits im darauffolgenden Jahr 1946 wurde auf Anweisung des Oberbürgermeisters Hans Himmler damit begonnen, das zerstörte Theatergebäude zu enttrümmern und notdürftig zu sichern. Auf der provisorisch hergestellten Bühne, zusammen mit dem erhalten gebliebenen Zuschauerraum, begann unter der Leitung des Intendanten Otto Roland der Spielbetrieb mit Sprechstücken. Jedoch erst 1948 standen genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um mit dem Wiederaufbau des Bühnenhauses beginnen zu können. Dieser Wiederaufbau erhielt große Unterstützung durch die Nordhäuser Bevölkerung, sodass das Haus am 15. Oktober 1949 mit Mozarts "Hochzeit des Figaro" feierlich wiedereröffnet werden konnte. | Anfang 1945 wurde der Spielbetrieb eingestellt, auf dem Vorplatz wurden Luftschutzanlagen errichtet. Bei den [[Luftangriffen auf Nordhausen]] am 3./4. April 1945 wurde die Stadt und damit auch teilweise das Theater zerstört. Bereits im darauffolgenden Jahr 1946 wurde auf Anweisung des Oberbürgermeisters Hans Himmler damit begonnen, das zerstörte Theatergebäude zu enttrümmern und notdürftig zu sichern.Auf der provisorisch hergestellten Bühne,zusammen mit dem erhalten gebliebenen Zuschauerraum, begann unter der Leitung des Intendanten Otto Roland der Spielbetrieb mit Sprechstücken. Jedoch erst 1948 standen genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um mit dem Wiederaufbau des Bühnenhauses beginnen zu können. Dieser Wiederaufbau erhielt große Unterstützung durch die Nordhäuser Bevölkerung, sodass das Haus am 15. Oktober 1949 mit Mozarts "Hochzeit des Figaro" feierlich wiedereröffnet werden konnte. | ||
[[ | [[File:Theater Nordhausen by Vincent Eisfeld.jpg|thumb|Abendansicht]] | ||
Das Theater hatte sich neu aufgestellt und entfaltete bis 1989 unter dem Namen ''Bühnen der Stadt Nordhausen'', ab 1990 als ''Theater Nordhausen'' ein reges und vielseitiges Theaterleben. | Das Theater hatte sich neu aufgestellt und entfaltete bis 1989 unter dem Namen ''Bühnen der Stadt Nordhausen'', ab 1990 als ''Theater Nordhausen'' ein reges und vielseitiges Theaterleben. | ||
== Bühnen und Spielstätten == | == Bühnen und Spielstätten == | ||
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==== [[Schöne Aussicht]] ==== | ==== [[Schöne Aussicht]] ==== | ||
Ende der 1980er Jahre versuchte man, mit mehreren Vorstellungen, z. B. einer szenischen Collage von Christa Wolfs "Kassandra", eine Spielstätte in der [[Schöne Aussicht|Schönen Aussicht]] einzurichten. | Ende der 1980er Jahre versuchte man, mit mehreren Vorstellungen, z.B. einer szenischen Collage von Christa Wolfs "Kassandra", eine Spielstätte in der [[Schöne Aussicht|Schönen Aussicht]] einzurichten. | ||
==== [[Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei]] ==== | ==== [[Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei]] ==== | ||
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* 1917–1920 [[Julius Heydecker]] | * 1917–1920 [[Julius Heydecker]] | ||
* 1920–1922 [[Erich Fisch]] | * 1920–1922 [[Erich Fisch]] | ||
* 1923–1933 [[Heinz Huber]] | * 1923–1933 [[Heinz Huber]] und 1923–1927 [[Bruno Wächter]] | ||
* 1933–1939 [[Hans Bensch-Rutzer]] | * 1933–1939 [[Hans Bensch-Rutzer]] | ||
* 1939–1944 [[Otto Pickelmann]] | * 1939–1944 [[Otto Pickelmann]] | ||
* | * 1945–1947 [[Otto Roland]] | ||
* 1947–1948 [[Hermann Staudt]] | * 1947–1948 [[Hermann Staudt]] | ||
* 1948–1949 [[Albert Grüne]] | * 1948–1949 [[Albert Grüne]] | ||
* 1949–1954 [[Hans Bornmann]] | * 1949–1954 [[Hans Bornmann]] | ||
* 1954–1959 [[Albrecht Delling]]<ref>[ | * 1954–1959 [[Albrecht Delling]]<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Delling Wikipedia: Albrecht Delling] Abgerufen am 14. April 2020.</ref> | ||
* 1959–1965 [[Bodo Witte]]<ref>[ | * 1959–1965 [[Bodo Witte]]<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Bodo_Witte Wikipedia: Bodo Witte] Abgerufen am 7. April 2020.</ref> | ||
* 1965–1989 [[Siegfried Mühlhaus]] | * 1965–1989 [[Siegfried Mühlhaus]] | ||
* 1990–1994 [[Hubert Kross jr.]] | * 1990–1994 [[Hubert Kross jr.]] | ||
* 1994–1999 [[Christoph Nix]]<ref>[http://theaterderzeit.de/person/213/ Personenlexikon - Verlag Theater der Zeit: Christoph Nix] Abgerufen am 1. August 2013.</ref><ref>[http://www.welt.de/print-welt/article573298/Nein-meine-Herren-wir-sind-nicht-kaeuflich.html Christoph Nix: ''"Nein, meine Herren, wir sind nicht käuflich!" Wie Berlin Führungskräfte fürs Theater sucht oder Über die Seriösität von Politikern und Intendanten. Ein Zuruf aus der Provinz.'' (Über den Autor)] Abgerufen am 1. August 2013.</ref><ref>[ | * 1994–1999 [[Christoph Nix]]<ref>[http://theaterderzeit.de/person/213/ Personenlexikon - Verlag Theater der Zeit: Christoph Nix] Abgerufen am 1. August 2013.</ref><ref>[http://www.welt.de/print-welt/article573298/Nein-meine-Herren-wir-sind-nicht-kaeuflich.html Christoph Nix: ''"Nein, meine Herren, wir sind nicht käuflich!" Wie Berlin Führungskräfte fürs Theater sucht oder Über die Seriösität von Politikern und Intendanten. Ein Zuruf aus der Provinz.'' (Über den Autor)] Abgerufen am 1. August 2013.</ref><ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Nix Wikipedia: Christoph Nix] Abgerufen am 14. April 2020.</ref> | ||
* 1999–2004 [[Monika Pirklbauer]]<ref>[ | * 1999–2004 [[Monika Pirklbauer]]<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/wer-keinen-intendanten-braucht--braucht-eigentlich-auch-kein-theater-nordhausen-macht-den-weg-frei,10810590,10091000.html Ulrich Seidler: ''Nordhausen macht den Weg frei.''] Abgerufen am 1. August 2013.</ref><ref>[http://www.tour-literatur.de/news_archiv/thea4_na.htm Neuer Intendant in Nordhausen: Lars Tietje] Abgerufen am 1. August 2013.</ref> | ||
* 2004–2016 [[Lars Tietje]]<ref>[ | * 2004–2016 [[Lars Tietje]]<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Lars_Tietje Wikipedia: Lars Tietje] Abgerufen am 1. August 2013.</ref> | ||
* seit 2016: [[Daniel Klajner]]<ref>[ | * seit 2016: [[Daniel Klajner]]<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Klajner Wikipedia: Daniel Klajner] Abgerufen am 14. April 2020.</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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* Friedrich Schiller: '' Die Räuber - Ein Schauspiel.'' 1781 | [http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00070431/image_1 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] | * Friedrich Schiller: '' Die Räuber - Ein Schauspiel.'' 1781 | [http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00070431/image_1 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] | ||
== | == Weblinks == | ||
* [https://www.theater-nordhausen.de/ Offizelle Webseite] | * [https://www.theater-nordhausen.de/ Offizelle Webseite] | ||
* [https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=104676 NNZ-Online: ''Finanzierung bis 2016 gesichert''] | * [https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=104676 NNZ-Online: ''Finanzierung bis 2016 gesichert''] |