Bearbeiten von „St.-Nikolai-Kirche (Marktkirche)

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Der Wiederaufbau war noch nicht beendet als genau 100 Jahre nach dem ersten Brande, am 21. August 1712 Alles aufs neue in Asche sank. Man verzichtete nun darauf die Thürme wieder herzustellen und hing die Glocken in einen Glockenstuhl der in dem damals noch durch Mauern abgeschlossenen Raume zwischen Kirche und Rathhaus aufgestellt war. Im Juli 1823 wurde dann mit dem Bau des Glockenhauses auf dem Unterbau der alten Thürme begonnen, doch erst im März 1829 war derselbe so weit gediehen, dass man die Glocken aufbringen konnte, worauf durch Beseitigung der Mauern der freie Durchgang zwischen Kirche und Rathhaus hergestellt wurde.
Der Wiederaufbau war noch nicht beendet als genau 100 Jahre nach dem ersten Brande, am 21. August 1712 Alles aufs neue in Asche sank. Man verzichtete nun darauf die Thürme wieder herzustellen und hing die Glocken in einen Glockenstuhl der in dem damals noch durch Mauern abgeschlossenen Raume zwischen Kirche und Rathhaus aufgestellt war. Im Juli 1823 wurde dann mit dem Bau des Glockenhauses auf dem Unterbau der alten Thürme begonnen, doch erst im März 1829 war derselbe so weit gediehen, dass man die Glocken aufbringen konnte, worauf durch Beseitigung der Mauern der freie Durchgang zwischen Kirche und Rathhaus hergestellt wurde.


Das Innere der Kirche hatte bei diesen drei Bränden erheblich nicht gelitten : Kanzel und Taufständer sind noch aus der Zeit vor dem Brande. Die An¬gabe Kindervaters, dass auch diese 1612 ein Opfer der Flammen geworden seien, ist also nicht richtig. Der Altar wurde im Jahre 1646 von dem seiner Zeit be¬rühmten Bildhauer Johann Duck oder Dück (Le Duc?) der in Nordhausen ansässig war — seine Tochter war an den Diaconus zu St. Nicolai Benedict Lesche ver- heirathet (Kindervater, Nord h. illustraße) — für 619 fl. erbaut und ist am 21. Sonntag n. Trinitatis (am 21. October) desselben Jahres eingeweiht worden. Als man 1726 bei einer durchgreifenden Reparatur des ganzen Kirchengebäudes die an einem Pfeiler des Mittelschiffs stehende Kanzel an ihre jetzige Stelle brachte, fand man darunter ein Schriftstück, (abgedruckt bei Lesser pag. 33.) das in lateinischen Versen Nachricht gab, dass 1589 die Kanzel für 185 Thlr. von Fronhausen geschnitzt und von Henning mit Gold und Farben staffirt worden sei, auf Kosten des Bürgermeisters Joh. Günther Wiegand. In diesem Jahre 1726 wurde auch die Figur des einen Löwen zerreissenden Simson, welche die Kanzel trug, durch einen mit Festons verzierten Pfeiler ersetzt; jene Figur befindet sich jetzt im städt. Museum. Der mit Schnitzereien geschmückte Rathskirchenstuhl und die übrigen ebenso ausgestatteten Betstübchen im Chor und an. der westlichen Wand des Langhauses stammen ebenfalls aus jenem Jahre, der eine derselben trägt noch diese Jahreszahl.
Das Innere der Kirche hatte bei diesen drei Bränden erheblich nicht gelitten : Kanzel und Taufständer sind noch aus der Zeit vor dem Brande. Die An¬gabe Kindervaters, dass auch diese 1612 ein Opfer der Flammen geworden seien, ist also nicht richtig. Der Altar wurde im Jahre 1646 von dem seiner Zeit be¬rühmten Bildhauer Johann Duck oder Dück (Le Duc?) der in Nordhausen ansässig war — seine Tochter war an den Diaconus zu St. Nicolai Benedict Lesche ver- heirathet (Kindervater, Nord h. illustr.) — für 619 fl. erbaut und ist am 21. Sonntag n. Trinitatis (am 21. October) desselben Jahres eingeweiht worden. Als man 1726 bei einer durchgreifenden Reparatur des ganzen Kirchengebäudes die an einem Pfeiler des Mittelschiffs stehende Kanzel an ihre jetzige Stelle brachte, fand man darunter ein Schriftstück, (abgedruckt bei Lesser pag. 33.) das in lateinischen Versen Nachricht gab, dass 1589 die Kanzel für 185 Thlr. von Fronhausen geschnitzt und von Henning mit Gold und Farben staffirt worden sei, auf Kosten des Bürgermeisters Joh. Günther Wiegand. In diesem Jahre 1726 wurde auch die Figur des einen Löwen zerreissenden Simson, welche die Kanzel trug, durch einen mit Festons verzierten Pfeiler ersetzt; jene Figur befindet sich jetzt im städt. Museum. Der mit Schnitzereien geschmückte Rathskirchenstuhl und die übrigen ebenso ausgestatteten Betstübchen im Chor und an. der westlichen Wand des Langhauses stammen ebenfalls aus jenem Jahre, der eine derselben trägt noch diese Jahreszahl.


Die jetzt als Sakristei dienende Capelle scheint von zwei nordhäuser Bürgern erbaut worden zu sein: von Heinrich Wilde aus Lüneburg, der einen Altar dem heil. Nicolaus zu Ehren stiftete und dotirte, welchen 17 Cardinäle am 23. Juni 1491 mit einem Ablassbriefe  begnadigten und vom Bürgermeister Jonas, dem Yater des bekannten Dr. Justus Jonas. Der erste Schlussstein im Osten der Capelle trägt wie bereits bemerkt, das Bild des heil. Nicolaus Bischofs von Myra, die Capelle war demnach dem Titelheiligen der Kirche geweiht und sehr wahr¬scheinlich der Altar darin derselbe, den Heinrich Wilde stiftete, dessen Namen und Hauszeichen am zweiten Schlusssteine der Capelle, aber auch auf jenem Ab¬lassbriefe der 17 Cardinäle (jetzt im Museum) erscheint und zwar steht auf letzterm das Hauszeichen in gelber Farbe auf einem rothen deutschen Schilde mit der Umschrift in Minuskel: „heinrich wil elsse svn frowe,“ alles umgeben von einem grünen Kranze. (Siehe Beschreibung des Museums.) Der Schild mit der Figur des Jonas im Walfisch, des dritten Schlusssteines der Capelle findet sich wieder auf einem im südlichen Seitenschiffe der Kirche liegenden Grabsteine zu Füssen einer männlichen Figur, die neben einer weiblichen unter einer gothischen Wim¬berge steht, leider ist der Stein so sehr abgetreten, dass nur noch die Wörter in Minuskelschrift zu lesen sind … consul . . modico . . jonas . .
Die jetzt als Sakristei dienende Capelle scheint von zwei nordhäuser Bürgern erbaut worden zu sein: von Heinrich Wilde aus Lüneburg, der einen Altar dem heil. Nicolaus zu Ehren stiftete und dotirte, welchen 17 Cardinäle am 23. Juni 1491 mit einem Ablassbriefe  begnadigten und vom Bürgermeister Jonas, dem Yater des bekannten Dr. Justus Jonas. Der erste Schlussstein im Osten der Capelle trägt wie bereits bemerkt, das Bild des heil. Nicolaus Bischofs von Myra, die Capelle war demnach dem Titelheiligen der Kirche geweiht und sehr wahr¬scheinlich der Altar darin derselbe, den Heinrich Wilde stiftete, dessen Namen und Hauszeichen am zweiten Schlusssteine der Capelle, aber auch auf jenem Ab¬lassbriefe der 17 Cardinäle (jetzt im Museum) erscheint und zwar steht auf letzterm das Hauszeichen in gelber Farbe auf einem rothen deutschen Schilde mit der Umschrift in Minuskel: „heinrich wil elsse svn frowe,“ alles umgeben von einem grünen Kranze. (Siehe Beschreibung des Museums.) Der Schild mit der Figur des Jonas im Walfisch, des dritten Schlusssteines der Capelle findet sich wieder auf einem im südlichen Seitenschiffe der Kirche liegenden Grabsteine zu Füssen einer männlichen Figur, die neben einer weiblichen unter einer gothischen Wim¬berge steht, leider ist der Stein so sehr abgetreten, dass nur noch die Wörter in Minuskelschrift zu lesen sind … consul . . modico . . jonas . .
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