Bearbeiten von „Sitten und Gebräuche in Crimderode

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Der Johannistag wird von der Dorfjugend noch gefeiert. Die Wagen und Personen auf den Straßen werden gehemmt. Die Gehemmten müssen sich lösen. Am Nachmittag spielen die Kinder dann auf einem Bauernhofe Rosentopfschlagen. Dann gibt es Schokolade und Kuchen.
Der Johannistag wird von der Dorfjugend noch gefeiert. Die Wagen und Personen auf den Straßen werden gehemmt. Die Gehemmten müssen sich lösen. Am Nachmittag spielen die Kinder dann aus einem Bauernhöfe Rosentopfschlagen. Dann gibt es Schokolade und Kuchen.


Am St. Nikolausabend ziehen Verkleidete mit Obst, Nüssen und Pfefferkuchen von Haus zu Haus, den betenden Kindern davon schenkend, den nichtbetenden Kindern Rutenstreiche austeilend. „Wenn die Glocke 7 schlägt, kommt der Nikolaus angefegt mit dem großen Besenstiel, haut die Kinder gar so viel.“ Daher beten gar ängstlich die Kleinen: „Nikolaus, du guter Mann, wenn du was im Sacke hast, so laß dich nieder; Haft du nichts, so pack dich wieder.“
Am St. Nikolausabend ziehen Verkleidete mit Obst, Nüssen und Pfefferkuchen von Haus zu Haus, den betenden Kindern davon schenkend, den nichtbetenden Kindern Rutenstreiche austeilend. „Wenn die Glocke 7 schlägt, kommt der Nikolaus angefegt mit dem großen Besenstiel, haut die Kinder gar so viel.“ Daher beten gar ängstlich die Kleinen: „Nikolaus, du guter Mann, wenn du was im Sacke hast, so laß dich nieder; Haft du nichts, so pack dich wieder.“
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Die kleinen Sänger erhalten Bilder, Stifte oder Obst.
Die kleinen Sänger erhalten Bilder, Stifte oder Obst.


War im Winter das letzte Getreide gedroschen, dann wurde das Schutzspülen gefeiert. Nun begann für die Bauern die „fule Ziet“. Die Jugend ging Spelle. Erhält ein Bursche von seinem Mädchen eine Absage, dann bringt er ihr am 1. Mai einen Dornbesen vor die Haustür. Wurden sie aber einig, dann schmückt er ihre Haustür mit Maien.
War im Winter das letzte Getreide gedroschen, dann wurde das Schutzspülen gefeiert. Nun begann für die Bauern die „sule Ziet“. Die Jugend ging Spelle. Erhält ein Bursche von seinem Mädchen eine Absage, dann bringt er ihr am 1. Mai einen Dornbesen vor die Haustür. Wurden sie aber einig, dann schmückt er ihre Haustür mit Maien.


Am 1. Ostertag sammelt sich die Dorfjugend nach dem Gottesdienste auf der Straße und ruft: Die Kerch' is uß, die Bälle rus. Dann werfen die im letzten Jahre verheirateten Eheleute für die Schulknaben Bälle, für die Schulmädchen Nähkißchen und Zopfbänder auf die Straße. Die jungen Burschen erhalten einen großen Ball. Und bald beginnt auf der Dorfwiese das Ballschlagen. Für die jungen Mädchen findet noch ein Wettlaufen um bunte Halstücher statt. Am Abend wird das Osterfeuer abgebrannt. Am Heiligabend wird stillschweigend Osterwasser aus der Sete geholt.
Am 1. Ostertag sammelt sich die Dorfjugend nach dem Gottesdienste auf der Straße und ruft: Die Kerch' is uß, die Bälle rus Dann werfen die im letzten Jahre verheirateten Eheleute für die Schulknaben Bälle, für die Schulmädchen Nähkißchen und Zopfbänder auf die Straße. Die jungen Burschen erhalten einen großen Ball. Und bald beginnt auf der Dorfwiese das Ballschlagen. Für die jungen Mädchen findet noch ein Wettlaufen um bunte Halstücher statt. Am Abend wird das Osterfeuer abgebrannt. Am Heiligabend wird stillschweigend Osterwasser aus der Sete geholt.


Früher feierte man auch im Sommer eine Kirmes, die sogenannte Wisselbeerkirmes. Da wurde vorher der Kirmeshahn ausgeschlagen. Wen es traf, der mußte während des Festzuges vom Plan bis zur Schenke (600 Mtr.) auf einem schrägen Wagen den toten Hahn fertig gerupft haben. Gelang ihm das, dann gehörte der Hahn ihm. Im andern Falle mußte er den Burschen Buße zahlen. Dem Hahnrupfer wurde aus einem Schiebkarren der musikalische Spreukorb vorangefahren. In dem verdeckten Korbe saß der Flötenbläser der Musikkapelle. Den am Korbe angebrachten Kreckel drehte ein verkleideter Bursche. Am 2. Tage putzten dann die jungen Leute einen Erbsbären (mit Erbsenstroh) an und zogen mit diesem Gaben heischend durch den Ort.
Früher feierte man auch im Sommer eine Kirmes, die sogenannte Wisselbeerkirmes. Da wurde vorher der Kirmeshahn ausgeschlagen. Wen es traf, der mußte während des Festzuges vom Plan bis zur Schenke (600 Mtr.) auf einem schrägen Wagen den toten Hahn fertig gerupft haben. Gelang ihm das, dann gehörte der Hahn ihm. Im andern Falle mußte er den Burschen Buße zahlen. Dem Hahnrupfer wurde aus einem Schiebkarren der musikalische Spreukorb vorangefahren. In dem verdeckten Korbe saß der Flötenbläser der Musikkapelle. Den am Korbe angebrachten Kreckel drehte ein verkleideter Bursche. Am 2. Tage putzten dann die jungen Leute einen Erbsbären (mit Erbsenstroh) an und zogen mit diesem Gaben heischend durch den Ort.
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:Crimderode.  
:Crimderode.  
:W. Vahlbruch.
:W. Vahlbruch.
[[Kategorie:Krimderode]]
[[Kategorie:Heimatland]]
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